Kombinierte Schaden-/Kostenquote von 100,9 (98,3) Prozent

 

Trotz 1,5 Mrd. EUR Corona-Schäden hat sich die Talanx Gruppe im Geschäftsjahr 2020 robust gezeigt: Das operative Ergebnis (EBIT) betrug 1,7 Mrd. (2,4) Mrd. EUR und das Konzernergebnis 673 (923) Mio. EUR. Das entspricht der im November abgegebenen Prognose von „deutlich mehr als 600 Mio. EUR“ – ohne die coronabedingten Schäden hätte Talanx das Rekordergebnis aus dem Vorjahr übertroffen. Selbst in einem stark durch die Pandemie geprägten widrigen Umfeld stiegen die gebuchten Bruttoprämien um 4,1 Prozent auf 41,1 (39,5) Mrd. EUR, währungskursbereinigt um 6,9 Prozent. Dass die Talanx Gruppe gut durch das Corona-Krisenjahr kam, ist auch den erfolgreichen operativen Verbesserungsmaßnahmen in den Geschäftsbereichen Industrieversicherung und Privat- und Firmenversicherung Deutschland zuzuschreiben. In der Industrieversicherung zeigt die Profitabilisierung der Versicherungstechnik deutlich Wirkung. In der Privat- und Firmenversicherung Deutschland ist das mit dem Modernisierungsprogramm „KuRS“ verbundene Ziel beim operativen Ergebnis für 2021 schon 2020 in greifbare Nähe gerückt, wenn man die Corona-Effekte berücksichtigt. Die Talanx bekräftigt ihre Prognose, 2021 ein Konzernergebnis zwischen 800 und 900 Mio. EUR zu erzielen. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine stabile Dividende von 1,50 EUR je Aktie vor.

„Robust und resilient – die Talanx Gruppe hat sich in der andauernden Corona-Pandemie erfolgreich behauptet“, sagte Torsten Leue, Vorstandsvorsitzender der Talanx AG. „Trotz des weltweiten Wirtschaftsabschwungs 2020 wachsen wir profitabel. Unter den widrigen Umständen dieser Tiefenkrise, die sich im höchsten Großschadenvolumen der Unternehmensgeschichte ausdrückt, sind das sehr ordentliche Wachstum sowie das Konzernergebnis beachtlich und zeigen unsere Resilienz. Das gilt auch für unsere Dividendenzahlung. Für 2021 vertrauen wir auf die verschiedenen Vakzine, mit denen die Pandemie bewältigt werden kann. Wir blicken zuversichtlich ins laufende Geschäftsjahr und erwarten ein Wachstum beim Konzernergebnis auf 800 bis 900 Mio. EUR. Zudem bestätigen wir unsere bis 2022 festgelegten Mittelfristziele für den Konzern.

“Die Talanx Gruppe hat ihr Erstversicherungsgeschäft weiter operativ verbessert. Die sehr positiv wirkenden Profitabilisierungsmaßnahmen in der Industrieversicherung zeigen sich ohne die Corona-Aufwände: Die kombinierte Schaden-/Kostenquote verbesserte sich ex-Corona auf 98,7 Prozent und liegt damit auf dem langfristigen Zielpfad zu einer Quote von 95 Prozent. Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland hätte ohne Corona sein Ziel beim operativen Ergebnis von mindestens 240 Mio. EUR bereits fast 2020 und damit ein Jahr früher als geplant erreicht. Die Investitionen von „KuRS“ sind abgeschlossen. Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung International hat seine kombinierte Schaden-/Kostenquote sogar leicht auf 95,2 (95,5) Prozent verbessert und damit seinen Beitrag zum Konzernergebnis stabil gehalten.

