Aktienhandel übersteigt Volumen von 100 Mrd. Euro

 

Berenberg hat auch im Corona-Jahr 2020 gezeigt, dass die Bank mit ihrem überzeugenden Geschäftsmodell für alle Marktphasen gewappnet ist: Der Jahresüberschuss stieg um 78,7 % auf 108,2 Mio. Euro (Vj. 60,5 Mio.). Bereits im Vorjahr hatte Berenberg das Ergebnis um 160 % gesteigert. Bereinigt um außerordentliche Effekte, ist dies zudem der höchste jemals erzielte operative Gewinn.

“Wir konnten auch in diesem durch die Corona-Pandemie erschwerten Umfeld mit unserem Geschäftsmodell überzeugen”, so Hendrik Riehmer, persönlich haftender Gesellschafter. “Wir haben an einigen Standorten innerhalb weniger Tage bis zu 95 % unserer Mitarbeiter im Home-Office arbeiten lassen und unsere Investorenkonferenzen und Roadshows in den virtuellen Raum verlegt. Das alles hat bestens funktioniert.”

“Unsere Investmentbank ist hervorragend aufgestellt und konnte neben einer Rekordzahl von 67 Kapitalmarkttransaktionen (Börsengänge und Kapitalerhöhungen), mit denen Unternehmen insgesamt 14,8 Mrd. Euro Kapital erlösten, auch ein Rekordjahr im Aktienhandel für unsere Kunden verzeichnen und weitere Marktanteile im Research gewinnen”, erläutert David Mortlock, persönlich haftender Gesellschafter, den Haupttreiber für das herausragende Ergebnis.” Aber auch der Ausbau unserer Fondspalette und unserer Vermögensverwaltung im Wealth und Asset Management, die sowohl von der Performance als auch von den steigenden Volumina mehr als überzeugen, sowie unser umfangreiches Angebot an Kreditfonds haben zum höchsten jemals erzielten Provisionsüberschuss geführt”, so Riehmer.

Der Provisionsüberschuss stieg im Berichtsjahr von 355,5 auf 415,6 Mio. Euro (+16,9 %). Der für das Ergebnis weniger relevante Zinsüberschuss sank von 63,4 auf 55,8 Mio. Euro (-12,0 %). Hier spielte neben dem allgemeinen Zinsniveau auch die Zinssenkung in den USA eine Rolle. Das Handelsergebnis verringerte sich um 56,8 % auf 6,8 Mio. Euro (15,7 Mio.); dies zeigt die Zurückhaltung der Bank in unsicheren Marktlagen. Das Sonstige betriebliche Ergebnis stieg von -2,2 auf 17,7 Mio. Euro und enthält im Wesentlichen die planmäßig abgegebenen Anteile an der früheren Berenberg Bank (Schweiz) AG, die Veräußerung des Geschäfts mit unabhängigen Vermögensverwaltern sowie Pensionsrückstellungen.

Investiert hat Berenberg in die weitere Stärkung des Geschäftsmodells. So wurde die Mitarbeiterzahl in der Gruppe von 1.474 auf 1.573 (+ 6,7 %) erhöht. “Deutliche Investitionen erfolgten insbesondere im IT-Bereich, während Kosten für Reisen und Marketing naturgemäß stark sanken”, so Christian Kühn, persönlich haftender Gesellschafter. Während die Personalkosten von 212,9 auf 226,5 Mio. Euro stiegen (+6,4 %), sanken die Sachkosten von 124,3 auf 115,5 Mio. Euro (-7,1 %). “Wir investieren in Menschen, Know-how und Digitalisierung und profitieren kostenseitig von der Fokussierung unseres Geschäftsmodells, die wir in den letzten Jahren vorgenommen haben”, so Kühn.

Die Eigenkapitalrendite stieg von 28,5 auf 52,0 %, das Verhältnis der Kosten zu den Erträgen (Cost-Income-Ratio) verbesserte sich von 79,9 % auf 70,9 %. Das Verhältnis laufender Zinsüberschuss zu Provisionsüberschuss beträgt 12:88 (15:85) und unterstreicht die hohe Bedeutung des Provisionsgeschäfts. Die harte Kernkapitalquote erreicht mit sehr guten 13,5 % (12,4 %) den zweitbesten Wert in der Geschichte und zeigt die solide Aufstellung der Bank. Die Gesamtkapitalquote stieg von 14,4 auf 15,7 %. Die Eigenmittel der Bank betrugen nach Feststellung des Jahresabschlusses 295,5 Mio. Euro (287,5 Mio.).

