Aktienmärkte: Technologiegiganten sind die großen Gewinner
Die Statistiken zum BIP-Wachstum im zweiten Quartal bestätigen das historische Ausmaß des weltweiten Wirtschaftseinbruchs. In den USA ging das Bruttoinlandsprodukt innerhalb eines Jahres um 9,5 Prozent und im Vergleich zum ersten Quartal annualisiert um knapp 33 Prozent zurück. Einen so deutlichen Einbruch hatte es seit der Weltwirtschaftskrise der 1930er-Jahre nicht mehr gegeben, konstatieren Guy Wagner, Chefanlagestratege von BLI – Banque de Luxembourg Investments, und sein Team in der jüngsten Ausgabe ihrer monatlichen „Investment-Highlights‘.
In der Eurozone ging die Wirtschaftsaktivität sogar noch stärker zurück: sie musste im Jahresvergleich insgesamt einen Rückgang des BIP um 12,1 Prozent hinnehmen. Dabei ist Spanien das Land, das mit einem Absturz des BIP um 18,5 % gegenüber dem Vorjahr am stärksten von der Pandemie getroffen wurde. In Deutschland schrumpfte die Wirtschaft um 10,1 Prozent, in Italien um 12,4 Prozent und in Frankreich um 13,8 Prozent. In Japan wurde das BIP für das zweite Quartal noch nicht veröffentlicht, aber die nur geringe Erholung des Einkaufsmanagerindex im Mai und Juni deutet nicht auf robustere Zahlen hin. In China stieg das BIP im zweiten Quartal um 3,2 Prozent, denn das Land hatte den Höhepunkt der Krise bereits in den ersten drei Monaten des Jahres überschritten und war damit dem Rest der Welt zeitlich voraus.
Wirtschaftslage nach wie vor unsicher
„Obwohl sich in den meisten Ländern seit April mehr oder weniger deutliche Anzeichen eines Konjunkturaufschwungs zeigen, ist die weltweite Wirtschaftslage nach wie vor unsicher – eine zweite große Infektionswelle ist das Risiko, vor dem sich alle derzeit am meisten fürchten“, sagt Guy Wagner, sagt Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI – Banque de Luxembourg Investments.
Fed und EZB lassen ihre Geldpolitik unverändert
Abgesehen davon, dass die – im März zum Beginn der Pandemie eingerichteten – Kreditfazilitäten bis mindestens zum Jahresende verlängert werden sollen, lässt die US-Notenbank ihre Geldpolitik zum zweiten Mal in Folge unverändert. Fed-Präsident Jerome Powell machte deutlich, dass die weitere Wirtschaftsentwicklung stark von der Entwicklung des Virus abhänge und dass die starke steuer- und geldpolitische Unterstützung absolut unerlässlich bleibe. In Europa behielt die Europäische Zentralbank ihre Geldpolitik angesichts der jüngsten Anzeichen für ein Anziehen der Konjunktur unverändert bei. „Sie nährt damit die Hoffnung, dass der Tiefpunkt der Krise überstanden ist“, meint der luxemburgische Ökonom.
Aktienmärkte: Technologiegiganten sind die großen Gewinner
Nach der spektakulären Entwicklung im zweiten Quartal tendierten die Aktienmärkte im Juli eher seitwärts. „In der Branchen-Betrachtung erwiesen sich die Technologiegiganten wieder einmal als große Gewinner; sie veröffentlichten für das zweite Quartal atemberaubende Ergebnisse. Für Energie- und Finanztitel hingegen war der Börsenmonat Juli erneut sehr schwierig“, so Guy Wagner abschließend.
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