James Athey, Senior Investment Director, Aberdeen Standard Investments, kommentiert den heutigen Renditeanstieg von 10-jährigen US-Staatsanleihen wie folgt:
“Wir haben schon viele Phasen eines Zins- oder Anleihemarktzyklus in sehr kurzer Zeit durchlaufen. Jetzt scheinen wir an einem kritischen Punkt zu sein, nicht zuletzt deshalb, weil die USA in diesem Prozess im Vergleich zu fast allen anderen Ländern der Welt schon sehr weit fortgeschritten sind. Allein diese Tatsache führt dazu, dass höhere Treasury-Renditen den US-Dollar in die Höhe treiben und die weltweiten Finanzbedingungen – insbesondere für die Dollar-Kreditnehmer in den Schwellenländern – verschärft werden könnten. In diesem Zusammenhang sollten man die Entwicklung im Auge behalten, denn eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.
Speziell der Treasury-Markt scheint sich einem entscheidenden Übergangspunkt zu nähern. Die Verkäufe von Staatsanleihen werden zunehmend von den zinssensibleren Laufzeiten am vorderen Ende der Kurve angetrieben. Insbesondere der 5-Jahres-Punkt entwickelte sich gegenüber dem langen Ende sowohl in der Abwärts- als auch in der Aufwärtsbewegung zuletzt unterdurchschnittlich. Dies deutet darauf hin, dass wir uns einer spätzyklischen Dynamik nähern. Bei positiven Überraschungen in Bezug auf Wachstum und Inflation wird der Markt die Entschlossenheit der Fed auf die Probe stellen und die Kurve unter Druck setzen, damit sie flacher wird. Dies hat das Potenzial, die Märkte ziemlich zu destabilisieren. Wenn die Fed glaubt, dass sie mit ihren Worten eine Fortsetzung dieser Dynamik verhindern kann, fürchte ich, dass sie sich gewaltig irrt.”
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