Das Marktdaten-Team der VALUE AG hat die Immobilienmarkt-Auswertung zahlreicher Daten für das dritte Quartal abgeschlossen und informiert in dem VALUE Data Insights über die aktuellen Entwicklungen.
- Preise steigen erneut stärker als Mieten
- Preis-Korrekturen auch in Q4 unwahrscheinlich
- Einzelne Regionen mit erhöhtem Preisanpassungs-Risiko, zur Zeit aber keine Alarm-Stimmung
Nach einer Auswertung der VALUE AG steigen die Kaufpreise im dritten Quartal für gebrauchte Eigentumswohnungen bundesweit 4,2 Prozent stärker als noch in Q2. Unter den Metropolen war der Preis-Anstieg am stärksten in Frankfurt (+7,1%) und Hamburg (+6,8%). Köln liegt mit einem Plus von 3,9% zum Q2 auf einem Niveau mit Düsseldorf. Stuttgart rangiert mit vergleichsweise moderaten 2,7% vor München (1,6%) und Berlin (1,2%). Das geht aus den aktuellen VALUE Data Insights hervor, die auf Basis von Angebotsdaten der empirica-systeme Marktdatenbank erstellt wurden. die seit Ende 2019 zur Value AG gehört.
“Auch die Angebotsmieten für Wohnungen im Bestand – kein Neubau – bewegen sich bundesweit wieder etwas stärker als in den Vorquartalen. Sie stiegen im 3. Quartal um 2% im Vergleich zum Vorquartal und setzen damit einen leichten Wachstumsimpuls.“ so die Analyse von Sebastian Hein, der das Immobilienmarktdaten-Team bei der VALUE AG leitet.
„Während sich die Mietpreise in Berlin reduzierten (-0,5%), stiegen sie in den anderen Metropolen an oder blieben konstant. Die Ausnahme bildet München mit einem leichten Rückgang von -0,7% im Vergleich zum Vorquartal: Köln führt dieses Feld mit +2,5% an – gefolgt von Frankfurt (1,1%), Stuttgart (0,8%), Düsseldorf und Hamburg (…mit gleichbleibenden Werten). Betrachtet man das komplette Jahr, liegen die Steigerungen in allen sieben Metropolen mit Ausnahme von Berlin über dem Bundes-Durchschnitt von +3,2%.
Für den Gesamtmarkt sind immer noch keine Preis-Effekte feststellbar, eine Korrektur ist auch in Q4 unwahrscheinlich.
Die Pandemie und ihre Auswirkungen erreichen den Wohnimmobilien-Markt aktuell noch nicht. Zusätzlich deuten auch die in den vergangenen Data Insights vorgestellten Frühindikatoren nicht auf eine Korrektur der Preise im letzten Quartal des Jahres 2020 hin.
Nicht nur die Durchschnittspreise aller Angebote, sondern auch die Angebotspreise der im dritten Quartal erstmalig inserierten Objekte liegen höher als im vorherigen Quartal. Dieses Verhältnis lässt auf ein weiteres Preis-Wachstum schließen.
Weitere Frühindikatoren wie die Vermarktungsquote und auch die Anzahl der erstmalig inserierten Angebote übersteigen im dritten Quartal wieder das Vorkrisen-Niveau. Diese Analyse gilt sowohl für den Eigenheim-Teilmarkt als auch für den Markt der Eigentumswohnungen. Jedoch hat sich der Eigenheim-Markt nach der Lock Down Phase im März und April noch schneller erholt, als es bei den Eigentumswohnungen der Fall war.
Hein berichtet, dass der Markt „…In der Breite bis dato keine Anzeichen von Schwäche zeigt. Für das vierte Quartal 2020 sehen wir daher auch keine Anzeichen einer Korrektur aufziehen. Dennoch gilt es den Markt weiterhin möglichst aktuell und granular zu beobachten.“
Punktuelle Preisrückgänge: Einzelne Regionen mit erhöhtem Risiko, zur Zeit aber keine Alarm-Stimmung
Im Vergleich zum Vorquartal fallen einige Regionen auf, in denen die Preise im dritten Quartal zurückgingen. So sind die Preise für ETW in Bamberg beispielsweise um rund -7% oder im Kreis Neuwied um etwas mehr als -8% gesunken. Auch im Kreis Emsland um Papenburg kann ein Rückgang der ETW-Preise von etwa -6% verzeichnet werden. Derzeit ist das Bild aber diffus und auch nicht alarmierend. Im Vorjahresvergleich zeigten lediglich 15 von 401 Kreisen einen Median-Preisrückgang für Eigentumswohnungen von mehr als 5%. Bei Eigenheimen ist dies nur in zehn Landkreisen der Fall.
Wie Sebastian Hein weiter ausführt, „…zeigen einzelne Regionen in Deutschland zwar leichte Preis-Rückgänge an, aber ein signifikantes Bild hinsichtlich einzelner Branchen-Schwerpunkte, Kurzarbeiter-Quoten oder anderen regionalökonomischen Faktoren lässt sich noch nicht identifizieren. Es handelt sich bisher lediglich um ein Risiko und keine Gefahr. Unsere Analyse sollte aber dennoch dahingehend sensibilisieren, dass regionale Preis-Anpassungen durchaus möglich und auch wahrscheinlich sind.“
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