Der Netto-Neugeldzufluss (Net New Assets) im Wealth und Asset Management lag bei 3,4 Mrd. Euro. Die insgesamt von der Berenberg Gruppe verwalteten Assets under management stiegen trotz der durch die Veräußerung von Unternehmensteilen abgeflossenen Assets von 40,7 auf 41,3 Mrd. Euro (+ 1,5 %). Die Bilanzsumme verringerte sich im Berichtsjahr von 5,1 auf 4,7 Mrd. Euro.

Die Bank hat die erneut gute Ertragslage genutzt und bereits heute sämtliche der nach den neuen Regularien für Pauschalwertberichtigungen (BFA7) bis 2022 vorzunehmenden Rückstellungen gebildet. “Im Berichtsjahr mussten wir keinerlei Einzelwertberichtigungen in unserem Kreditgeschäft vornehmen. Dies und die vorzeitige hohe Dotierung der Pauschalwertberichtigungen zeigt unsere vorsichtige und konservative Unternehmensführung”, so Kühn.

Wealth Management

Das Wealth Management von Berenberg fokussiert sich auf komplexe Aufgabenstellungen für sehr vermögende Privatanleger, Familienunternehmer, Entscheider sowie Stiftungen und andere gemeinnützige Organisationen. Kerndienstleistung ist die Vermögensverwaltung, bei der die Kunden aus einer Vielzahl von Strategien wählen können, die den unterschiedlichen Rendite-Risiko-Profilen Rechnung tragen. “2020 haben alle unsere Vermögensverwaltungsstrategien eine bessere Performance erzielt als der Markt”, so Riehmer. “In der Vermögensberatung, bei der die Kunden im Dialog mit dem Berater die Entscheidungen selbst treffen, haben wir ein Investment Consulting etabliert, um unseren Kunden eine einzigartige Dienstleistung hinsichtlich Servicelevel, Qualität der Investments und langfristiger Ergebnisse bieten zu können.” Im Bereich Private Equity (PE) wurde ein voll digitales Angebot geschaffen, bei dem Investitionen in ausgewählte PE-Fonds bereits ab 200.000 Euro getätigt werden können. “Wir sehen die individuelle und persönliche Beratung bei komplexen Vermögen als alternativlos an. Sie wird jedoch zunehmend ergänzt durch moderne digitale Lösungen, wie das Berenberg Wealth Management Portal. Über diese App haben die Kunden jederzeit nicht nur einen Überblick über ihre Vermögensentwicklung, sondern können auch verschiedene Auswertungen betrachten.”

Asset Management

Die vor drei Jahren eingeleitete Neuausrichtung des Asset Managements zeigt sich eindrucksvoll in der Entwicklung der Publikumsfonds. Von den 21 Berenberg-Fonds haben aufgrund der starken Performance derzeit 17 ein 4- bzw. 5-Sterne-Rating von Morningstar. “Die Fonds unserer Aktienplattform schlossen 2020 erneut mit deutlichem Vorsprung zur jeweiligen Benchmark ab und waren im Wettbewerbsvergleich jeweils auf den vorderen Plätzen zu finden. Mit unserem fundamentalen Stockpicking-Ansatz überzeugen wir Kunden und Marktbeobachter gleichermaßen”, so Riehmer. Im Aktienbereich verfügt die Bank nun über erstklassige Produkte in den Bereichen Deutschland, Europa, Global, Nebenwerte und ESG. Die durchschnittliche Performance 2020 lag bei 23,8 %, was einer Outperformance von 18,5 % entspricht.* Bei den Multi-Asset-Produkten standen offensive sowie nachhaltig anlegende Strategien im Fokus der Anleger. Als einer der ersten Währungsmanager weltweit hat die Bank im Currency Overlay alternative Daten zur Generierung von Überrendite eingesetzt. Durch Innovationen wie diese konnte Berenberg seine Stellung als einer der größten aktiven Währungsmanager der Welt festigen.

