Aktuelle Indexniveaus haben keinen Absturz vorprogrammiert wie manche Einzelaktien
In den letzten Tagen und Wochen haben verschiedene Aktienindizes weltweit neue Höchststände erklommen, etwa der DAX und der S&P 500. Der DAX beispielsweise pendelt derzeit um die 14.000-Punkte-Marke, die er erstmals Anfang Januar durchbrach und nach kurzem Rücksetzer Ende Januar schnell wieder überschritten hat. Bei vielen Anlegern ist nun gleichwohl eine gewisse „Höhenangst“ festzustellen – indem Fragen aufkommen, wie: Lohnt es sich überhaupt noch zu investieren, oder könnte nach dem Hoch schnell wieder ein starker Rückschlag kommen? Sollte man womöglich Aktien verkaufen und umschichten? Nach Ansicht der Hamburger Sutor Bank ist ein Allzeithoch kein Grund zur Sorge: „Unternehmen haben auf lange Sicht nur dann eine Existenzberechtigung, wenn sie Gewinn machen. Aktienkurse spiegeln genau das wider“, erklärt Lutz Neumann, Leiter Vermögensverwaltung der Sutor Bank. Der Einstiegszeitpunkt sei insofern zu vernachlässigen – wichtig sei jedoch, das indexorientierte Investieren dem Anlegen in Einzelaktien vorzuziehen, aber gleichzeitig auch beim Index-Sparen Risiken zu streuen.
Wer investiert ist, sollte es bleiben – wer investieren möchte, kann es getrost tun
Ein Allzeithoch sagt nach Ansicht von Lutz Neumann nichts über die weitere Kursentwicklung aus. „Das Allzeithoch könnte erst dann zur Gefahr werden, wenn sehr viele Anleger ihre rein psychologisch getriebene Furcht in die Tat umsetzen und Aktien verkaufen“, erklärt Lutz Neumann. Ein Handeln nur aus Sorge vor Rückschlägen sei jedoch niemals ein guter Ratgeber. Dadurch können sich Anleger weiterer Kursgewinne ohne Not berauben. „Wer jetzt am Aktienmarkt investiert ist, sollte es auch bleiben. Wer jetzt am Aktienmarkt investieren möchte, kann es getrost tun“, sagt Neumann.
„Die aktuellen Indexniveaus haben keinen Absturz vorprogrammiert wie manche Einzelwerte, die derzeit reines Spekulationsobjekt sind. Sicherlich spielt etwa die Niedrigzinspolitik eine stark unterstützende Rolle und eine Veränderung der Zinspolitik könnte Auswirkungen auf Kurse haben. Doch zentral ist auch weiterhin der Blick auf die Firmen selbst. Die große Mehrheit von ihnen hat sich im Zuge der Corona-Pandemie neu aufgestellt oder tut dies gerade, um sich auch digital fit für die Zukunft zu machen“, erklärt der Experte. Und auch Firmen aus Branchen, die gerade besonders litten, wie etwa Tourismus, dürften bei absehbarer Normalisierung der Verhältnisse wieder Auftrieb bekommen – auch am Aktienmarkt.
Im Hinblick auf ein ausgewogenes Portfolio sollte jedoch auch bei der Wahl der Indizes sorgfältig vorgegangen werden. „Um Risiken zu streuen gehört mehr als nur ein Index in das Anlegerportfolio“, sagt Lutz Neumann. Wichtig sei eine Index-Streuung mit unterschiedlichen regionalen und sektoralen Schwerpunkten.
Die Entwicklung von Aktienindizes ist gepflastert mit Allzeithochs
Auf lange Sicht belegen die Statistiken, dass verschiedene regionale Aktienindizes nur eine Richtung kennen – nach oben. Schaut man etwa auf die Statistiken des Fondsverbands BVI, so zeigt sich, dass bei den gebündelten Fondskategorien Aktien Deutschland, Europa, global oder Emerging Markets über die Zeiträume 15, 20, 25 oder 30 Jahre im Durchschnitt stets eine positive jährliche Rendite erzielt wurde.
„Die Entwicklung von Aktienindizes ist gepflastert mit Allzeithochs. Es gibt daher keinen Grund, als Investor zurückzuschrecken. Auf jedes Allzeithoch wird ein neues folgen, auch wenn unklar ist, wann. Daher sollten Aktienanleger langfristig orientiert sein“, fasst Lutz Neumann zusammen.
Indexorientiertes Sparen biete gegenüber Einzelinvestments einen klaren Vorteil: „In vielen Indizes werden Einzeltitel überwiegend nach Marktkapitalisierung gewichtet. Das bedeutet, dass Unternehmen mit dauerhaften Wertverlusten irgendwann zwangsläufig aus einem Index fallen, und andere Werte nachrücken. Als Anleger muss man sich in dem Falle also nicht darum kümmern, Werte auszusortieren und aufstrebende Werte neu einzusortieren. Dies passiert automatisch. Gleichzeitig wird das Ausfallrisiko etwa bei Insolvenz eines Unternehmens massiv gesenkt, weil viele andere Indexwerte das Portfolio stabil halten“, sagt Neumann.
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