Im Juni wurden in den USA so viele neue Häuser verkauft, wie seit 13 Jahren nicht.
Michael J. Bazdarich, Ökonom bei der Legg-Mason-Boutique Western Asset Management, analysiert die Entwicklung und konstatiert: „Es war eher der Lockdown als die Angst vor dem Virus, welcher die wirtschaftliche Aktivität im Frühjahr zum Erliegen gebracht hat.“
Der Häusermarkt in den USA hat sich von den Folgen der Pandemie vollständig erholt, betont Michael J. Bazdarich, Ökonom bei Western Asset Management, und verweist auf die Verkäufe neuer Häuser im Juni, die im Vergleich zum Vormonat um 13,8 Prozent gestiegen sind. „Seit Juli 2007, also vor der großen Finanzkrise, wurden nicht mehr so viele Häuser in den USA verkauft, wie zuletzt. Dies ist ein beeindruckendes Signal der Stärke und zeigt, dass der US-Immobilienmarkt die Folgen der Pandemie hinter sich gelassen hat“, so Bazdarich. Die Verkäufe neuer Häuser kletterten in allen Regionen der USA.
Damit ist die Zahl der Häuser, die zwar fertiggestellt, aber noch nicht verkauft sind, aktuell geringer als während vergleichbarer Rezessionen. Während der Monate März und April wurden viele Neubauten verschoben, während bereits im Bau befindliche oder unmittelbar geplante Objekte fertiggestellt wurden. „Auch dank anfänglicher Preiszugeständnisse im April und Mai stieg der Bestand an unverkauften Häusern nicht merklich an. Inzwischen sind die Preise wieder auf Normalniveau und dennoch ist die Nachfrage nach Immobilien in den USA groß“, betont Bazdarich.
Für den Ökonomen entkräftet diese Entwicklung auch eine weit verbreitete Annahme rund um den US-Immobilienmarkt: „Einige Beobachter sind davon ausgegangen, dass eher die Angst vor einer Covid-19-Erkrankung dazu geführt hat, dass die wirtschaftliche Aktivität im Frühling zurückgegangen ist. Die aktuellen Zahlen legen angesichts noch immer schwelender Infektionen in den USA aber nahe, dass es in erster Linie der Lockdown war, der die Aktivität, beispielsweise im Immobiliensektor, gebremst hat“, sagt Bazdarich. Trotzdem bleiben Finanzierungsbedingungen sowie der Bedarf nach Wohnraum wichtige Faktoren, um die künftige Entwicklung des Immobilienmarktes zu beurteilen.
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