Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) führt im Rahmen seiner Forschungsaufgaben regelmäßig Umfragen unter Vermittlern durch.
In der aktuellen Umfrage wurden die Vermittler gebeten, für die Sparte Lebensversicherung einen Rückblick für das Jahr 2020 zu geben und die Markttrends für das Jahr 2021 zu bewerten.
Rückblick
Die aktuelle Corona-Krise hat alle Hoffnungen auf einen raschen Zinsanstieg zunichtegemacht. So ist es nicht verwunderlich, dass ein Großteil der Lebensversicherer ihre Überschussbeteiligung für das Jahr 2021 zum Teil deutlich senken mussten.
Die Folge: klassische Rententarife lohnen immer weniger.
Dieser Trend spiegelt sich auch bei der Vermittlung von Altersvorsorgeprodukten wieder, wie folgende Grafik zeigt. So gaben knapp ein Drittel aller Makler an, dass sie keine klassischen Produkte mehr vermitteln. Der Trend geht klar in Richtung kapitalmarktorientierter Produkte. Mehr als 90 Prozent aller Befragten gab an, regelmäßig zu fondsgebundenen Rentenversicherungen zu beraten, wobei Garantien innerhalb dieser Produktgattung immer noch eine wesentliche Rolle spielen. Mehr als die Hälfte der Vermittler gaben an, dass ihre Kunden überwiegend einen 100 %-igen Beitragserhalt wählten.
Dies wird jedoch zukünftig nicht mehr bei allen Versicherern möglich sein. Dem Marktführer Allianz haben sich noch weitere Versicherer angeschlossen und schließen eine 100 %-ige Beitragsgarantie bei fondsgebundenen Produkten (außer Riester-Rente) aus. Etwa 40 Prozent der befragten Makler begrüßen diesen Schritt. Sogar 75 Prozent der Befragten erwarten dadurch ein besseres Geschäft im Bereich Rentenversicherungen.
Neben der Altersvorsorge spielt die Absicherung der Arbeitskraft eine immer wichtigere Rolle bei Beratern/Innen. Die Umfrageteilnehmer/Innen beraten inzwischen am häufigsten zu Berufsunfähigkeitsversicherungen. Die Grundfähigkeitsversicherung ist bei der Absicherung der Arbeitskraft auf Platz eins, wenn eine BU-Versicherung bspw. aus Kostengründen nicht in Frage kommt.
Ausblick
Bei der konkreten Frage, wie wichtig Ihren Kunden das Thema Nachhaltigkeit ist, antworteten mehr als die Hälfte aller Berater mit (sehr) wichtig. Knapp 80 aller Befragten gaben an, dass dieses Thema zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen wird.
Die „Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor“ (Transparenz-Verordnung) der Europäischen Union ist spätestens ab dem 10.3.2021 anzuwenden. Die Transparenz-Verordnung regelt, dass Finanzmarktteilnehmer (z.B. Versicherungsunternehmen) und Finanzberater (also auch Versicherungsmakler und Versicherungsvermittler mit 3 oder mehr Mitarbeitern) ihren Kunden gegenüber Informationen zum Thema Nachhaltigkeit liefern müssen. Hier zeigt die Umfrage, dass sich bisher etwa 40 Prozent der Befragten mit diesem Thema beschäftigt hat.
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