Erstversicherung strebt deutlichen Anstieg der Eigenkapitalrendite bis 2025 an

 

Die Talanx Gruppe erhöht die Ambition für ihre drei Geschäftsbereiche in der Erstversicherung deutlich: Industrieversicherung, Privat- und Firmenversicherung Deutschland sowie Privat- und Firmenversicherung International streben bis 2025 eine Eigenkapitalrendite von jeweils mehr als 10 Prozent an. Damit liegen sie auf ähnlich hohem Niveau wie der Geschäftsbereich Rückversicherung. Auf dem Capital Markets Day stellt der Vorstand in Aussicht, der Hauptversammlung 2022 eine erhöhte Dividende von 1,60 (1,50) EUR für das Geschäftsjahr 2021 vorzuschlagen. Für das Geschäftsjahr 2022 hob der Vorstand den Ausblick für das Konzernergebnis auf die Spanne zwischen 1.050 und 1.150 Mio. EUR an.

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Die Talanx Gruppe ist auf gutem Weg, ihre 2018 gesetzten Mittelfristziele zu erreichen. Bis 2022 sollte die Eigenkapitalrendite mindestens 800 Basispunkte über dem risikofreien Zins liegen und ein Gewinnwachstum pro Aktie von mindestens 5 Prozent erzielt werden. Für die Jahre 2019 und 2020 betrug die durchschnittliche Eigenkapitalrendite 8,2 Prozent bei einem risikofreien Zins von 0,16 Prozent und lag damit trotz der Corona-Pandemie auf dem Zielniveau. Die Dividende wurde seit 2018 jährlich erhöht oder stabil gehalten. Für das Jahr 2021 wird die Eigenkapitalrendite bei rund 9 Prozent liegen, für das Jahr 2022 soll sie rund 10 Prozent betragen. Bei Erreichung des angestrebten Konzernergebnisses von 1.050 bis 1.150 Mio. EUR im Jahr 2022 wird der Gewinn je Aktie auf der Basis von 2018 um mehr als durchschnittlich 5 Prozent pro Jahr gewachsen sein. Ein wesentlicher Treiber der Entwicklung sind die erfolgreichen Optimierungsmaßnahmen in den Geschäftsbereichen Industrieversicherung und Privat- und Firmenversicherung Deutschland. Der Gewinn der Erstversicherungsgruppe ist von 246 Mio. EUR im Jahr 2018 auf 326 Mio. EUR im Jahr 2020 gewachsen. Damit hat sich der Anteil der Erstversicherung am Konzernergebnis im gleichen Zeitraum von 31 auf 42 Prozent erhöht. Neben dem Gewinnzuwachs hat die Erstversicherungsgruppe ihre Resilienz gestärkt: Die Reserven zur Abfederung von Gewinnschwankungen wurden nach Analyse von Willis Towers Watson von 517 auf 1.020 Mio. EUR nahezu verdoppelt [1].

„Wir sind auf einem sehr guten Weg, unsere 2018 definierten Ziele zu erreichen. Die Optimierungsprogramme haben gegriffen. Zudem hat die Wachstumsinitiative der HDI Global Specialty die hohen Erwartungen übertroffen. Gleichzeitig ist die Gruppe widerstandsfähiger gegen volatile Einflüsse geworden. Das sind sehr schöne Erfolge trotz der turbulenten Zeiten – neben der Corona-Krise haben wir auch vermehrte Naturkatastrophen bewältigt, wobei vor allem die Jahrhundertflut in Westeuropa deutlich ins Gewicht fällt. Das gibt uns Zuversicht, uns höhere Ambitionen für 2025 zu setzen. Die geschärfte Ausrichtung der Geschäftsbereiche in der Erstversicherung wird dazu deutlich beitragen,“ fasst Talanx Vorstandsvorsitzender Torsten Leue zusammen.

Nachhaltigkeitsziele ausgeweitet: CO2-Neutralität bis 2050

Darüber hinaus strebt die Talanx in Übereinstimmung mit den Zielen der Pariser Klimakonferenz an, neben dem bereits bestehenden Net-Zero-Ziel für den weltweiten Betrieb bis spätestens 2030, sowohl in der Versicherungstechnik als auch in der Kapitalanlage bis 2050 CO2-Neutralität in den Portfolien sicher zu stellen. In der Kapitalanlage soll die CO2-Intensität des Portfolios bereits bis 2025 um 30 Prozent gegenüber dem Ausgangsjahr 2019 reduziert werden. Im Underwriting beabsichtigt der Konzern, neben dem Ausschluss von kohleintensiven Industrien, bis zum Jahr 2038 Öl- und Teersande nicht mehr zu versichern. Im Betrieb bleibt das Ziel bestehen, bis 2030 CO2-neutral zu werden. In Deutschland hat die Talanx Gruppe dieses Ziel bereits erreicht.

Industrieversicherung: deutliches profitables Wachstum

Alle Geschäftsbereiche sollen bis 2025 durch ihre geschärften Strategien eine Eigenkapitalrendite von mindestens 10 Prozent erreichen. Der Geschäftsbereich Industrieversicherung liegt auf gutem Weg, mittelfristig eine kombinierte Schaden-/Kostenquote von 95 Prozent zu erreichen. Die Kostenführerschaft im Vergleich zu den Peers soll in diesem Geschäftsbereich gehalten werden. Bei gleichbleibender Underwriting-Disziplin strebt die Industrieversicherung ein deutliches Wachstum der Bruttoprämien von 6,7 Mrd. EUR im Jahr 2020 auf knapp 10 Mrd. EUR bis 2025 an. Hierzu beitragen soll starkes Wachstum bei der HDI Global Specialty SE – im Geschäft mit Spezialrisiken sollen die Prämieneinnahmen von derzeit 2,0 Mrd. EUR auf etwa 3,7 Mrd. EUR wachsen. „Mit dem Erwerb der restlichen 49,8 Prozent der Anteile an der HDI Global Specialty SE haben wir die Eigentümerstruktur im Spezialgeschäft vereinfacht. Jetzt haben wir uns neue, ambitionierte Ziele gesetzt. Wir wollen die globale Skalierung vorantreiben und als Versicherer von Spezialrisiken weltweit zu den Marktführern zählen“, sagt Dr. Edgar Puls, Vorstandsvorsitzen der von HDI Global.

