Beitragseinnahmen in Sach- und Krankenversicherung steigen / Lebensversicherung mit zweithöchstem Umsatz der Geschichte / Innovative Angebote für Kunden und Gesellschaft in der Pandemie / Umfangreiche Unterstützungsleistungen für Mitarbeiter

 

Die Allianz Deutschland hat im Geschäftsjahr 2020 trotz der schwierigen Rahmenbedingungen in der Corona-Pandemie gute Ergebnisse erzielt. Der Umsatz ging insgesamt zwar um 2,8 Prozent auf 40,8 (Vorjahr: 42,0) Milliarden Euro zurück. In der Sach- und in der Krankenversicherung ist das Unternehmen jedoch erneut gewachsen, in der Lebensversicherung lag der Umsatz unter dem Rekordjahr 2019.

„Die hohe Widerstandsfähigkeit der Allianz Deutschland in einer weltweiten Krise beweist die Nachhaltigkeit unserer Geschäftsstrategie“, sagt Klaus-Peter Röhler, Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutschland. „Zudem hat das große Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Ausnahmejahr maßgeblich zu unseren robusten Ergebnissen beigetragen.“

Für unsere Kunden und die Gesellschaft hat die Allianz Deutschland in dieser herausfordernden Zeit innovative Lösungen entwickelt. So fiel beispielsweise mit der Schließung von Kindergärten und Schulen für die Kinder unserer Kunden der gesetzliche Unfallversicherungsschutz weg. Im Jahr 2020 haben entsprechend rund 20.000 Eltern nahezu 30.000 Kinder bei der Allianz Deutschland für den kostenlosen UnfallSchutz angemeldet. Ebenso zeigte sich ein höherer Bedarf an Rechtsberatung. Die eigens eingerichtete Rechtsschutz-Corona-Hotline zu rechtlichen Pandemie-Fragen wurde von rund 18.000 Kunden in Anspruch genommen.

Auch die Gesundheitsservices der Krankenversicherung nutzten die Kunden während der Pandemie verstärkt: Die Nachfrage nach dem Service „Doc on Call“ hat sich seit Beginn der Pandemie verfünffacht. Über die Gesundheits-App der APKV können Versicherte kostenfrei 24 Stunden, sieben Tage die Woche anrufen und sich von medizinischen Experten fachkundig informieren lassen.

Um ihren Kunden in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit eine flexible Reaktion auf finanzielle Herausforderungen zu ermöglichen, hat Allianz Leben die Möglichkeit zur Stundung der Versicherungsbeiträge bis Ende Juni 2021 verlängert.

Auch während der Lockdowns konnten die mehr als 8200 Vertreter der Allianz für ihre Kunden da sein – persönlich und digital. Nahezu alle Agenturen bieten Onlineberatungen an, Vertragsabschlüsse können digital durchgeführt werden.

Um die persönliche Interaktion zwischen Vertretern und Kunden zu vereinfachen, wurden die Beratungs- und Abschlussprozesse auch auf die digitalen Medien ausgerichtet.

Bei unserem Beratungsangebot „Stark durch die Krise“ gemeinsam mit HelloBetter, das schnelle Unterstützung bei psychischen Belastungen bietet, haben sich mehr als fünf Millionen Menschen Hilfe geholt. Das Angebot wurde vom World Economic Forum ausgezeichnet.

„Dass unsere Kunden uns als Versicherer gerade in schwierigen Zeiten zu schätzen wissen, sehen wir an der Kundenzufriedenheit, gemessen an der Weiterempfehlungsbereitschaft“, sagt Röhler. „Sie war im Pandemie-Jahr 2020 so hoch wie nie zuvor.“

Umfangreiche Unterstützung für Mitarbeiter

Für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat das Unternehmen ein umfassendes Paket mit Unterstützungsleistungen geschnürt. So waren in der Spitze 90 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Homeoffice heraus tätig. Eltern mit betreuungsbedürftigen Kindern können bezahlten Sonderurlaub beantragen oder auch temporär die Arbeitszeit bezuschusst reduzieren. Hinzu kommen eine virtuelle Kinder- und Ferienbetreuung, eine telefonische Beratung für Eltern und das Ausleihen von Laptops für Kinder im Homeschooling.

Ein vielfältiges Angebot für die mentale Gesundheit hilft dabei, die Situation im Homeoffice zu bewältigen. Hinzu kommt ein finanzieller Zuschuss für die ergonomische Ausstattung im Homeoffice. Als Dank für ihr Engagement im Corona-Jahr 2020 erhalten alle Allianz Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen zusätzlichen Urlaubstag im Jahr 2021.

Ein wichtiges Thema werden auch COVID-19-Impfungen sein. Sobald für die Allianz Impfstoffe für die betriebsärztliche Regelversorgung verfügbar sind, werden über die Betriebsärzte Termine angeboten.