Insgesamt ist die Pandemie im Geschäftsjahr 2020 für Schäden in Höhe von rund 1,5 Mrd. EUR verantwortlich und hat negative Auswirkungen auf das Konzernergebnis von 486 Mio. EUR. Hinzu kommen negative Effekte in der Kapitalanlage von 174 Mio. EUR und zur Vorsorge für künftige Prämienrückgänge in Höhe von 133 Mio. EUR. Dagegen wurden einzelne Sparten durch Corona aufgrund geringerer Schäden und sonstiger Effekte um 206 Mio. EUR entlastet. In den Geschäftsbereichen am stärksten von Pandemie-Schäden betroffen war die Rückversicherung mit 1,2 Mrd. EUR. Auf die Industrieversicherung entfielen 174 Mio. EUR, auf HDI International 40 Mio. EUR und auf HDI Deutschland 24 Mio. EUR. Trotzdem haben alle vier Geschäftsbereiche positiv zum Konzernergebnis beigetragen. Einschließlich der Belastungen durch Corona steuerte die Erstversicherung im Jahr 2020 42 (39) Prozent des Konzernergebnisses von 673 Mio. EUR bei.

Torsten Leue: „Wir waren im Moment of Truth für unsere Kunden da – auch in der Betriebsschließungsversicherung in Deutschland haben wir vielen Gastronomen, Bäckern, Hoteliers und vielen anderen kleineren und größeren Betrieben mit unseren Zahlungen durch die Krise geholfen. Das entspricht ganz unserem Purpose „together we take care of the unexpected and foster entrepreneurship”. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in dieser Krise einen großartigen Einsatz für unsere Kunden und unser Unternehmen geleistet haben.“

Großschadenbelastung übersteigt Jahresbudget signifikant

Insgesamt lag die Belastung durch Großschäden mit 2,1 (1,3) Mrd. EUR sehr viel höher als im Vorjahr und überstieg das Jahresbudget von 1,3 Mrd. EUR signifikant. Hiervon belasteten in Summe 1,6 (1,0) Mrd. EUR die Rückversicherung, die übrigen 554 (363) Mio. EUR die Erstversicherung. Auf Naturkatastrophen entfielen 658 (773) Mio. EUR, auf die Corona-Pandemie in der Schaden- und Unfallversicherung 1,2 Mrd. EUR.

Die Belastung durch Naturkatastrophen fiel aufgrund des sehr moderaten Großschadenverlaufs im vierten Quartal niedriger aus als im Vorjahr. Die größten Naturkatastrophen-Schäden entstanden in den USA, verursacht durch den Hurrikan „Laura“ (145 Mio. EUR), den Hagelsturm „Derecho“ (111 Mio. EUR) und den Tornado „Nashville“ (55 Mio. EUR).

Durch den Milliarden-Aufwand für Pandemie-Schäden lag das versicherungstechnische Ergebnis bei -2,8 (-1,8) Mrd. EUR. Die Schaden-/Kostenquote stieg auf 100,9 (98,3) Prozent, ohne Corona würde sie bei 97,6 Prozent liegen. Das Kapitalanlageergebnis reduzierte sich auch aufgrund der weiter sinkenden Zinsen leicht auf 4,2 (4,3) Mrd. EUR. In der Folge lag die Kapitalanlagerendite bei 3,2 (3,5) Prozent. Talanx wird auch 2021 an ihrer Anlagepolitik festhalten, Marktrisiken zu begrenzen. Die konservative Kapitalanlagepolitik unter stetigem Ausbau der Infrastrukturinvestitionen wird fortgesetzt.

Ausschüttung von 56 Prozent des Konzerngewinns vorgeschlagen

Der Hauptversammlung am 6. Mai 2021 wird eine Dividendenzahlung von 1,50 (1,50) EUR je Aktie vorgeschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 56 Prozent des IFRS-Gewinns. Die Dividendenrendite, bezogen auf den Durchschnittskurs der Aktie im Jahr 2020, liegt bei 4,5 (4,0) Prozent.

Viertes Quartal: Konzernergebnis von 153 Mio. EUR

Die gebuchten Bruttoprämien im Konzern summierten sich im 4. Quartal auf 9,2 (Q4 2019: 9,2) Mrd. EUR. Die Schaden-/Kostenquote stieg gegenüber dem Vorjahresquartal auf 101,3 (97,8) Prozent, ohne Corona hätte sie 97,6 Prozent betragen. Das versicherungstechnische Ergebnis lag bei -826 (-551) Mio. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) im Quartal ging auf 380 (567) Mio. EUR zurück. Aufgrund der Corona-Belastung von 131 Mio. EUR verringerte sich das Konzernergebnis auf 154 (181) Mio. EUR.