Privat- und Firmenversicherung Deutschland: Fokus auf KMU und Bancassurance

Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland wird das Ziel des Optimierungsprogramms „KuRS“ in diesem Jahr voraussichtlich übertreffen. Nach aktuellem Stand wird für den Geschäftsbereich ein operatives Ergebnis von spürbar mehr als 250 Mio. EUR erwartet – Ziel von „KuRS“ waren mindestens 240 Mio. EUR.

Um eine Eigenkapitalrendite von mehr als 10 Prozent im Jahr 2025 zu erreichen, strebt der Geschäftsbereich eine knappe Verdoppelung des Prämienwachstums im Geschäft mit kleinen und mittleren Betrieben (KMU) an – von 435 Mio. EUR im Jahr 2020 auf rund 800 Mio. EUR im Jahr 2025. Zusätzliche Kooperationen sowie organisches Wachstum sollen das Prämienvolumen im Bereich Bankpartnerschaften von 2,7 Mrd. EUR auf mehr als 3,0 Mrd. EUR erhöhen. Eine umfassende Digitalisierungsstrategie unterstützt dieses Vorhaben. In beiden Geschäftsfeldern, im Bereich Bankpartnerschaften sowie im KMU-Geschäft, wird eine führende Marktposition angestrebt. Das sonstige Sachversicherungsgeschäft mit Privatkunden soll leicht auf ein Volumen von 1 Mrd. EUR ausgebaut werden. Der Geschäftsbereich hat sich zudem das Ziel gesetzt, Risiken weiter konsequent zu reduzieren und zu einem schlanken und deutlich profitableren Lebensversicherer zu werden. Dazu wird HDI Deutschland sich bis zum Jahr 2023 auf ein deutlich verschlanktes und höhermargiges Produktportfolio in der privaten und betrieblichen Altersversorgung fokussieren. Das Geschäft mit Produkten mit geringen oder keinen Garantien soll fortgeführt werden. Die Marktakzeptanz des fondsgebundenen Produktes CleverInvest bestätigt HDI Deutschland in dieser Ausrichtung. Auch biometrische Risiken sollen weiter abgesichert werden. Gleichzeitig sollen das Bestandsmanagement sowie der strikte Kostenreduzierungskurs konsequent fortgesetzt werden. „All dies werden wir als Mittelständler im Herzen angehen – agil, schnell, kundennah“, sagt Dr. Christopher Lohmann, Vorstandsvorsitzender von HDI Deutschland. „Die Maßnahmen unseres Strategieprogrammes GO25 tragen insgesamt dazu bei, dass wir unser Ergebnis steigern werden.“

Privat- und Firmenversicherung International: Diversifizierung in weitere Versicherungssparten

Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International hat sich ebenfalls ambitionierte Ziele gesetzt. Bis 2025 soll eine Eigenkapitalrendite von mehr als 10 Prozent und eine Top-5-Position in den Kernmärkten Polen, Türkei, Brasilien, Mexiko und Chile im gesamten Schaden-/Unfall-Geschäft erreicht werden. Im Fokus stehen zudem die weitere Stärkung der technischen Exzellenz und die Beschleunigung der Digitalisierung. Darüber hinaus plant der Geschäftsbereich sein Portfolio weiter zu diversifizieren. Neben dem kontinuierlichen Ausbau des Kfz-Geschäftes soll insbesondere das Nicht-Kfz-Geschäft bis zum Jahr 2025 von 1,1 Mrd. EUR auf 2,0 Mrd. EUR wachsen. Gleichzeitig wird geprüft, das in der Türkei bereits bestehende Angebot von Gesundheitsversicherungen auf weitere Märkte wie Polen und Mexiko auszuweiten. Das Geschäft mit biometrischen Produkten soll ebenfalls ausgebaut werden, während man klassische Ansparprodukte zurückfahren möchte. Ferner startet der Geschäftsbereich die Prüfung eines Eintritts in Märkte in Südostasien. „Wir werden das Ziel der Eigenkapitalrendite von mehr als 10 Prozent mit organischem Wachstum und diszipliniertem Underwriting erreichen“, sagt Dr. Wilm Langenbach, Vorstandsvorsitzender von HDI International. „Gleichzeitig schauen wir uns gezielt nach passenden Akquisitionen und Kooperationen vor allem im Nicht-Leben-Geschäft um. Für beides gilt: Die Vorhaben müssen unsere strategische Position stärken, kulturell zu uns passen und schnell einen Beitrag zum Konzernergebnis liefern.“

[1] Mit Ausnahme der vereinbarten Verpflichtungen, die Willis Towers Watson mit der Talanx AG oder der Hannover Rück SE vereinbart hat, übernimmt Willis Towers Watson keinerlei Verantwortung oder Haftung gegenüber Dritten für Schäden, die diesen aufgrund von Verweisen auf Willis Towers Watson in dieser Pressemitteilung entstehen.

 

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