Einzel- und Kleinunternehmer am meisten über Gesundheitsausfälle und Krankheit besorgt / Branchen- und geschlechtsspezifische Unterschiede bei typischen Ängsten
Corona-Pandemie, Versorgungsengpässe, Energieknappheit, steigende Inflation und nicht zuletzt die Sorge vor einem Krieg. Die vergangenen Monate waren gekennzeichnet von Befürchtungen, wie sie seit Jahrzehnten im Bewusstsein der Gesellschaft keine so große Rolle mehr gespielt haben wie heute. Auch bei den deutschen Klein- und Kleinstunternehmern nisten sich Sorgen ein – insbesondere vor Gesundheitsausfällen und Krankheit. Das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage des Münchener Insurtechs Finanzchef24 (www.finanzchef24.de) im Rahmen einer deutschlandweiten Befragung von insgesamt 800 Unternehmern und Selbstständigen. Im Hinblick auf die verschiedenen Gewerbe bietet sich ein sehr viel differenzierteres Bild. In der Beratungsbranche oder im Handel haben es Versicherer zum Teil mit anderen Ängsten und daraus resultierenden Produkten zu tun als beim Bau oder im Handwerk.
“Noch vor den unkalkulierbaren Folgen des Ukrainekriegs haben in den vergangenen zwei Jahren einschneidende Ereignisse wie die Corona-Pandemie sowie die Zunahme von Naturkatastrophen dazu geführt, Betriebsrisiken noch einmal einer umfassenden Neubewertung zu unterziehen. 25 Prozent der Befragten treibt die Angst vor Datendiebstahl bzw. -verlust und Hackerangriffen um. Rund 16 Prozent fürchten Schadenersatzforderungen von Kunden und Lieferanten, 12 Prozent die unvorhersehbaren Folgen von Naturkatastrophen. Über den oft daraus resultierenden Verlust oder die Zerstörung von Firmeneigentum machen sich weitere 11 Prozent Gedanken. Die Angst vor einem krankheitsbedingten längeren Ausfall nimmt quer durch alle Branchen den Spitzenplatz mit 33 Prozent ein”, fasst Benjamin Papo, Geschäftsführer von Finanzchef24, die Ergebnisse zusammen.
Für jede Sorge eine Sicherheit
Deutliche Unterschiede werden dabei nicht nur über die verschiedenen Branchen verteilt sichtbar, auch das Geschlecht spielt eine Rolle: Fast doppelt so viele Unternehmerinnen haben Angst vor Sturm- oder Hochwasserschäden wie ihre männlichen Kollegen, deren Sorgen über Schadenersatzklagen oder einen IT-Ausfall dafür fast zweimal so hoch sind. Mit Blick auf die unterschiedliche Verteilung dieser Ängste ergeben sich je nach Branche verschiedene Versicherungsprodukte: So eint die Sorge vor Gesundheitsausfällen und Krankheit die meisten Branchen.
“Die Ängste lassen sich in der Regel gut und klar absichern”, sagt Experte Papo. So kommen für Kleinunternehmer beispielsweise Angebote infrage wie die private oder gesetzliche Krankenversicherung, Berufsunfähigkeitsversicherung oder Unfallversicherung. Beraterinnen und Berater können sich mit Cyberversicherung und Vermögensschadenhaftpflichtversicherung vor IT-Ausfall, Datenverlusten oder einem Hackerangriff schützen. Vermögensschadenhaftpflicht ist zusammen mit der Betriebsschadenhaftpflichtversicherung auch das Mittel der Wahl beim Bau, im Handwerk und beim Handel, wo Sorgen vor Schadenersatzforderungen und Insolvenz durch Mängelleistungen die Branchenvertreter umtreiben. Ihren Ängsten vor Schäden durch Naturkatastrophen können Unternehmer in Bau, Handel und Gastronomie mit Sachinhalts-, Betriebsunterbrechungs- und/oder Gebäudeversicherung begegnen, die jeweils Elementardeckung beinhalten.
Den Überblick behalten
Entscheidend für den Geschäftsführer des Insurtechs, das sich um die Absicherung der Kleinunternehmer und Soloselbstständigen kümmert, ist es, dass Selbstständige den Überblick nicht verlieren: “Wir beobachten im Beratungsalltag immer wieder, dass kleinere Unternehmen angesichts der sich geänderten Tätigkeitsfelder mitunter gar nicht überblicken, in wie vielen Bereichen sie mittlerweile unterwegs beziehungsweise tätig sind.” So kann beispielsweise das zusätzliche Betreiben eines E-Commerce-Shops bisweilen schon ganz andere Risiken mit sich bringen als ursprünglich gedacht – wie etwa Datendiebstahl oder Urheberrechtsthemen. “Hier ist es wichtig, sich unabhängig und individuell beraten zu lassen. Unternehmer sollten sich im Klaren darüber sein, welche Versicherungen zusammen funktionieren könnten und wo zusätzliche Bausteine möglich sind.”
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