Die Hälfte der Menschen in Deutschland steht hinter digitalen Anwendungen und Apps zur Bekämpfung von Krankheiten wie Corona.

 

Fast ebenso viele würden Zugriff auf ihre Daten erlauben und bei positivem Corona-Test einen anonymisierten Beleg weitergeben. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag des Lebensversicherers Canada Life sehen zudem 46% der Befragten das Gesundheitssystem künftig besser für Krisen wie Corona gewappnet. Genauso viele denken aber, dass dafür die Digitalisierung stärker vorangetrieben werden muss. Unterschiedlich bewerten Menschen in Deutschland, Irland, Kanada und USA, ob Staat, Wirtschaft und Gesellschaft die richtigen Lehren zur künftigen Bewältigung von Krisen wie Corona ziehen.

Digitale Lösungen erhalten in Deutschland im Zuge der Covid 19-Pandemie viel Rückenwind. So finden 50% der Bevölkerung digitale Anwendungen und Apps zur Bekämpfung von Krankheiten wie Corona grundsätzlich gut. Knapp die Hälfte würden sogar freiwillig den Zugriff auf ihre Daten erlauben und einen anonymisierten Beleg zur Verfügung stellen, wenn Sie positiv auf Corona getestet würden.

Gesundheitssystem: Forcierte Digitalisierung für gute Krisenbewältigung nötig

Die Befragten sind außerdem zuversichtlich, dass das deutsche Gesundheitssystem in Zukunft besser für Krisen wie Corona gewappnet ist. Davon geht fast die Hälfte aus, nur 24% sehen das nicht so.

Rund die Hälfte der deutschen Bevölkerung glaubt aber auch, dass für eine bessere Bewältigung solcher Krisen in Zukunft die Digitalisierung stärker als heute vorangetrieben werden muss. Auch andere Länder wurden dazu befragt. Noch mehr Zustimmung als Deutschland zeigen Irland (64%) und Kanada (49%). In den USA setzen nur 36% der Bevölkerung auf forcierte Digitalisierung, um mit Pandemien besser fertig zu werden.

Richtige Lehren aus Corona? Irland und Kanada sagen ja, USA nein, Deutschland jein

Ob Staat, Wirtschaft und Gesellschaft die richtigen Lehren zur künftigen Bewältigung von Krisen wie Corona ziehen, sehen die Befragten international völlig unterschiedlich. Eine positive Haltung nehmen Iren und Kanadier ein: In Irland sehen hier fast drei Viertel (72%) ihr Land auf dem richtigen Weg, in Kanada mit 55% deutlich über die Hälfte. Insbesondere Irland hat im Zuge der Pandemie strenge Regeln für sich durchgesetzt. In Deutschland, das ebenfalls vorsichtig agiert, hat sich nur knapp über ein Drittel (37%) zustimmend geäußert. Hier sind im Verhältnis zu den anderen befragten Ländern viele Menschen unentschlossen. In den USA hebt nur ein Drittel der Menschen den Daumen – nur dort gibt es mehr Nein- als Ja-Stimmen. Die US-Regierung hat staatliche Einschränkungen für das öffentliche Leben weitgehend abgelehnt.

Digitalisierung: Mehr Akzeptanz, außer zur Daten-Weitergabe in der Gesundheitsakte

Generell bewerten in Deutschland mit 41% mehr Menschen als im letzten Jahr die Digitalisierung als Chance oder gar große Chance: Ihre Zahl wuchs um knapp ein Siebtel. Dies zeigt der Vergleich mit der ersten Welle der Umfrage von Canada Life, die bereits 2019 die Verbraucher-Vorstellungen zum Leben in der digitalen Gesellschaft von morgen untersucht hat.

Zuwachs gab es gegenüber dem Vorjahr auch bei den Befürwortern einer persönlichen digitalen Gesundheitsakte, die per Smartphone die individuellen Gesundheitsdaten verwalten kann: 27% finden das gut und praktisch (2019 waren es 23%). Doch 37% der Befürworter bleiben trotz der Pandemie skeptisch, was die Weitergabe ihrer Daten betrifft. Vor einem Jahr hatte ein kleinerer Teil der Bevölkerung eine Daten-Weitergabe aus der Gesundheitsakte abgelehnt: 2019 waren es 32%.

“Unsere Befragung zeigt deutlich, dass die Menschen die Digitalisierung nicht nur begrüßen – sie erwarten sogar eine Forcierung, um das Gesundheitswesen noch besser für Pandemien zu wappnen”, kommentiert Markus Drews, CEO des Lebensversicherers Canada Life, die Ergebnisse. “Den achtsamen Umgang mit Daten sehe ich als Schlüssel zum Erfolg. Hier sind Staat, aber auch Unternehmen wie Versicherer gefordert.”

Über die Studie

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der insgesamt über 2 Wellen 3077 Personen in Deutschland zwischen dem 17.04.2019 und 26.06.2020 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind pro Welle repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

 

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