Der neue US-Präsident Joe Biden wird im Gegensatz zu seinem Vorgänger Klima- und Umweltschutz sehr hoch gewichten.
„Daraus folgt für Investoren, dass es zum einen lukrativ ist, sich in Richtung nachhaltige Investments oder Impact Investments zu bewegen“, sagt Ivan Mlinaric, Geschäftsführer der Quant.Capital Management GmbH. „Auf der anderen Seite entstehen aber auch ganz neue Risiken bei denjenigen, die das nicht tun.“
Zwei Billionen US-Dollar will Biden für Nachhaltigkeit in Infrastruktur, Energiegewinnung und Gesellschaft ausgeben – in seiner ersten Amtszeit. Ob die Programme diese Summe erreichen werden, hängt auch von der Unterstützung beider Kammern im Kongress ab. Während das Repräsentantenhaus demokratisch ist, könnte der Senat republikanisch bleiben und damit viele Gesetzesvorhaben verhindern. „Sicher aber ist trotzdem: Biden wird in jedem Fall im Rahmen der dann gegebenen Möglichkeiten einen ökologischen Umbau der USA vorantreiben“, sagt Mlinaric.
Auch wohin das Geld fließen soll, steht im Programm der Demokraten: Infrastruktur, Autoindustrie, Nahverkehr, Energiegewinnung, Gebäudesanierung und Landwirtschaft. „Die Schwerpunkte sind dabei im Bereich erneuerbare Energien mit der notwendigen Infrastruktur zu sehen genau wie auch bei Immobilien und in der Landwirtschaft“, sagt Mlinaric. „Dabei ist die Aufgabe sehr groß, haben die USA doch lange auch bei der Infrastruktur auf Verschleiß gelebt.“ Der Staat allein wird die gewaltigen Summen nicht aufbringen können. „Und das auch deshalb, weil Präsident Trump seinem Nachfolger einen fast lähmend hohen Schuldenberg hinterlässt“, so Mlinaric.
Entscheidend werden also private Investments sein. „Die USA werden viele Erleichterungen und Förderungen nutzen, um privates Geld zu mobilisieren“, sagt Mlinaric. Hier entstehen sowohl in den USA wie auch in den gesamten, weltweiten Lieferketten Investmentchancen. „Ein Beispiel: Der Ausbau der Offshore-Windenergie erfordert natürlich Turbinen, Leitungen, Netze“, so Mlinaric. „Er erfordert aber auch Spezialschiffe, die diese Anlagen bauen und später warten können.“ Und während klassische Windparks mittlerweile weitgehend ausgereizt sind, was die Renditen angeht, sind in solchen vorgelagerten Bereichen durchaus noch Überrenditen zu realisieren.
Neben dem Blick auf die Rendite ist aber der Blick auf Risiken bei der Wahl der Investments entscheidend. Impact Investments, nachhaltige Anlagen oder ESG-konforme Renditequellen: Entscheidend für den Erfolg der Investments ist die Zukunftsfähigkeit. Mit dem Rückenwind eines Präsidenten Biden, dem Green Deal der Europäischen Union und vielen Ankündigungen von Staaten und Unternehmen, klimaneutral zu werden, sollte die Einnahmeseite gegen starke Abstürze gesichert sein. Viele Anlagen gerade im Bereich Infrastruktur, Energie und Immobilien weisen solide und langfristig berechenbare Cashflows auf.
„Ein wachsendes Risiko wird es in den kommenden Jahren sein, nicht auf das Thema Impact oder Nachhaltigkeit zu setzen“, sagt Mlinaric. „Denn Anlagen, die im Zuge der strenger werdenden Regulierung durchs Raster fallen, werden deutliche Wertverluste einfahren. Insofern wird es in zweierlei Hinsicht wertvoll, einen wachsenden Anteil des Portfolios in nachhaltige Investments zu stecken – und dabei die besonderen Chancen, Nischen und Spezialitäten zu nutzen“, so Mlinaric.
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