Wirksames Mittel gegen den Titanic-Effekt.     Autor: Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH

 

Nach rund 14 Jahren Aktien-Hausse glauben viele Investoren an ihre eigene Unfehlbarkeit. Die Erfahrung lehrt jedoch: Das Ausmaß, in dem ein System versagt, hängt direkt proportional davon ab, wie sehr dessen Entwickler davon überzeugt ist, dass es nicht scheitern kann. In der Wissenschaft nennt man das den Titanic-Effekt. Neuro-Finance kann hier einen wichtigen Beitrag leisten, damit Anleger nicht in eine eigentlich bekannte Falle tappen.

Als die Titanic vor fast genau 110 Jahren zu ihrer Jungfernfahrt aufbrach, galt sie als unsinkbar. Die Ingenieure waren von ihrer eigenen Arbeit restlos überzeugt und der Kapitän einer der erfahrensten Seefahrer. Und doch sank das Schiff. Die Gründe sind hinreichend bekannt: Konstruktionsmängel und Navigationsfehler. Spätestens seit 1974, als der Ökologe Kenneth Watt in seinem Buch „The Titanic Effect“ davor warnte, die US-Wirtschaft als unsinkbar zu betrachten, steht der Buchtitel in der Wissenschaft als Synonym für menschliches Versagen aufgrund von Übermut und Risikoignoranz.

Watt forderte in seinem Buch dazu auf, auch für unvorstellbare Katastrophen vorzusorgen und jederzeit bereit zu sein, auf Unvorhergesehenes zu reagieren. Wachsamkeit und Flexibilität seien oberstes Gebot. „Je mehr ein System als sicher gilt und je starrer es ist, desto katastrophaler sind die Ausfälle des Systems“, warnt der Ökonom.

Watts’ Analysen sind bis heute aktuell. Anleger sollten sich deshalb die Frage stellen, ob ihr Portfolio – bildhaft gesprochen — auch dann noch seetauglich ist, wenn das Wetter umschlägt oder unvorhergesehene Hindernisse auftauchen, also Gefahren, wie sie derzeit zu beobachten sind. Gleich mehrere Risikofaktoren bedrohen die Fortsetzung der jahrelangen Hausse an der Börse. Dazu zählen unter anderem der Russland-Ukraine-Konflikt, die Zunahme der Inflation und der beginnende Umschwung der Notenbankpolitik hin zu steigenden Zinsen. Charttechnisch sind die Kurs-Signale bereits deutlich sichtbar: Die kurz- und mittelfristigen Aufwärtstrends sind gebrochen, das Momentum hat abgenommen, und wichtige Chart-Indikatoren wie die sich zusammenziehenden Bollinger-Bänder und das Abdriften der gleitenden Durchschnitte deuten auf einen Trendwechsel an der Börse hin. Mit anderen Worten: Die See wird in den kommenden Monaten rauer. Und es wird etliche Klippen zu umschiffen geben.

Die Frage ist: Welche Instrumente und Strategien können in diesem Szenario erfolgreich sein – und welche eher nicht?

Ganz klar kritisch zu sehen sind derzeit Long-Only-Strategien, die sich auf eine Anlageklasse und/oder eine einzige Branche oder Region beschränken. Anleger konnten zwar beispielsweise mit Themen- und Regionen-Aktienfonds in den vergangenen Jahren gute Ergebnisse erzielen. Doch wenn die Kapitalmärkte volatiler werden, bekommen solche Fonds schnell Schlagseite. Die Fondsmanager haben aufgrund der regulatorischen Vorgaben kaum eine Chance, die Risiken in ihren Fonds maßgeblich zu reduzieren. Anlegern, die überwiegend in solche Konzepte investiert haben, drohen mittelfristig unruhige Nächte.

Im Vorteil sind Lösungen, die schnell und flexibel auf überraschende Entwicklungen und Trendwenden an der Börse reagieren können. Dazu zählen Multi-Asset-Fonds, die große Teile des Fondsvermögens je nach Bedarf rasch in Aktien, Anleihen, Cash, Gold und Silber, Geldmarktfonds und Hybridanleihen umschichten können. Der INVIOS Vermögensbildungsfonds, der einen stringenten Neuro-Finance-Ansatz verfolgt, ist solch eine Lösung. Der Fonds berücksichtigt bei seiner Anlagestrategie wissenschaftliche Erkenntnisse der Behavioral- bzw. Neuro-Finance und nutzt so Marktineffizienzen systematisch und ohne emotionale Einflüsse. Analysestärke, Flexibilität und Geschwindigkeit zeichnen den Fonds aus. Das Portfoliomanagement kann eine Anlage-Idee innerhalb von 86 Sekunden an der Börse umsetzen. Die theoretische Geschwindigkeit wurde in der Praxis zuletzt eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Ende vergangenen Jahres wurde der Aktienanteil im Fonds innerhalb von nur zwei Tagen von 85 auf 28 Prozent reduziert. Der Erfolg: Als die Kurse Anfang des Jahres einbrachen, büßte der Fonds im Vergleich zum DAX nur knapp ein Fünftel an Verlusten ein. Bereits 2020 bewährte sich der Neuro-Finance-Ansatz. Während die weltweiten Aktienindizes einbrachen, verlor der Fonds nur ganz leicht an Wert. Mit einer Netto-Jahresperformance in 2020 von nahezu 10% und einer Netto-Jahresperformance in 2021 von über 10% überflügelte der INVIOS Vermögensbildungsfonds im Jahr 2020 und 2021 seine Vergleichsgruppe.

Fazit: Ein wirklich wirksames Mittel gegen den drohenden Titanic-Effekt an der Börse sind Aufmerksamkeit und Flexibilität. Starre Konzepte sind klar im Nachteil.

 

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