Blick auf das Immobilienjahr 2021 in Europa
Im Core- und Core-Plus-Segment sollten sich Investoren laut Savills vor allem auf hochwertige Büroimmobilien fokussieren. Im Value-Add-Segment sind insbesondere Logistikentwicklungen in stark nachgefragten Märkten interessant, aber auch kurzfristige Ertragsmöglichkeiten in den Bereichen Flexible Workspaces und Studentenwohnen.
„Es ist zu erwarten, dass sich die meisten Investoren zumindest bis zum Ende des Jahres auf Core- bzw. Core-Plus-Produkte konzentrieren werden“, erläutert Marcus Lemli, CEO Germany und Head of Investment Europe bei Savills. „Wir rechnen aber auch mit einer Welle frischen Kapitals, welche auf in Notlage geratende Immobilien abzielt. Im Value-Add-Segment beobachten wir allerdings, dass Investoren deutlich vorsichtiger bei der Beurteilung des Wertsteigerungspotentials kalkulieren. Der Bieterwettstreit bleibt daher weniger intensiv als im Core-Segment.“
Savills erwartet, dass viele Eigentümer in den kommenden Monaten ihre Bestände einer Prüfung unterziehen. Je transparenter die aktuell erzielbaren Marktpreise werden, desto mehr Produkte werden voraussichtlich auf den Markt gebracht und somit mehr Liquidität freigesetzt.
Core und Core-Plus-Investitionen
Core- und Core-Plus-Immobilieninvestoren konzentrieren sich in diesem Jahr weiterhin auf erstklassige Büroimmobilien in den zentralen Lagen der wichtigsten europäischen Märkte, wie beispielsweise Berlin, London, München, Paris und Stockholm. Nahversorgung und Last-Mile-Logistik bleiben ebenfalls für diese Investorengruppe attraktiv. Das gilt vor allem für Märkte mit hoher oder steigender E-Commerce-Durchdringung, wie etwa Deutschland, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, die nordischen Länder und Spanien.
Ferner ist laut Savills damit zu rechnen, dass Core- und Core-Plus-Investoren immer mehr von Mehrfamilienhäusern in Städten und Regionen mit Nachfrageüberhang angezogen werden. Zu ihnen gehört beispielsweise die niederländische Region Randstad. Aber auch Standorte wie Paris, Stockholm und viele deutsche Städte bleiben im Blickfeld dieser Investoren.
Value-Add-Investitionen
Vielversprechend in der Risikogruppe Value-Add sind in diesem Jahr Logistikentwicklungen in stark nachgefragten Märkten wie den skandinavischen Ländern und Spanien, genauso wie kurzfristige Ertragsmöglichkeiten bei den Flexible Workspaces und Studentenwohnungen. Letztere dürften in der zweiten Jahreshälfte wieder eine höhere Nachfrage auf sich ziehen. Des Weiteren hat Savills Mehrfamilienhäuser in Märkten mit steigender Mietnachfrage wie Süd- und Osteuropa mit in die Auswahl aufgenommen. Weitere Opportunitäten dürften in der Gebäudesanierung liegen. Eine Reihe von europäischen Ländern hat in den letzten Jahren strengere Umweltstandards eingeführt, wodurch sich durch Renovierungen auf höhere Gebäudestandards vielerorts Werte heben lassen.
Opportunistische Investitionen
Für opportunistische Investoren bieten sich laut Savills vor allem Möglichkeiten, zweitklassige Bürogebäude in Wohnimmobilien umzugestalten und ausfallgefährdete Gastgewerbeflächen innerhalb touristischer Destinationen zu erwerben.
„Risikofreudige Investoren könnten ihren Blick auch auf Projektentwicklungen richten, um so den Zyklus während der Erholungsphase zu erwischen. Da die Finanzierungsbedingungen weiterhin restriktiv sind, suchen Projektentwickler derzeit bereits nach alternativen Finanzierungsquellen“, sagt Eri Mitsostergiou, Director European Research bei Savills.
Alternative Investitionen
Erste Wahl für alternative Investitionen stellen in diesem Jahr unter anderem Forschungszentren in den zentralen europäischen Universitätsclustern in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Schweden und der Schweiz dar. Weitere Alternativen sind im Bereich der Gesundheitsversorgung zu finden. So kommen etwa auch Seniorenwohnanlagen und Pflegeheime in Ländern mit einer alternden Bevölkerung wie Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, die Niederlande und Schweden infrage. Rechenzentren in Märkten mit starken Fundamentaldaten und guter Infrastruktur wie Amsterdam, Frankfurt, London, Paris und Skandinavien sind laut Savills ebenfalls attraktive alternative Anlageimmobilien.
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