Industrieversicherung: Prämienwachstum übertrifft Erwartungen

Trotz Corona steigerte die Industrieversicherung die gebuchten Bruttoprämien deutlich und setzte ihren Profitabilisierungskurs erfolgreich fort. Sie verbesserte coronabereinigt die Schaden-/Kostenquote und trug positiv zum Konzernergebnis bei.

Die gebuchten Bruttoprämien stiegen im Gesamtjahr um 7,2 Prozent auf 6,7 (6,2) Mrd. EUR, währungsbereinigt sogar um 9 Prozent. Damit übertraf die Industrieversicherung den ursprünglichen Ausblick um mehr als 2 Prozentpunkte. Die Beitragssteigerungen sind im Wesentlichen auf das Wachstum im Specialty- und im Haftpflichtgeschäft und das insgesamt verbesserte Preisumfeld zurückzuführen.

Die coronabedingte Überschreitung des Großschadenbudgets und die Vorsorge für‘s laufende Geschäftsjahr lasteten mit 178 Mio. EUR auf dem versicherungstechnischen Ergebnis. Es liegt deshalb mit -139 (-40) Mio. EUR unter Vorjahr. Die Schaden-/Kostenquote in der Industrieversicherung erhöhte sich auf 104,6 (101,4) Prozent, coronabereinigt ging sie strategiekonform auf 98,7 Prozent zurück. Die erfolgreiche Sanierung der Feuerversicherung wird in ihrer coronabereinigten Schaden-/Kostenquote von 99,3 Prozent sichtbar. Damit wurde die selbst gesteckte Zielmarke von rund 100 Prozent übertroffen. Der erwartete Beitragsabrieb durch die Trennung von nicht adäquat gepreisten Risiken konnte zu einem nennenswerten Anteil durch Mehrprämien kompensiert werden. Der Geschäftsbereich geht trotz der Nachwirkungen aus der Pandemie im laufenden Geschäftsjahr von einer weiteren Verbesserung der Profitabilität aus.

Das Kapitalanlageergebnis verringerte sich 2020 auf 254 (285) Mio. EUR. Im Gesamtjahr erzielte die Industrieversicherung ein operatives Ergebnis von 48 (159) Mio. EUR. Zum Konzernergebnis konnte der Geschäftsbereich 47 (103) Mio. EUR beitragen.

Die HDI Global Specialty ist weiterhin auf einem starken Wachstumskurs. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen im Geschäftsjahr 2020 um 41,1 Prozent auf 2,0 (1,4) Mrd. EUR und liegen damit schon recht nahe an der selbst gesteckten Zielmarke von 2,1 Mrd. EUR für das Jahr 2022. Hierin enthalten ist eine segmentinterne Übertragung von Geschäft.

Viertes Quartal: Beitrag zum Konzernergebnis verdoppelt sich

Von Oktober bis Dezember erhöhten sich die gebuchten Bruttoprämien um 8,1 Prozent auf 1,4 (1,3) Mrd. EUR. Dies ist vor allem auf die HDI Global Specialty zurückzuführen. Die Schaden-/Kostenquote lag – mit 4,3 Prozentpunkten durch Corona belastet – bei 103,8 (101,2) Prozent, das versicherungstechnische Ergebnis bei -33 (-10) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich aufgrund höherer Ausschüttungen aus Private-Equity-Fonds um 18,5 Prozent auf 83 (70) Mio. EUR. Das operative Ergebnis im Quartal lag bei 20 (26) Mio. EUR. Der Beitrag des Bereichs zum Konzernergebnis verdoppelte sich auf 36 (18) Mio. EUR.

Privat- und Firmenversicherung Deutschland: „KuRS“-Ziel schon fast erreicht

Der Geschäftsbereich Privat- und Firmenversicherung Deutschland zeigte sich trotz der Corona-Widrigkeiten robust. Die gebuchten Bruttoprämien gingen im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Prozent auf 5,9 (6,2) Mrd. EUR zurück. Das operative Ergebnis verringerte sich aufgrund von Corona-Belastungen in Höhe von 34 Mio. EUR sowie einiger ergebnisbelastender Faktoren im Segment Lebensversicherung um 11,6 Prozent auf 203 (230) Mio. EUR. Das Modernisierungsprogramm „KuRS“ ist weiter auf gutem Wege. Ohne die Corona-Belastungen wäre das Ziel also schon fast erreicht worden, das eigentlich erst für 2021 gesetzt wurde: ein operatives Ergebnis von mindestens 240 Mio. EUR. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 95,4 (99,0) Prozent. Bereinigt um die ergebnisbelastenden Corona-Effekte sowie um die letztmaligen Investitionen im Zusammenhang mit „KuRS“, beträgt die Quote sogar nur 94,6 (96,9) Prozent. Der Beitrag zum Konzernergebnis verringerte sich auf 119 (133) Mio. EUR.