Unabhängig von Corona hat sich die Allianz Deutschland einer umfassenden Analyse zum Thema Gleichberechtigung von Frauen und Männern am Arbeitsplatz bei der Bezahlung und bei den Karrierechancen unterzogen. Die Allianz Deutschland ist als eines der ersten deutschen Unternehmen von der global tätigen Gesellschaft EDGE (Economic Dividends for Gender Equality) diesbezüglich zertifiziert worden. Damit positioniert sich das Unternehmen klar als moderner und attraktiver Arbeitgeber für Frauen und Männer.

Sachversicherung: Betriebsschließungen erhöhen Schadenaufwand

Im Jahr 2020 ist die Allianz in der Schaden- und Unfallversicherung leicht gewachsen. Die Beitragseinnahmen stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,6 Prozent auf 10,9 (10,7) Milliarden Euro. Die Corona-Pandemie führte teilweise zu gegensätzlichen Entwicklungen in den Geschäftsbereichen. Unsere Kunden meldeten geringere Fahrleistungen und Schäden in der Kfz-Versicherung. Dafür nahmen sie deutlich öfter die Rechtsschutzversicherung in Anspruch. Insgesamt sind die Schadenaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent gestiegen.

Ein Treiber für die höheren Schadenaufwendungen war die Betriebsschließungsversicherung (BSV). Sie deckt Schäden infolge einer behördlich angeordneten und vollständigen Schließung des Betriebs beim Auftreten der in den Bedingungen aufgelisteten meldepflichtigen Krankheiten oder Krankheitserreger. COVID-19 ist in den abschließenden Versicherungsbedingungen nicht aufgeführt.

Die Allianz hat 2020 aus der Betriebsschließungsversicherung deshalb einen höheren zweistelligen Millionenbetrag alleine für die sogenannte „Bayerische Lösung“ an ihre Kunden aus dem Hotel- und Gaststättengewerbe ausbezahlt. Im April 2020 war auf Initiative des Bayerischen Wirtschaftsministeriums gemeinsam mit dem Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V. und weiteren Versicherern den betroffenen Hotel- und Gastronomiebetrieben eine Unterstützung in Höhe von 15 Prozent der Versicherungssumme zugesagt worden, um den Unternehmen schnell und unkompliziert Liquidität zu verschaffen. Bundesweit haben bisher mehr als 77 Prozent der betroffenen Allianz Kunden diese Hilfe angenommen.

Privatschutz als Wachstumstreiber

Erfreulich war das Wachstum des neuen Privatschutzes, einem Versicherungspaket aus Haftpflicht-, Wohngebäude-, Hausrat-, Rechtsschutz-, Unfall- und Tierkrankenversicherung. Insgesamt wurden 2020 mit mehr als 500.000 ein Drittel mehr Policen verkauft als im Vorjahr. „Rein rechnerisch hat im vergangenen Jahr pro Minute ein Kunde ein Privatschutz-Produkt gekauft“, sagt Klaus-Peter Röhler. „Damit haben wir während einer Pandemie nicht gerechnet.“ Der Erfolg liegt in der Einfachheit: Man gelangt bei den neuen Privatschutz-Angeboten, die seit April 2020 auf dem Markt sind, mit sieben Klicks in 30 Sekunden zum Angebot. Zudem erleben unsere Kunden viele Verbesserungen im Schadenfall.

In der Kfz-Versicherung gewann die Allianz Deutschland – trotz deutlich rückläufiger Neuzulassungen – mehr als 30.000 Fahrzeuge dazu. Das Wachstum wurde vor allem durch die ADAC Autoversicherung AG unterstützt. Zum Jahresende betrug die Anzahl der versicherten Fahrzeuge 8,7 (8,7) Millionen. Angesichts der Pandemie hat die Allianz ihren Kunden in der Kfz-Versicherung eine sofortige Prämienrückerstattung angeboten, wenn sie Corona-bedingt deutlich weniger fahren als geplant. 350.000 unserer Kunden erhielten bislang dadurch im Jahr 2020 insgesamt eine Rückzahlung in Höhe von 20 Millionen Euro. Für 2021 rechnen wir durch den Lockdown zu Jahresbeginn mit einer noch höheren Rückerstattung für unsere Kunden.

Lebensversicherung: Höhere Freiheitsgrade für die Kunden

Die Allianz Leben konnte im Jahr 2020 den zweithöchsten Umsatz in ihrer Geschichte erzielen. Gegenüber dem Rekordjahr 2019 verringerten sich die Beitragseinnahmen um 5,4 Prozent auf 26,2 (27,7) Milliarden Euro, übertrafen jedoch den Wert von 2018 um 16,5 Prozent. Das Neugeschäft ging um rund 11 Prozent zurück, lag aber um 8,6 Prozent über dem Jahr 2018. Hier machte sich eine durch Corona bedingte Zurückhaltung der Vorsorgesparer bemerkbar.

Auf veränderte Rahmenbedingungen hat die Lebensversicherung reagiert und im Herbst 2020 zahlreiche Neuerungen in ihren Angeboten auf den Weg gebracht. „Wir wollen auch in einer anhaltenden Nullzinsphase weiterhin eine sichere Altersvorsorge mit attraktiven Renditen bieten und diese langfristig zukunftsfähig gestalten“, sagt Röhler. Seit Januar 2021 fokussiert sich Deutschlands größter Lebensversicherer im Produktangebot der Altersvorsorge auf Lösungen mit zeitgemäßen Garantien, die je nach Kundenwunsch am Ende der Ansparphase auf einem Niveau von mindestens 90, 80 oder 60 Prozent der gezahlten Beiträge liegen.

