Preiserhöhungen in der Feuerversicherung
Der Industrieversicherer der TalanxGruppe, die HDI Global SE (HDI), hat im Geschäftsjahr 2017 die Prämieneinnahmen deutlich gesteigert. Gleichzeitig wurde das Ergebnis des Unternehmens jedoch durch die außergewöhnlich hohe Belastung aus Naturkatastrophen stark belastet.
„Bis Mitte August sahen unsere Zahlen noch sehr gut aus“, sagte Dr. Christian Hinsch, Vorstandsvorsitzender der HDI Global SE. „Doch dann trafen unsere Kunden und uns die drei Hurrikane „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ mit voller Wucht. Hinzu kamen Schäden infolge von Erdbeben in Mexiko und weiteren Naturereignissen. Zusätzlich mussten wir in der Feuerversicherung für ManmadeSchäden deutlich höheren Aufwand verkraften als budgetiert.“
Erfreuliches Beitragswachstum im Ausland Rückgang beim EBIT
Die Prämieneinnahmen entwickelten sich im Geschäftsjahr 2017 erfreulich und stiegen um 4,4 Prozent auf ca. 4,5 Mrd. EUR (Geschäftsjahr 2016: 4,3). Währungskursbereinigt betrug das Wachstum 5,2 Prozent. Beitragswachstum erzielte HDI Global strategiekonform vor allem im Ausland, insbesondere in Australien, Brasilien, Großbritannien, Frankreich und Japan. Damit wurden rund 62 (2016: 61) Prozent der Prämieneinnahmen im Ausland erzielt. Ziel ist es, diesen Auslandsanteil des Prämienvolumens bis zum Ende des Geschäftsjahres 2019 auf 65 Prozent zu erhöhen.
Das versicherungstechnische Ergebnis sank infolge der hohen Belastung durch NatCat und ManmadeGroßschäden auf 207 (73) Mio. EUR. Die kombinierte Schaden/Kostenquote verschlechterte sich auf 108,5 (Vorjahr: 96,8) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis erhöhte sich trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase deutlich um 14,5 Prozent auf 277 (242) Mio. EUR. Sowohl
höhere Erträge aus alternativen Investments als auch gestiegene außerordentliche Erträge trugen zum verbesserten Ergebnis aus der Kapitalanlage bei. Das robuste Prämienwachstum und das verbesserte Kapitalanlageergebnis konnten die hohe Großschadenbelastung nur etwas kompensieren, so dass das operative Ergebnis (EBIT) auf 109 Mio. EUR von 302 Mio. EUR im Vorjahr zurückging. Der Beitrag zum Konzernergebnis der
TalanxGruppe, zu der die HDI Global SE gehört, betrug 91 (241) Mio. EUR.
Verbesserung in der TransportSparte, unauskömmliche Prämien in der Feuerversicherung
Das Geschäft in der Sparte Transportversicherung lief im vergangenen Geschäftsjahr erfreulich. „In Transport haben wir es geschafft, mithilfe unserer Maßnahmen zur PortfolioOptimierung die kombinierte Schaden/ Kostenquote auf 95,2 Prozent zu senken“, sagte Christian Hinsch. Im Jahr 2016 betrug diese Quote noch 124,5 Prozent. „Gleichzeitig gelang es uns, trotz dieser Maßnahmen einen Prämienabrieb zu vermeiden und damit das Prämienvolumen der Sparte stabil zu halten. Das ist ein beachtlicher Erfolg“, sagte Hinsch.
In der Feuerversicherung ist das PrämienRisikoVerhältnis dagegen weiter unauskömmlich. Die Strategie des „Balanced Portfolio“ brachte in den vergangenen Jahren zwar Verbesserungen, insbesondere in den Niederlassungen in Deutschland. Spürbare weitere Schritte sind aber erforderlich, im Inland ebenso wie im Ausland. „Es bedarf nochmals verstärkter Anstrengungen, um die Feuerversicherung in die Profitabilität zurückzuführen“, kündigte Hinsch an. „Wir streben eine Verbesserung des PrämienRisikoVerhältnisses in der Feuerversicherung um durchschnittlich 15 Prozent an. Wir prüfen dazu zahlreiche Kundenverbindungen, um die Risiken, die wir übernehmen, in ein auskömmliches Verhältnis zur Prämie zu bringen. Wo dies nicht möglich ist, werden wir künftig unsere Kapazität nicht mehr zur Verfügung stellen.“
Policen via Internet und neue Standorte
Für das laufende Geschäftsjahr plant HDI Global zudem die Fortführung der Expansion im SME und MidMarket Bereich. Das gilt fürs Inland genauso wie fürs Ausland. Dazu hat das Unternehmen unter anderem neue Versicherungsprodukte für attraktive Nischenmärkte eingeführt, beispielsweise in der Sportversicherung und in der Reiseversicherung. Zudem werden neue Vertriebsplattformen im Internet geschaffen, damit HDIKunden die neuen Policen ganz einfach online abschließen können. „Wir haben auch in 2017 im Ausland weitere neue Vertriebsbüros in bedeutenden Industrieregionen eröffnet, zuletzt in Bern und in Lille. Weitere Standorte werden in den nächsten Jahren kontinuierlich folgen“, kündigte Hinsch an.
Wachstum in den USA
Auch in den USA hat HDI Global seine Präsenz im vergangenen Geschäftsjahr deutlich ausgebaut. Dort gründete der Industrieversicherer die Excess & Surplus Lines Tochtergesellschaft HDI Specialty Insurance Company. Sie bedient Kunden im Segment der komplexen Spezialrisiken und ergänzt damit die bereits bestehende USTochter von HDI, die HDI Global Insurance Company. Diese hat zudem in den vergangenen Monaten mehrere hochqualifizierte neue Underwriter eingestellt, um damit den Ansprüchen ihrer wachsenden Kundschaft auf dem US Industrieversicherungsmarkt gerecht zu werden. Gemessen am Bruttoprämienvolumen ist die USEinheit inzwischen die größte ausländische Tochtergesellschaft von HDI Global. Dort wurden im vergangenen Jahr Prämien in Höhe von mehr als 620 Mio. USDollar eingenommen. „Wir werten dieses stetige und profitable Wachstum der vergangenen Jahre als großen Erfolg unserer langfristigen Strategie auf diesem äußerst anspruchsvollen Markt“, sagte Hinsch.
Veränderungen im Vorstand
Bereits im Januar hat HDI Global Veränderungen im Vorstand angekündigt. Danach wurde mit Wirkung zum 1. Mai 2018 Clemens Jungsthöfel zum Vorstandsmitglied des Unternehmens bestellt. Der 47Jährige wird am 1. Juli die Aufgaben des Finanzvorstands übernehmen. Er folgt auf Ulrich Wollschläger, der Ende Juni aus dem Vorstand ausscheiden und in den Ruhestand treten wird. Clemens Jungsthöfel wird in seiner neuen Position als Finanzvorstand der HDI Global SE unter anderem die Bereiche Controlling, Kapitalanlagen, Risikomanagement, Unternehmensentwicklung sowie passive Rückversicherung verantworten.
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