Chancenreiche Geldanlagen sind zunehmend attraktiv
Die Corona-Pandemie bringt die deutschen Sparerinnen und Sparer nicht aus dem Tritt. Sie schauen weiterhin optimistisch auf ihre eigenen finanziellen Verhältnisse, jedoch eher skeptisch auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Auch bleiben sie überwiegend bei ihren bereits vor der Pandemie favorisierten Geldanlagen. Umschichtungen von Vermögen stehen kaum auf dem Plan. Immer mehr Menschen zeigen sich jedoch offen für aktienbasierte Geldanlagen, vor allem Männer. Die Befragten sehen aber durchweg noch Nachholbedarf bei ihrem Wissen über Aktien. Auch wünschen sie sich, dass Unternehmen mehr soziale und ökologische Verantwortung übernehmen. Dies sind die Ergebnisse aus dem aktuellen Anlegerbarometer von Union Investment, einer repräsentativen Befragung deutscher Finanzentscheider in privaten Haushalten.
Optimismus bezüglich der eigenen Finanzen bleibt konstant
Trotz der Corona-Pandemie und den damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten gehen knapp sieben von zehn Anlegerinnen und Anlegern (69 Prozent) davon aus, dass sich bei den eigenen finanziellen Verhältnissen in den kommenden sechs Monaten nichts ändern wird (Vorquartal: 72 Prozent). Die Zahl derer, die optimistisch in die Zukunft schauen, steigt im Vergleich zum zweiten Quartal dieses Jahres um sieben Prozentpunkte auf 19 Prozent und liegt nun wieder in etwa so hoch wie vor der Pandemie. Die Pessimisten befinden sich auf dem Rückzug, ihr Anteil liegt bei 12 Prozent. Im Quartal zuvor waren es noch 16 Prozent. Anders schätzen die Befragten die gesamtwirtschaftliche Situation für Deutschland ein. Hier hat sich die Zahl derer, die an gleich bleibende Verhältnisse glauben, in den letzten sechs Monaten fast halbiert und beträgt nun nur noch 25 Prozent (Vorquartal 48 Prozent). Beinahe zwei Drittel (62 Prozent) rechnen mit einer Verschlechterung (im ersten Quartal 2020: 40 Prozent), optimistisch schauen 13 Prozent in das nächste halbe Jahr (Vorquartal: acht Prozent). „Dieser Blick auf die deutsche Konjunktur deckt sich auch mit unserer volkswirtschaftlichen Einschätzung. Es gibt aber ermutigende Anzeichen, dass der Tiefpunkt hinter uns liegt. Die Konjunkturerholung hat begonnen, wird aber dauern“, kommentiert Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. Mit Blick auf das von der Bundesregierung beschlossene Konjunkturprogramm befürworten mehr als drei Viertel der Befragten, dass die Gelder zur Förderung von Zukunftstechnologien genutzt werden.
Anleger sitzen Corona-Krise aus
Trotz der Pandemie und der eingetrübten wirtschaftlichen Entwicklung im Land ist das Vertrauen in die unbaren Zahlungsmöglichkeiten groß. Nur zehn Prozent der Befragten möchten mehr Bargeld zuhause aufbewahren als vor der Corona-Krise. Für die meisten (75 Prozent) ist dies jedoch überhaupt keine Option. 15 Prozent haben zwar darüber nachgedacht, ihr Verhalten diesbezüglich aber nicht geändert.
Auch ihren derzeitigen Geldanlagen bleiben die meisten Sparerinnen und Sparer ebenfalls treu. Fast zwei Drittel (62 Prozent) ziehen keine Umschichtungen in Betracht. „Die deutschen Sparerinnen und Sparer haben in der Corona-Zeit Ruhe bewahrt. Dies ist in den ersten Monaten der Pandemie so gewesen und hat sich nun bis in den Herbst in gleicher Weise fortgesetzt“, kommentiert Gay die Ergebnisse. Entsprechend unverändert bleiben die Top-Sparziele: Altersvorsorge (81 Prozent) und eine Rücklage für Notfälle (79 Prozent) stehen bei den Deutschen weiterhin im Fokus. Bei der Sparform bleiben Immobilien (72 Prozent), die Betriebsrente (64 Prozent) und Gold (47 Prozent) die Lieblinge der Anlegerinnen und Anleger hierzulande. Auf Rang vier landen Aktien (42 Prozent), dicht gefolgt von Investmentfonds (37 Prozent) auf Rang fünf.
Chancenreiche Geldanlagen sind attraktiv
Das Interesse an chancenreichen Anlagen ist leicht gestiegen. Aktuell halten 42 Prozent der Befragten es grundsätzlich für sinnvoll, zumindest einen kleineren Teil ihres Geldes beispielsweise in Aktien zu investieren (Vorquartal: 39 Prozent). Allerdings sind die Männer bei der Aktienanlage mutiger als Frauen. 51 Prozent der männlichen Befragten können sich vorstellen, sich für eine Geldanlage zu entscheiden, die auch Aktien enthält. Unter den befragten Frauen bejahten dies nur 28 Prozent. „Für alle, die sich nicht täglich mit einzelnen Aktien beschäftigen möchten, ist ein Aktienfonds eine gute Möglichkeit, an den Chancen der Kapitalmärkte zu partizipieren. Der Einstieg mittels eines Sparplans ist übrigens für fast die Hälfte unserer Befragten attraktiv“, erläutert Gay.
Verantwortungsvolle Unternehmensführung ist den Deutschen wichtig
Als Voraussetzung für eine Geldanlage in einzelne Aktien sagen insgesamt 81 Prozent, dass sie gerne mehr über die Aktiengesellschaft wissen möchten, bevor sie investieren. 72 Prozent möchten allgemein mehr über Aktien wissen. Als meistgenannte Voraussetzung für ein Aktieninvestment nennen deutsche Sparerinnen und Sparer (83 Prozent), dass das Unternehmen verantwortungsvoll und nachhaltig gemanagt wird. Hier sehen viele Anlegerinnen und Anleger noch Luft nach oben, denn 68 Prozent sind der Meinung, dass deutsche Unternehmen derzeit ökologische Kriterien nicht ausreichend berücksichtigen. 60 Prozent erkennen Defizite bei der sozialen Verantwortung. „Diese Anforderungen sind ein klarer Auftrag an uns als Vermögensverwalter“, betont Gay. Daher spreche Union Investment als aktiver Manager solche Defizite in vielen Gesprächen mit Vorständen börsennotierter Unternehmen an und beobachte sehr genau, wie Aktiengesellschaften hier aufgestellt sind, so der Union Investment Geschäftsführer.
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