Damit eröffnet die Allianz Leben für alle ihre Kunden noch höhere Freiheitsgrade und Chancen in ihrer weltweiten breit diversifizierten Kapitalanlage, insbesondere durch die Kombination des starken Sicherungsvermögens mit chancenorientierten Anlagen wie Aktien, alternativen Anlagen, Unternehmens- oder Schwellenländeranleihen. So investiert Allianz Leben beispielsweise gut 700 Millionen Euro in ein Joint Venture mit der Telefónica-Gruppe für die Verlegung von Glasfaser in Deutschland. Und beim Angebot PrivateFinancePolice, mit dem Kunden an der Wertentwicklung eines breit diversifizierten Portfolios alternativer Kapitalanlagen im Sicherungsvermögen der Allianz Leben gezielt partizipieren können, wurden seit dem Start Ende 2019 über 6000 Policen mit einer Bewertungssumme von mehr als 400 Millionen Euro verkauft.

Krankenversicherung: Versicherte nutzen vermehrt Gesundheitsservices

In der Krankenversicherung legten die Beitragseinnahmen um 4,6 Prozent auf 3,7 (3,6) Milliarden Euro zu. Steigerungen gab es sowohl in der Voll- als auch in der Zusatzversicherung. Die Allianz Private Krankenversicherung erreichte im Neugeschäft trotz der Corona-Krise 2020 erneut das hohe Niveau des Rekordjahrs 2019. Sowohl mit der Vollversicherung als auch mit der Zusatzversicherung konnte die APKV die Kunden von sich überzeugen. „Ein Stück weit führen wir das darauf zurück, dass die Pandemie das Thema Gesundheit noch stärker in das Bewusstsein der Menschen gerückt hat,“ sagt Röhler.

Ende 2020 waren mehr als 2,76 Millionen Personen bei der Allianz krankenversichert – rund 42.000 mehr als im Vorjahr. In der Corona-Zeit spielte auch besonders die betriebliche Krankenversicherung eine Rolle. Eine starke Nachfrage gab es beispielsweise bei Onlinehändlern, im Baugewerbe und bei Pflegeeinrichtungen. Das bKV-Neugeschäft der APKV hat sich insgesamt im Vergleich zum sehr guten Vorjahr um 25 Prozent gesteigert.

Insgesamt nutzen die Versicherten vermehrt die digitalen Gesundheitsservices der APKV, beispielsweise die drei Angebote zur Unterstützung bei Schmerzen: Check My Back, Check My Knee und Check My Shoulder.

Operatives Ergebnis bleibt stabil

Das operative Ergebnis über alle Versicherungssparten hinweg liegt auf dem Niveau des guten Vorjahres (-0,5 Prozent). In der Sachversicherung wurden die hohen Sonderbelastungen durch COVID-19, insbesondere in der Betriebsschließungsversicherung, durch wesentlich geringere Elementarschäden und einen rückläufigen Schadenanfall in der Kfz-Versicherung teilweise kompensiert. Die Lebens- und die Krankenversicherung konnten im vierten Quartal von der starken Erholung der Märkte profitieren. Das operative Ergebnis 2020 lag jeweils über dem Vorjahr. „Aufgrund unserer Finanzstärke, unserer Expertise in der Kapitalanlage und unserem breiten, langfristig ausgelegten Anlagespektrum konnten wir die hohen Schwankungen im ersten Halbjahr größtmöglich abfedern“, sagt Röhler.

Die verwalteten Kapitalanlagen des Versicherungsgeschäfts wuchsen um 7,9 Prozent auf 376,6 (349,1) Milliarden Euro. Das Kapitalanlagenergebnis stieg über alle Sparten hinweg um 4,5 Prozent auf 12,4 (11,9) Milliarden Euro, getrieben von der positiven Entwicklung in der Lebens- und Krankenversicherung im vierten Quartal.

Das Nettoergebnis verringerte sich über alle Sparten um 15,3 Prozent. Neben dem Rückgang des operativen Ergebnisses in der Sachversicherung waren hierfür vor allem die Abschreibungen auf Kapitalanlagen in der Sachversicherung infolge der Aktienmarktturbulenzen im ersten Halbjahr maßgeblich, die sich zum Großteil erst im Nettoergebnis zeigen.

Ausblick

Die Allianz Deutschland rechnet für das laufende Jahr mit einer positiven Umsatzentwicklung. Beim operativen Ergebnis gehen wir von einer leicht rückläufigen Entwicklung aus – vorausgesetzt, dass sowohl die Entwicklung an den Kapitalmärkten als auch Naturereignisse und Großschäden sowie insbesondere die COVID-19-Pandemie das Ergebnis insgesamt nur moderat beeinflussen.

 

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