Die Neuauflage der Untersuchung zeigt, wie stark das Geschäft der privaten Krankenversicherer (PKV) inzwischen von äußeren Einflüssen beeinflusst wird.

 

Es wird deutlich, wie die Gesellschaften weiter auseinander driften und sich zunehmend in schrumpfende, stagnierende und wachsende Unternehmen unterteilen. Der übersichtliche Vergleich einzelner Anbieter fördert die Markttransparenz, unterstützt eine unabhängige und objektive Beratung und erhöht die Haftungssicherheit für Vermittler.

Zinsniveau hinterlässt Spuren

Die Hand in Hand mit der Politik der Europäischen Zentralbank gehende Zinsentwicklung schlägt immer mehr auf die Kunden der privaten Krankenversicherung durch. Für die Branche wird es dabei zunehmend schwieriger, einen ausreichenden Zinssatz zu erzielen. Deutlich zeigt sich diese Entwicklung am Rückgang der laufenden Durchschnittsverzinsung. 2017 lag diese noch bei 3,30 Prozent, nach 3,51 Prozent im Vorjahr.

Die Nettoverzinsung der Kapitalanlagen bewegte sich 2017 mit 3,46 Prozent ebenfalls weit unter dem Vorjahresniveau (3,71 Prozent). Für das, angesichts anhaltend niedriger Marktzinsen, hohe Resultat der Nettorendite ist auch die weiterhin hohe Auflösung von Bewertungsreserven verantwortlich.

Bestände schrumpfen weiter

Elf der 31 Anbieter mit Vollversicherten in den Büchern konnten die Bestände ausbauen. In absoluten Werten dominierte die Debeka das Feld mit einem Plus von 29.213 Personen, gefolgt von Axa (4.701), Hansemerkur (4.449) und Signal Iduna (4.222). Ebenfalls noch vierstellig war der Bestandszuwachs auch bei Huk-Coburg mit 2.707 Versicherten. Den größten Bestandsabrieb mussten wie in den Vorjahren die DKV (minus 19.787), Central (minus 9.260), Bayerische Beamtenkrankenkasse (minus 7.705) und Allianz (minus 6.686) verkraften.

Das Neugeschäft schwächelt marktdurchschnittlich bereits seit sechs Jahren in Folge. Die Beitragsentwicklung hat nach 1,3 Prozent im Vorjahr hingegen wieder etwas Fahrt aufgenommen und stieg, nicht zuletzt durch höhere Beitragsanpassung zum Jahresbeginn 2017, um 4,80 Prozent. Das ist der stärkste Zuwachs bei den Beitragseinnahmen seit dem Jahr 2010 (5,60 Prozent).

Überdurchschnittliche Zuwächse der Beitragseinnahmen verbuchten Mecklenburgische (15,75 Prozent), DEVK (9,35 Prozent), Debeka (9,29 Prozent), R+V (8,66 Prozent) und Hansemerkur (8,01 Prozent). Von den Schwergewichten mit mehr als einer Milliarde Euro Beitragseinnahmen befanden sich neben der bereits genannten Debeka und Hansemerkur vor allem Axa (6,37 Prozent), Huk-Coburg (6,04 Prozent), Bayerische Beamtenkrankenkasse (5,81 Prozent) und Barmenia (5,67 Prozent) auf Wachstumskurs.

Vergleich mit 32 Kennzahlen

Die Beurteilung eines Unternehmens sollte nicht an einer oder zwei einzelnen Kennzahlen festgemacht werden. Die Solidität eines Unternehmens ist nicht allein von seiner finanziellen Ausstattung oder vom Zinsniveau abhängig.

Auch die Größe des Unternehmens sowie die Bestandszusammensetzung beeinflusst die Ergebnisse der Kennzahlen. Der Vergleich konzentriert sich deshalb auf die Anbieter der Vollkostenversicherung. Anbieter wie Ergo Direkt oder Envivas mit dem Schwerpunkt auf Zusatzversicherungen werden darum nur sporadisch bei Beitragseinnahmen und Marktanteilen aufgeführt.

Zu den klassischen Bilanzkennzahlen wie Nettorendite, Verwaltungskosten- und Abschlusskostenquote, Beitragseinnahmen, Marktanteilen und vielen weiteren Kennziffern werden im Vergleich zum Vorjahr jeweils die zehn Auf- und Absteiger grafisch dargestellt. Das erspart Zeit bei der Zahleninterpretation. Zudem beinhaltet der Vergleich zu allen Anbietern acht Grafiken zu ausgewählten Kennzahlen. Über einen Zeitraum von zwölf Jahren werden damit die Trends der jeweiligen Gesellschaft im Vergleich zum Markt veranschaulicht.

 

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