Segment Schaden/Unfallversicherung: Verbesserte Schaden-/ Kostenquote trotz Corona

Das Segment Schaden/Unfallversicherung konnte trotz der Pandemie sein operatives Ergebnis verbessern, obwohl der Bereich stark unter dem Einfluss von Corona stand. In der Betriebsschließungsversicherung wurden rund 2.500 Schäden gemeldet, rund 88 Mio. EUR reserviert und rund 64 Mio. EUR an die Kunden ausbezahlt. Die Prämieneinnahmen gingen um 5,4 Prozent auf 1,5 (1,6) Mrd. EUR zurück. Aus der Pandemie resultierten geschätzte Beitragsrückgänge von 76 Mio. EUR. Im Geschäft mit mittelständischen Firmen und Freien Berufen konnte strategiekonform trotz der widrigen Umstände ein Zuwachs von 4,6 Prozent auf 435 (415) Mio. EUR erzielt werden.

Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich auf 62 (15) Mio. EUR. Grund dafür sind das profitable Wachstum in den Haftpflicht-, Unfall- und Sachbereichen sowie die positive Basisschaden-Entwicklung im Kfz-Bereich. Die durch die Pandemie verursachten Belastungen konnten auch dank des bestehenden Rückversicherungsschutzes auf rund 13 Mio. EUR begrenzt werden. Diese Effekte drücken sich auch in einem deutlichen Rückgang der Schaden-/Kostenquote um 3,6 Prozentpunkte auf 95,4 (99,0) Prozent aus.

Das Kapitalanlageergebnis verringerte sich maßgeblich aufgrund marktbedingt gesunkener Zinserträge auf 88 (119) Mio. EUR. Der deutliche Anstieg des operativen Ergebnisses um 35,7 Prozent auf 134 (98) Mio. EUR spiegelt im Wesentlichen die verbesserte Schadenentwicklung wider.

Viertes Quartal: Operatives Ergebnis steigt signifikant

Im Schlussquartal lagen die gebuchten Bruttoprämien bei 233 (251) Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich aufgrund geringerer Schäden aus Naturkatastrophen und geringerer Aufwände für „KuRS“ auf 17 (-3) Mio. EUR. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich entsprechend auf 93,7 (100,8) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis ging auf 24 (33) Mio. EUR zurück. Das operative Ergebnis im Quartal erhöhte sich signifikant auf 37 (20) Mio. EUR.

Segment Lebensversicherung: Ertragsorientierte Zeichnungspolitik

Die Prämieneinnahmen im Segment Leben gingen um 5,7 Prozent auf 4,4 (4,6) Mrd. EUR zurück. Belastend wirkten sich die coronabedingten Filialschließungen bei Banken und die Zurückhaltung von Firmen beim Abschluss von Verträgen zur betrieblichen Altersvorsorge aus. Aus der Pandemie resultierten geschätzte Beitragsrückgänge von rund 220 Mio. EUR. Zudem wurde das Einmalbeitragsgeschäft nur sehr restriktiv angeboten.

Das versicherungstechnische Ergebnis verringerte sich auf -1,8 (-1,6) Mrd. EUR. Grund dafür waren maßgeblich die höheren Zuführungen zu den Rückstellungen für Beitragsrückerstattung (RfB) aufgrund des verbesserten Kapitalanlageergebnisses. Dieses stieg durch höhere Realisierung von stillen Reserven zur Finanzierung der Zinszusatzreserve (ZZR) um 6,5 Prozent auf 1,9 (1,8) Mrd. EUR. Das operative Ergebnis im Segment verringerte sich 2020 auf 70 (131) Mio. EUR.

