Ostern und Anlage, Eier und Korb. „Das schöne Bild von den Eiern, die nicht alle in einen Korb gehören, ist natürlich zu Ostern noch präsenter als sonst“, sagt Nikolas Kreuz, Geschäftsführer der INVIOS GmbH. „Doch traurige Wahrheit ist: Die Eiersammler legen allzu oft alles in einen Korb.“
Dabei gilt doch: Diversifikation ist Trumpf. „Die Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen ist entscheidend für den Anlageerfolg“, so Kreuz. Denn Erfolg mit Geldanlagen ist zu 80 Prozent der richtigen Asset-Allokation geschuldet. Die Wahl der besten Aktie, das so gern genannte Stock-Picking, hat nur einen sehr überschaubaren Anteil am Erfolg.
Das aber beherzigen nur die wenigsten: Statt breit über verschiedene Assetklassen, Strategien, Regionen, Branchen, Rohstoffe und so weiter zu streuen, überwiegt der Home-Bias. Der Drang, in das zu investieren, was vor der eigenen Haustüre liegt. „Bei den meisten Privatanlegern wird überproportional in den bekannten Heimatmarkt wie den Dax investiert“, sagt Kreuz. Das kann gut ausgehen, muss es aber nicht und ist aus Risikogesichtspunkten schwierig.
„Für Ostern gilt: Legen Sie im wahrsten Sinne des Wortes nicht alle Eier in einen Korb“, betont Kreuz. Denn ein zufälliges Straucheln koste sonst den Ertrag der ganzen Eiersuche. „Und vor allem: Bleiben Sie nicht nur im eigenen Garten, im Feld oder im Wald daneben gibt es viel bessere Verstecke.“ Apropos Verstecke: „Derzeit bekommen manche Menschen dann doch Angst vor der eigenen Courage und suchen sichere Häfen für das Erreichte“, sagt Kreuz. Aber was ist das? Assets, die als sicherer Hafen gelten, müssen es erlauben, schnell, kostengünstig und in nennenswertem Volumen gekauft oder verkauft zu werden. „Also geben Sie gut acht, wo Sie die Ostereier verstecken, nur sichere Verstecke sind gute Verstecke“, sagt Kreuz.
Ganz grundsätzlich gilt, dass in einem Portfolioaufbau das Pareto-Prinzip durch einen Kern-Satelliten-Ansatz genutzt werden sollte. Auch wenn manche gerne von einer neuen Normalität erzählen, die alte Regeln aufweiche: „Das stimmt einfach nicht“, weiß Kreuz. 80 Prozent des Depots sollten aus ETFs, ETCs und ausgewählten aktiven Fonds bestehen. „Sie stellen den kostengünstigen und stabilen Portfoliokern dar“, sagt Kreuz. Mit den restlichen 20 Prozent wird eine zusätzliche Outperformance durch taktische Maßnahmen erzielt. „Für Ostern heißt das: Finde lieber den Schoko-Osterhasen als 100 kleine Eier.“
Und zum guten Schluss noch eine wichtige Regel: „Behalten Sie stets die Demut vor dem Markt, denn Selbstüberschätzung und Kontrollillusion kommen vor dem Fall“, sagt Kreuz. Also Achtung: Auch die anderen Ostereiersucher sind gut im Finden.
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