2021: KfW rechnet mit Anleihe-Emissionen in Höhe von 70-80 Mrd. EUR zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts
Die KfW hat in diesem Jahr per 30.11.2020 zur Refinanzierung ihres Fördergeschäfts und für die Bereitstellung von Krediten im Rahmen des Corona-Sonderprogramms Mittel in Höhe von insgesamt rund 115 Mrd. EUR aufgenommen. Davon entfallen 65,7 Mrd. EUR auf die Refinanzierung durch die Emission von 160 Anleihen in 14 verschiedenen Währungen an den internationalen Kapitalmärkten. Als Reaktion auf die COVID-19-Krise hatte die KfW bereits im ersten Halbjahr ihre Refinanzierungsquellen erweitert: Vom Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) hat sie zur Refinanzierung des Sonderprogramms per 30.11.2020 insgesamt rd. 36 Mrd. EUR erhalten; zudem hatte die KfW im Juni 2020 erstmals an der ‘gezielten längerfristigen Refinanzierung des Eurosystems’ über den TLTRO teilgenommen und so 13,4 Mrd. EUR aufgenommen.
Bei ihrer Kapitalmarktrefinanzierung hat die KfW ihren Investoren auch in diesem Jahr hochliquide Anlagemöglichkeiten in EUR und in USD geboten. Darunter waren sechs neue EUR-Benchmarkanleihen mit Laufzeiten von 3 bis 10 Jahren sowie Aufstockungen ausstehender EUR-Benchmark-Anleihen – insgesamt wurden hierüber 32,5 Mrd. EUR emittiert. Zudem wurden drei USD-Benchmarkanleihen über insgesamt 14 Mrd. USD begeben, davon zwei im zweiten Halbjahr. Obwohl in diesem Jahr neue Emittenten mit großvolumigen Anleihen an den Markt gekommen sind, waren auch Orderbücher der KfW-Anleihen stark überzeichnet. Der Markt hat sich – unterstützt von der EZB – sehr aufnahmefähig gezeigt.
“Unser Highlight im zweiten Halbjahr waren insbesondere unsere Green-Bond-Emissionen: Mit knapp 8 Mrd. EUR machen sie einen bedeutenden Anteil unserer Mittelaufnahme seit Juli diesen Jahres aus”, erklärt Tim Armbruster, Treasurer der KfW Bankengruppe, anlässlich des jährlichen Kapitalmarkt-Pressegesprächs in Frankfurt. Dank der eindrucksvollen Nachfrage bei den zugrunde gelegten Förderprogrammen (insb. ‘Energieeffizientes Bauen’) und seitens der Investoren habe die KfW einen im Juli über 3 Mrd. EUR emittierten Green Bond im Herbst zweimal aufstocken können. Mit einem Volumen von nunmehr 6 Mrd. EUR ist er aktuell der größte ausstehende Green Bond eines nicht-staatlichen Emittenten. Zur Liquidität in diesem Marktsegment beigetragen hat zudem ein in einem Volumen von 2 Mrd. USD emittierter Green Bond mit 10 Jahren Laufzeit, der von unseren internationalen Investoren sehr gut aufgenommen wurde.
Insgesamt hat die KfW in diesem Jahr 14 Green-Bond-Transaktionen in 6 verschiedenen Währungen über umgerechnet 8,34 Mrd. EUR an den Markt gebracht.
Mehr Transparenz für Investoren durch Roadmap Sustainable Finance
Der Green-Bond-Markt hat sich insgesamt erfreulich weiterentwickelt. Mittlerweile schauen sich Investoren nicht mehr nur den Green Bond genauer an, in den sie erwägen zu investieren. Vielmehr rückt – aus Sicht der KfW völlig zu Recht – der Emittent selbst zunehmend in den Fokus der Analyse. “Zwar sind wir in puncto Nachhaltigkeit und Transparenz bereits gut aufgestellt. Mit der Umsetzung der gestern dem KfW-Verwaltungsrat präsentierten strategischen Weiterentwicklung unserer Banksteuerung im Rahmen der ‘KfW-Roadmap Sustainable Finance’ wollen wir unseren Nachhaltigkeitsbeitrag weiter verbessern”, erklärt Dr. Karl Ludwig Brockmann, Konzernbeauftragter Nachhaltigkeit der KfW Bankengruppe. So werden sich die Stakeholder der KfW, insbesondere auch Investoren, zukünftig ein noch vollständigeres Bild von der nachhaltigen Aufstellung der KfW machen können. In diesem Sinne wird die KfW konzernweit insbesondere:
– Das ESG-Risikomanagement strukturell weiter stärken und die 2020 begonnene TCFD-Berichterstattung zu Klimarisiken ausbauen.
– Das Wirkungsmanagement durch Ausbau von Expertise und Strukturen verbessern, um so die Wirkungen ihrer Finanzierungen – über das SDG-Mapping hinaus – besser erfassen, bewerten und berichten zu können.
– Mithilfe anerkannter Klimaszenarien werden für besonders emissionsintensive Wirtschaftssektoren Technologie-basierte Sektorleitlinien identifiziert und ab 2021 implementiert. Die Sektorleitlinien zielen auf die Paris-Kompatibilität der KfW-Neuzusagen und damit auf eine sukzessive Verringerung des Treibhausgas-Fußabdrucks, um bis 2050 ein Treibhausgas-neutrales Kreditportfolio zu erreichen.
Ausblick auf das Refinanzierungsjahr 2021
Das Refinanzierungsvolumen, das die KfW 2021 über Anleihe-Emissionen an den internationalen Kapitalmärkten aufnehmen wird, beziffert sie auf 70-80 Mrd. EUR; die Bandbreite ist aktuell etwas breiter gewählt, da eine Teilnahme der KfW am TLTRO derzeit noch offen ist.
Um dem Interesse von Investoren nach längeren Laufzeiten entgegen zu kommen, wird die KfW ihr Euro-Benchmark-Programm um die 15-jährige Laufzeit erweitern.
Die Nutzung weiterer Mittel aus dem WSF hängt von der Entwicklung des KfW-Sonderprogramms ab, das voraussichtlich bis Ende Juni 2021 läuft.
In Abhängigkeit der Entwicklung der Auszahlungen unter den Förderkreditprogrammen, die mit Green Bonds verknüpft werden, rechnet die KfW im kommenden Jahr mit der Emission von Green Bonds in Höhe von bis zu 10 Mrd. EUR. Ziel der KfW bleibt, die Entwicklung des Marktsegments zu fördern, indem sie liquide Anleihen anbietet und eine grüne Laufzeitenkurve für globale Anleger aufbaut. Selbstverständlich wird die KfW den Investoren weiterhin Green Bonds auch in Fremdwährungen anbieten.
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