Viertes Quartal: Bruttoprämien leicht rückläufig

Im vierten Quartal gingen die gebuchten Bruttoprämien im Segment um 55 Mio. EUR bzw. 4,5 Prozent auf 1,2 (1,2) Mrd. EUR zurück. Das versicherungstechnische Ergebnis lag bei -484 (-493) Mio. EUR, das Kapitalanlageergebnis bei 499 (544) Mio. EUR. Das operative Ergebnis betrug -2 (25) Mio. EUR.

Privat- und Firmenversicherung International: Sachgeschäft wächst weiter

Die gebuchten Bruttoprämien verringerten sich 2020 vor allem aufgrund von Wechselkurseffekten um 9,6 Prozent auf 5,5 (6,1) Mrd. EUR. Bereinigt um diese Wechselkurseffekte betrug der Rückgang lediglich 1,6 Prozent. Das Sachgeschäft konnte währungskursbereinigt sogar ein Wachstum von 3,2 Prozent erzielen, das im Wesentlichen auf die Gesellschaften in der Türkei und in Polen zurückgeht. Die temporär niedrigeren Schadenfrequenzen aufgrund der Corona-Pandemie wirkten sich positiv auf das versicherungstechnische Ergebnis aus, das sich um 22,6 Prozent auf 41 (33) Mio. EUR erhöhte. Für die coronabedingten Belastungen wurde 2020 mit 35 Mio. EUR Vorsorge getroffen, was auch die Schaden-/Kostenquote mit 1,1 Prozentpunkten belastete. Dennoch verbesserte sich die Schaden-/Kostenquote im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 95,2 (95,5) Prozent.

Das operative Ergebnis im Gesamtjahr verringerte sich um 6,0 Prozent auf 266 (283) Mio. EUR. Der Beitrag zum Konzernergebnis lag bei 160 (164) Mio. EUR.

Viertes Quartal: Stärkeres währungsbereinigtes Prämienwachstum

Im Schlussquartal gingen die Prämieneinnahmen des Bereichs um 5,5 Prozent auf 1,5 (1,6) Mrd. EUR zurück, währungsbereinigt stiegen sie um 5,2 Prozent. Die Schaden-/Kostenquote verbesserte sich auf 96,1 (96,5) Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis lag bei -3 (-1) Mio. EUR, das Kapitalanlageergebnis bei 81 (95) Mio. EUR. Das operative Ergebnis ging um 18 Prozent auf 46 (56) Mio. EUR zurück, der Beitrag zum Konzernergebnis lag mit 33 (32) Mio. EUR leicht über dem Wert des Vorjahresquartals.

Rückversicherung: Bruttoprämien steigen deutlich

Der Geschäftsbereich Rückversicherung hatte 2020 Corona-Schäden von 1,2 Mrd. EUR. zu verzeichnen. Die Bruttoprämien stiegen um 9,6 Prozent auf 24,8 (22,6) Mrd. EUR. Das operative Ergebnis betrug 1,2 (1,8) Mrd. EUR. Das Kapitalanlageergebnis ging um 4,2 Prozent auf 1,7 (1,8) Mrd. EUR zurück. Der Beitrag zum Konzernergebnis betrug 442 (619) Mio. EUR.

Segment Schaden-Rückversicherung: Starkes Prämienwachstum

Das Segment Schaden-Rückversicherung konnte 2020 trotz Corona sein Wachstum steigern. Die gebuchten Bruttoprämien erhöhten sich um 13,3 Prozent auf 16,7 (14,8) Mrd. EUR. Die hohe Schadenbelastung durch Corona und Naturkatastrophen drückte das operative Ergebnis allerdings um 32 Prozent auf 854 (1.256) Mio. EUR.

Im Geschäftsjahr 2020 lagen die Großschäden mit 1,6 Mrd. EUR das vierte Jahr in Folge oberhalb der eigenen Erwartungen. Im Großschadenbudget vorgesehen waren 975 Mio. EUR. Allein für Corona-Schäden wurden insgesamt 950 Mio. EUR zurückgestellt oder ausbezahlt. Davon entfielen auf die Betriebsunterbrechungsversicherung 22 Prozent, die Warenkreditausfallversicherung 26 Prozent und die Veranstaltungsausfallversicherung 21 Prozent.

