In Finanzfragen Frauen fragen

 

Frauen sind finanziell oft schlechter aufgestellt als Männer. Gender Pay Gap, unterbrochene Erwerbsbiographien und niedrigere Renten sind die wichtigsten Gründe. Gleichzeitig aber, und das zeigt eine aktuelle repräsentative Aon-Studie, schätzen sie ihre eigene finanzielle Kompetenz häufig besser ein als ihre Partner: Männer behaupten von sich selbst deutlich seltener, die persönlichen Finanzen im Griff zu haben. In Sachen Finanzen – und damit auch betrieblicher Altersversorgung – sind Frauen somit wichtige Adressaten in einer modernen, diversen Kommunikation.

Das Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen führte die Online-Umfrage zum Thema Frauen und Rente unter 2.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zwischen 18 und 65 Jahren im Frühjahr 2020 durch. Sie zeigt: Frauen vertrauen in Finanzdingen am ehesten sich selbst. Ob sie dabei verheiratet, in Partnerschaft lebend oder alleinstehend sind, macht dabei kaum einen Unterschied.

Vor allem zwei Gruppen von Frauen sehen sich als die besseren Finanzmanager: Frauen mit geringerem Einkommen (bis 2.200 Euro brutto) und jüngere Frauen bis 39 Jahre. Knapp die Hälfte der Frauen (48,3 %) mit geringerem Einkommen haben nach eigener Aussage “die Haushaltsfinanzen gut im Griff”, während es beim männlichen Pendant nur ein gutes Drittel (35,0 %) sind. In der nächsthöheren Einkommensklasse (2.200-4.500 Euro) sehen sich immer noch mehr Frauen (54,5 % vs. 51,3 %) in der Rolle, besser mit Geld umgehen zu können als ihre Partner.

Auffällig ist vor allem das Selbstbild der Männer. Mit zunehmenden Alter scheinen sie die Finanzkompetenz der Frauen anzuerkennen. Denn der Anteil derjenigen, die sich für kompetenter als gleichaltrige Frauen halten, sinkt kontinuierlich. Besonders deutlich zeigt sich dies in der Altersgruppe ab 60. Nur jeder sechste Mann (15,9 %) sieht sich hier als “der bessere Finanzmanager”, während es bei den Frauen gut jede zweite ist (51,0 %). Diese Tendenz zeigt sich, wenn auch nicht ganz so stark, in allen Altersgruppen.

“Die Ergebnisse unserer Studie sind auf mehreren Ebenen hochinteressant”, kommentiert Fred Marchlewski, CEO von Aon. “Einerseits zeigt sie, dass Männer und Frauen ähnliche Wünsche in der Altersvorsorge und speziell bei der betrieblichen Altersversorgung haben. Andererseits wird klar, dass die Betriebsente stärker als bisher spezifische Lebensentwürfe in der modernen Arbeitswelt berücksichtigen muss und wir eine diverse Kommunikation benötigen, um alle Mitarbeiter, egal on Frauen oder Männer nachhaltig zu erreichen.”

 

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