Kurzfristzinsen in den USA steigen

Die Rentenmärkte sind in Europa von wachsender politischer Unsicherheit, in den USA vom Zinserhöhungskurs der Fed geprägt. Der Luxemburger Portfoliomanager Moventum SCA nutzt deshalb vor allem Instrumente, die von einer erhöhten Unsicherheit an den Märkten profitieren, hieß es auf der jüngsten Asset Allocation Konferenz.

„Wir rechnen langfristig weder in den USA noch in Europa mit einem Anstieg der
Renditen“, sagt Michael Jensen, Executive Vice President bei Moventum. In den USA erwarte man aber einen Anstieg der Kurzfristzinsen, wodurch insbesondere US­Floater an Attraktivität gewinnen dürften. „Die Fed wird aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation und der expansiven Fiskalpolitik am Zinserhöhungskurs festhalten“, sagt Jensen.

2018 seien zwei weitere Zinsschritte zu erwarten, 2019 seien es aus heutiger Sicht drei Schritte. „Eine Inversität der Zinsstrukturkurve ist dann wahrscheinlich, zumal sich in den USA auch das Wirtschaftswachstum in Hinblick auf 2019/2020 abschwächen dürfte. Dies sollte auch die Langfristzinsen in Schach halten“, so Jensen.

Mit Blick auf Europa geht man bei Moventum davon aus, dass bei jeder politischen Eskalation rund um Italien vor allem Bundesanleihen profitieren dürften. Die Rendite der 10­jährigen Bundesanleihen ist vorübergehend auf 0,18 Prozent zurückgegangen, die Spreads zu italienischen Staatspapieren haben sich bis auf 300 Basispunkte ausgeweitet. Auch die Renditen anderer Peripheriestaaten sind deutlich angestiegen.

„Da die Turbulenzen noch lange nicht ausgestanden sind, ist hier in den kommenden Monaten mit weiterer Unruhe zu rechnen“, erklärt Jensen. „Wenn die EZB aus diesem Grund beschließt, ihr Ankaufprogramm doch noch weiter zu verlängern, wird das die Renditen, auch in Italien, auf niedrigerem Niveau halten“, so Jensen. „Für unsere Portfolios wählen wir eine neutrale Duration und schauen gleichzeitig nach Positionen, die sich auch bei einer Erhöhung des Stresslevels gut entwickeln können.“

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