Veränderungen im Vorstand

Die HDI Global SE hat ihren Wachstumskurs im ersten Halbjahr 2018 mit einem deutlichen Anstieg der Prämieneinnahmen fortgesetzt. Das Wachstum kam strategiekonform aus dem Ausland, unter anderem aus Australien, den Niederlanden, Frankreich und Griechenland. Belastet wurde die Halbjahresbilanz durch zahlreiche Sachschäden, die zu einem Rückgang des versicherungstechnischen Ergebnisses führten.

„Der hohe Schadenaufwand in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres ist hauptsächlich auf die Feuerversicherung zurückzuführen. Dies
belegt erneut, dass unsere eingeleiteten und nun verschärften Maßnahmen zur Sanierung der Feuerversicherung unbedingt notwendig sind“, sagte Dr. Christian Hinsch, Vorstandsvorsitzender der HDI Global SE und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. Er fügte hinzu: „Mit unserem Programm 20/20/20 werden wir das Feuergeschäft wieder profitabel machen: Wir wollen in 20 Prozent unseres Industrieportfolios bis zum Jahr 2020 das Verhältnis von Prämie zu Risiko um 20 Prozent verbessern.“ Dabei liege der Schwerpunkt der Maßnahmen auf dem deutschen Geschäft.

Versicherungstechnik

Das versicherungstechnische Nettoergebnis verschlechterte sich im ersten Halbjahr 2018 auf –28 (32) Mio. EUR. Die Nettokostenquote lag
mit 21,0 (21,2) Prozent infolge der höheren Prämienbasis, wachstumsbedingt leicht unter dem Vorjahreswert. Die Schadenquote (netto) verschlechterte sich aufgrund der vielen Schäden auf 81,3 (76,0) Prozent. Die kombinierte Schaden­/Kostenquote stieg infolgedessen auf 102,3 (97,2) Prozent.

Kapitalanlage

Das Kapitalanlageergebnis sank im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 9,5 Prozent auf 124 (137) Mio. EUR. Im ersten Halbjahr 2017 hatten höhere Gewinne aus Aktienverkäufen und geringere Abschreibungen zur positiven Entwicklung beigetragen. Diese Sondereffekte sind im ersten Halbjahr 2018 entfallen.

Operatives Ergebnis und Konzernergebnis

Das operative Ergebnis liegt aufgrund der vorgenannten Entwicklungen im ersten Halbjahr 2018 mit 78 (162) Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahreswert. Der Beitrag zum Konzernergebnis der Talanx­Gruppe, zu der HDI Global gehört, beläuft sich auf 53 (112) Mio. EUR.

Handlungsbedarf in der industriellen Sachversicherung

Die niedrigen Prämien in der industriellen Sachversicherung konnten in den vergangenen Jahren das Schadenaufkommen nicht decken, was zu erheblichen Verlusten in dem Segment führte. Vor diesem Hintergrund plant die HDI Global SE, die Preise in diesem Bereich anzuheben, Bedingungen anzupassen, Anteile zu reduzieren und untertarifiertes Geschäft aufzugeben. „Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass wir unsere geplanten Maßnahmen, insbesondere die Prämienerhöhungen, erfolgreich am Markt umsetzen können“, sagte Dr. Edgar Puls, im Vorstand der HDI Global SE zuständig für die Sparte Feuerversicherung.

Die Notwendigkeit der Sanierungsmaßnahmen wird auch von einer Prognose des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) gestützt. Der GDV geht in einer Hochrechnung für die industrielle Sachversicherung in Deutschland von einer kombinierten Schaden-­Kostenquote in Höhe von 115 Prozent für das Jahr 2018 aus.

Gründung der HDI Global Speciality SE

Bereits im Mai hatte HDI Global gemeinsam mit der Hannover Rück SE die Gründung des Joint Ventures HDI Global Speciality SE angekündigt. Zur Gründung der neuen Gesellschaft bringen beide Unternehmen ihre Specialty-­Aktivitäten in das Joint Venture ein. Es wird künftig Agentur­ und Spezialerstversicherungsgeschäft zeichnen, unter anderem in den Sparten Vermögensschadenhaftpflicht, Organhaftpflicht, Rechtsschutz, Sports and Entertainment, Luftfahrt, Offshore Energy und Tierversicherung.

Die HDI Global SE hält 50,2 Prozent an der neuen Gesellschaft, Hannover Rück 49,8 Prozent der Anteile. Die Aufnahme der operativen Tätigkeit ist für den 1. Januar 2019 geplant. HDI Global Specialty startet voraussichtlich mit einem Prämienvolumen in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro und strebt substantielles organisches Wachstum an.

Wie bereits im Januar und im Mai angekündigt, hat HDI Global in der ersten Jahreshälfte Veränderungen im Vorstand umgesetzt. Am 1. Mai 2018 wurde Clemens Jungsthöfel neues Vorstandsmitglied des Unternehmens. Der 47-­Jährige verantwortet die Aufgaben des Finanzvorstands. Seit dem 1. Juli ist zudem Dr. Thomas Kuhnt, 43, neues Vorstandsmitglied. Er ist zuständig für die Bereiche Projekte & Organisation, IT sowie die Sparte Gruppen­ Unfallversicherung. Aus dem Vorstand ausgeschieden sind Dr. Joachim ten Eicken und Ulrich Wollschläger.

 

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