Deutsche Pensionstreuhänder (CTAs) haben im europäischen Vergleich mit 36 Prozent, nach Belgien (47 Prozent), die höchste Aktienquote.
Deutsche regulierte Investoren bauen ihre Allokation zu alternativen Assetklassen weiter aus und investieren inzwischen 32 Prozent ihrer Vermögenswerte in Alternatives, deutlich mehr als in Aktien (15 Prozent), Immobilien (22 Prozent) und klassische Anleihen (30 Prozent).
27 Prozent der befragten Investoren berücksichtigen soziale Faktoren wie Humankapital und Arbeitsrechte im nächsten Jahr bei der Kapitalanlage.
24 Prozent der Investoren plant, sich bei der Portfoliostrategie noch stärker auf Umweltaspekte zu konzentrieren.
Nachhaltige Kapitalanlagestrategien setzen sich immer stärker durch. Neben Umweltthemen konzentrieren sich institutionelle Investoren verstärkt auf soziale Aspekte, dies ergab die aktuelle Mercer-Studie European Asset Allocation Insights 2021. Im nächsten Jahr planen die Anleger, den Schwerpunkt auf soziale Faktoren (27 Prozent) wie Humankapital und Arbeitsrechte auszuweiten. Ein beträchtlicher Anteil (24 Prozent) der Investoren plant zudem, sich noch stärker auf Umweltaspekte zu konzentrieren und beispielsweise den Einfluss auf die biologische Vielfalt im Investmentprozess zu berücksichtigen.
„Während der Pandemiezeit, die für viele Anleger eine große Herausforderung darstellte, kam es in ganz Europa zu einem starken Anstieg der Investitionen in nachhaltige Investments”, erklärt Jeffrey Dissmann, Leiter Investment Consulting bei Mercer Deutschland. „Obwohl Umweltthemen nach wie vor im Mittelpunkt stehen, ist es ermutigend zu sehen, dass viele Anleger beginnen, auch die sozialen Auswirkungen ihrer Investitionen zu berücksichtigen. Die Anleger sind sich bewusst, welchen Einfluss die ESG (Environmental, Social und Corporate Governance)-Faktoren auf ihre Kapitalanlagestrategie haben. Es können zunächst relativ kleine Schritte unternommen werden, um die Portfolios im Hinblick auf ESG-Kriterien zu optimieren und zu überwachen. Wir raten Investoren, die Faktoren zu identifizieren, die die größte Auswirkung auf die Optimierung der Portfolios haben.“
Die Studie Mercer‘s European Asset Allocation Insights 2021 bietet einen umfassenden Überblick über die Anlagestrategien der institutionellen Investoren in Europa und zeigt neue Trends im Verhalten von rund 850 institutionellen Anlegern in 11 Ländern auf, die ein Gesamtvermögen von rund 1 Billion Euro repräsentieren.
Die wachsende Bedeutung der Nachhaltigkeit in den Portfolios spiegelt sich auch in den Umfrageergebnissen wider. Die Zahl der Anleger, die eine kohlenstoffarme oder klimabezogene Indexierung verwenden, ist im Vergleich zum letzten Jahr stark gestiegen (26 Prozent gegenüber 6 Prozent). Die Studie zeigt, dass eine große Mehrheit der europäischen Investoren die ESG-Kriterien in alle Aspekte ihrer Aktivitäten integriert haben, einschließlich der Auswahl von Investmentmanagern (83 Prozent), der Überwachung von Investmentmanagern (88 Prozent), der Berichterstattung (79 Prozent) und der Asset Allocation (64 Prozent). Die Mercer-Umfrage zeigt auch, dass die Anleger von einer eher reaktiven zu einer proaktiven Haltung übergehen, denn regulatorische Faktoren als Motivation für die Berücksichtigung von ESG-Risiken haben an Bedeutung verloren und Faktoren wie Risikomanagement und Reputationsrisiken werden wichtiger.
Zudem zeigt die aktuelle Mercer-Studie, dass die Allokation in alternative Anlageformen inzwischen fast genauso hoch ist wie die in Aktien, bei regulierten deutschen Investoren wie Versorgungswerken und Pensionskassen ist sie sogar höher. Die Abkehr von Aktien ist auch bei anderen europäischen Anlegern zu beobachten, da sie versuchen, ihre Renditetreiber zu diversifizieren. Innerhalb der alternativen Anlageklassen wurden vor allem die Allokationen zu renditestarken, festverzinslichen Sub-Assetklassen wie Emerging Market Debt, High Yield und Private Debt weiter ausgebaut. Aber auch die Allokation zu Private Equity, Real Assets und Multi Asset-Strategien hat sich weiter erhöht.
Die Mehrheit der Anleger (53 Prozent) plant als Reaktion auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit verbundenen starken Marktverwerfungen im vergangenen Jahr ihre Anlagestrategie, die Mandate der Manager oder die Governance- bzw. Entscheidungsprozesse anzupassen.
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