Am 24. Juni 2021 stellten der Bund der Versicherten e. V. (BdV) und Analyst Dr. Carsten Zielke (Zielke Research GmbH) ihre Analyse der aktuellen Solvenzberichte deutscher Lebensversicherungsgesellschaften vor.

 

Die Lage der Branche hat sich nicht verbessert. Im Gegenteil sind mittlerweile 23 der 80 untersuchten Lebensversicherungsunternehmen in ernsten Schwierigkeiten, das heißt, sie haben eine zu geringe reine Solvenz oder eine negative Gewinnerwartung. „Es schwelt weiter, die Quote der angezählten Versicherungsunternehmen hat sich sogar noch erhöht“, warnt BdV-Vorstandssprecher Axel Kleinlein.

So waren im letzten Jahr 22 von 84 Versicherern in Schieflage. Vier Unternehmen sind in der aktuellen Analyse nicht mehr erfasst, da sie in anderen Unternehmen aufgegangen sind. „Diese Entwicklung dürfte Versicherte weiter verunsichern. Denn die Frage ist: Ist das von Versicherten eingekaufte Leistungsversprechen „ihrer“ Lebensversicherung auch für viele Jahrzehnte sichergestellt?“, so Kleinlein.

Die Solvenz zeigt, wie wirtschaftlich gesund ein Unternehmen auch perspektivisch für die nächsten Jahre aufgestellt ist. Neben der von den Unternehmen ausgewiesenen Solvenz untersucht die Analyse des BdV auch die „reine Solvenz“, das heißt, die Solvenz, so wie sie ohne Übergangsmaßnahmen oder Volatilitätsanpassungen ausgewiesen wird. Auch „versprochenes“ aber nicht tatsächlich eingezahltes Eigenkapital (etwa vom Mutterunternehmen) wird dabei nicht angerechnet.

Die vollständige Analyse mit den Hintergründen und Erläuterungen steht auf der Website des BdV zum Download bereit. https://www.bundderversicherten.de/stellungnahmen/solvabilitaetsberichte

Zur leichteren Verständlichkeit sind die Ergebnisse nach einem Ampelsystem gegliedert. So ist mit einem Blick erkennbar, ob bei einem Versicherungsunternehmen aus Verbrauchersicht Handlungsbedarf besteht (rot), Verbesserungspotenzial vorhanden ist (gelb) oder Entwarnung gegeben wird (grün).

 

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