Als Reaktion auf die enormen Großschäden und den wieder zugenommenen Druck auf die Zinserträge ist in der Rückversicherung eine deutliche Verbesserung der Preise und Konditionen zu beobachten. Die gebuchten Bruttoprämien stiegen zweistellig um 13,3 Prozent auf 16,7 (14,8) Mrd. EUR, währungskursbereinigt um 15,8 Prozent.

Das versicherungstechnische Ergebnis belief sich auf -274 (186) Mio. EUR. Die Schaden-/Kostenquote erhöhte sich maßgeblich aufgrund der Pandemie-Aufwendungen auf 101,6 (98,2) Prozent. Das Kapitalanlageergebnis ging um 7,8 Prozent auf 1.008 (1.039) Mio. EUR zurück. Das operative Ergebnis betrug 854 (1.256) Mio. EUR.

Viertes Quartal: Prämieneinnahmen legen zu

Im Schlussquartal stiegen die Prämieneinnahmen um 8,6 Prozent auf 3,4 (3,1) Mrd. EUR. Die Schaden-/Kostenquote erhöhte sich aufgrund des coronabedingt deutlich über dem anteiligen Großschadenbudget liegenden Schadenaufkommens auf 102,1 (96,9) Prozent. Das versicherungstechnische Ergebnis lag bei -88 (97) Mio. EUR. Das Kapitalanlageergebnis stieg auf 283 (276) Mio. EUR. Das operative Ergebnis im Quartal betrug 247 (369) Mio. EUR.

Segment Personen-Rückversicherung: Corona-Belastungen von 261 Mio. EUR

In der Personen-Rückversicherung stiegen die Prämieneinnahmen um 2,6 Prozent auf 8,0 (7,8) Mrd. EUR. Währungskursbereinigt betrug das Wachstum 4,7 Prozent. Die Corona-Schadenbelastungen, die zum Halbjahr noch bei 63 Mio. EUR lagen, summierten sich zum Ende des Geschäftsjahres auf 261 Mio. EUR. Der Großteil der Schäden stammt aus Erkrankungs- und Todesfällen in den USA. Das versicherungstechnische Ergebnis ging auf -646 (-411) Mio. EUR zurück. Das operative Ergebnis verringerte sich um 32,9 Prozent auf 377 (562) Mio. EUR.

Viertes Quartal: Stabiles Prämienwachstum

Von Oktober bis Dezember blieben die gebuchten Bruttoprämien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil bei 2,1 (2,1) Mrd. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis lag bei -224 (-136) Mio. EUR, das Kapitalanlageergebnis mit 220 (156) Mio. EUR über Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis ging auf 68 (90) Mio. EUR zurück.

Ausblick 2021: Konzernergebnis zwischen 800 und 900 Mio. EUR

Den bereits im Herbst vergangenen Jahres veröffentlichten Ausblick für 2021 bekräftigt Talanx ebenso vollumfänglich wie die mittelfristigen Ziele. Der Konzern erwartet im laufenden Geschäftsjahr einen Anstieg der Bruttoprämien (währungsbereinigt) von rund 5 Prozent. Die IFRS-Kapitalanlagerendite sollte bei rund 2,5 Prozent liegen. Das Konzernergebnis erwartet Talanx zwischen 800 und 900 Mio. EUR. Dies dürfte einer Eigenkapitalrendite von 7,5 bis 8,5 Prozent entsprechen, die damit im Bereich unseres strategischen Mindestziels liegen würde.

Auch die Ziele für das Geschäftsjahr 2021 stehen wie gewohnt unter dem Vorbehalt, dass Großschäden im Rahmen der Erwartungen bleiben und an den Währungs- und Kapitalmärkten keine erneuten, größeren Verwerfungen auftreten. Erklärtes Ziel von Talanx ist es weiterhin, auch für das Geschäftsjahr 2021 einen Anteil von 35 Prozent bis 45 Prozent vom Konzernergebnis als Dividendenzahlung auszuschütten sowie die Dividende mindestens stabil zum Vorjahr zu halten.

Bis 2022 soll der Gewinn je Aktie (Earnings per Share, EPS) – ausgehend vom ursprünglichen Ausblick von 850 Mio. EUR für das Konzernergebnis im Jahr 2018 – durchschnittlich um mindestens 5 Prozent jährlich steigen

 

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