Investmentbank

“Der Ausbau unserer Investmentbank verläuft weiterhin sehr erfolgreich”, so David Mortlock. 2020 wurden einige Meilensteine erreicht. Die Zahl der gecoverten Unternehmen wurde von 890 auf 1.100 erhöht. Dazu trug auch die Neueinstellung von Senior Analysten bei. Zum Jahresende bewerteten in London 89 Analysten 842 Unternehmen und in New York 27 Analysten 258 Unternehmen. In Frankfurt wird in diesem Jahr ein etwa 15-köpfiges Research Team aufgebaut, das sich speziell um deutsche Small und Mid Caps kümmern wird. Auch das Sales Team, das die Betreuung der 950 institutionellen Kunden in Europa und den USA gewährleistet, ist mit 53 Generalisten und elf Spezialisten eines der schlagkräftigsten in Europa. “Gerade in Zeiten von Verunsicherung ist der Austausch zwischen den Akteuren von besonderer Bedeutung”, so Mortlock. “2020 haben wir daher über 30.000 virtuelle Meetings zwischen Investoren und der Geschäftsleitung der von uns analysierten Unternehmen organisiert. Großen Zuspruch fanden auch unsere 30 Investorenkonferenzen, die wir wegen der Pandemie alle online durchgeführt haben.”

Einen neuen Rekord bescherten die Kunden dem Bereich Aktienhandel. Insbesondere die zahlreichen Aktivitäten in den Monaten März/April und November sorgten für einen Rekordumsatz, der erstmals die Marke von 100 Mrd. Euro überschritt.

Einen deutlichen Anstieg verzeichnete auch das Equity Capital Markets: Mit 67 Transaktionen (38) und einem Emissionsvolumen von 14,8 Mrd. Euro (4,4 Mrd.) unterstützte die Bank Unternehmen bei der Aufnahme von Kapital in einem nie erreichten Umfang. Insgesamt wurden elf Börsengänge, 44 beschleunigte Platzierungsverfahren und die Auflage von sechs Wandelanleihen organisiert. In der DACH-Region hat Berenberg seine marktführende Position gefestigt. Die Präsenz in Frankreich und den Benelux-Staaten wurde ausgebaut, und der Markteintritt in Skandinavien und Südeuropa ist erfolgt. In Großbritannien betreut Berenberg inzwischen 40 Unternehmen als Corporate Broker. Besonders erfreulich ist die Entwicklung in den USA. Hier wurden zwölf Transaktionen begleitet, darunter der Börsengang von CureVac sowie eine Bezugsrechtsemission von BioNTech, beides deutsche Pioniere in der COVID-19-Impfstoff-forschung.

Corporate Banking

Das Corporate Banking betreut kapitalmarktnahe und mittelständische Unternehmen und umfasst neben dem traditionellen Firmenkundengeschäft die Branchenthemen Schifffahrt und Immobilien, Infrastructure & Energy sowie das Spezialfeld Structured Finance. Ein besonderer Fokus liegt auf der Emission von Kreditfonds. Damit bietet Berenberg Dritt-Investoren wie institutionellen Anlegern und großen Single-Family-Offices die Möglichkeit, gemeinsam mit der Bank in Kredite zu investieren. Der Schwerpunkt liegt hier bei strukturierten Finanzierungen, Schiffskrediten sowie Projekten aus dem Energie- und Infrastrukturbereich. “In der Assetklasse Private Debt sind wir einer der am schnellsten wachsenden Asset Manager in Europa und können unseren Kunden im Niedrigzinsumfeld gute Rendite bieten”, erklärt Riehmer. Das Volumen der illiquiden Alternative Assets liegt derzeit bei 4 Mrd. Euro. Gleich drei der Fonds bieten Möglichkeiten, Projekte im Bereich Erneuerbare Energien zu finanzieren. Neben Kernmärkten wie Deutschland, Japan und Australien ist 2020 mit den USA und Finnland der Eintritt in zwei weitere Märkte erfolgt. Im Bereich Infrastruktur werden Glasfaserprojekte auch für private Investoren als Fondszeichner finanziert. Im Bereich Structured Finance hat sich Berenberg mit seinen Kreditfonds eine führende Rolle bei der Finanzierung von Unternehmenskäufen erarbeitet. Das langjährige Know-how in der internationalen Schifffahrt kommt den Kunden bei dem seit vier Jahren bestehenden Schiffskreditfonds zugute: Der Fonds finanziert 130 Schiffe und ist aufgrund seiner konservativen Ausrichtung ohne jegliche Leistungsstörung geblieben.

 

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