Zahlreiche Faktoren sorgen derzeit für starke Kursschwankungen an den Kapitalmärkten – Wer verunsichert ist, sollte sich deshalb bei Anlageexperten oder Finanzplanern Unterstützung holen – Doch welche Ratschläge können Anleger von einem guten Professional erwarten und was sollte er nicht empfehlen?
Das erste Quartal dieses Jahres dürfte viele Anleger einer enormen Belastungsprobe ausgesetzt haben. Der deutsche Leitindex Dax verlor in der Spitze rund 20 Prozent, gleichzeitig nahmen die Kursschwankungen gegenüber dem Vorjahr deutlich zu. Zudem kam es bei vielen Staatsanleihen zu herben Kurseinbrüchen. Es ist die Folge zahlreicher Belastungsfaktoren, die die Finanz- und Kapitalmärkte derzeit stark unter Druck setzen. So ist die Inflation sowohl in Europa wie auch in den USA auf einem rekordverdächtigen Niveau, weshalb die Notenbanken inzwischen die Zinswende eingeläutet haben. Dazu kommen anhaltende Lieferkettenprobleme und der Krieg zwischen Russland und der Ukraine, bei dem kaum Aussichten auf eine baldige Lösung bestehen. Selbst eine Rezession in Europa, aber auch in den USA, ist in diesem schwierigen Umfeld inzwischen nicht mehr auszuschließen.
„Dass diese gesamte Konstellation und die Folgen für die Finanzmärkte Anleger stark verunsichert, kann kaum überraschen“, meint auch Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board (FPSB) Deutschland. „Und viele Anleger, die mit Kapitalmarktanlagen zum Beispiel für ihr Alter vorsorgen, dürften sich die Frage stellen, ob sie nicht kurzfristige Anpassungen an ihrem Portfolio vornehmen sollten.“ Er empfiehlt deshalb, sich an einen professionellen Berater zu wenden. „Das kann aktuell hilfreich sein, da diese Situation vermutlich den einen oder anderen überfordern dürfte.“
Ganzheitlichkeit als Qualitätsmerkmal für ausgezeichnete Beratung
Doch stellt sich damit auch die Frage, was Investoren von einem wirklich guten Berater erwarten können. „Eine zentrale Aufgabe eines Finanzberaters oder -planers besteht darin, seine Kunden gerade in schwierigen und turbulenten Zeiten wie diesen an die Hand zu nehmen, ihnen dabei zu helfen, Ruhe zu bewahren und panikartige Reaktionen zu vermeiden“, sagt Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch Academic Director Finance & Wealth Management an der EBS Executive School, Oestrich-Winkel, ist. „Von hektischen Reaktionen oder dem Versuch, den richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt am Markt zu finden, wird ein guter Berater dagegen abraten.“ Zum einen ist ein solcher Versuch des Markttimings selbst für professionelle Anleger so gut wie unmöglich. Und zum anderen verursacht häufiges Handeln nur Kosten, die letztlich die Rendite belasten.
„Anleger, die bei einem qualifizierten und erfahrenen Finanzberater sind, sollten zudem bereits über ein gut diversifiziertes Portfolio verfügen, das auf dessen individuelle Bedürfnisse, seine Risikobereitschaft und seine Anlageziele abgestimmt ist“, erklärt Tilmes weiter. Und es sollte folglich so ausgerichtet und so gut diversifiziert sein, dass man damit auch stürmische Phasen am Markt übersteht. Dennoch kann es sein, dass Anpassungen notwendig sind. So kann sich gerade bei starken Kursbewegungen die Zusammensetzung des Portfolios erheblich verändern und nicht mehr zur Risikotragfähigkeit des Anlegers passen. Dies kann Eingriffe in das Portfolio notwendig machen.
CFP®-Professionals als Garanten für die richtige Beratung
Ein wirklich gut ausgebildeter Professional wird das allerdings mit ruhiger Hand tun und ohne die langfristige Zielsetzung des Anlegers aus den Augen zu verlieren. „Er wird dabei stets dem Grundsatz der Ganzheitlichkeit folgen, also nicht allein auf das Investmentportfolio schauen, sondern auch in solchen Phasen die gesamten Vermögensverhältnisse seiner Kunden in die Überlegungen mit einbeziehen“, sagt Tilmes. „Vor allem aber wird er seinen Kunden nicht empfehlen, die gesamte Anlagestrategie, die schließlich auf deren Bedürfnisse und Ziele abgestimmt ist, über den Haufen zu werfen, da dies den langfristigen Anlageerfolg gefährden kann.“
Wer auf Nummer sich gehen will, sollte sich an einen vom FPSB zertifizierten CFP® -Professional wenden. Sie genießen eine anerkannt hochwertige Ausbildung, sind zur ständigen Weiterbildung verpflichtet und unterstehen zudem den Standesregeln des FPSB. „Das heißt, dass sie in erster Linie verpflichtet sind, im Sinne des Kunden zu beraten, und zwar objektiv und produktunabhängig. Und sie sind dank ihrer Ausbildung in der Lage, das Portfolio so zu steuern, dass Anleger gut durch stürmische Zeiten kommen“, fasst Tilmes zusammen.
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