Gut gemeint, aber eine große Chance liegen gelassen. So lassen sich in aller Kürze die Empfehlungen der von der Bundesregierung beauftragten Rentenkommission zusammenfassen.
Das Experten-Gremium hatte rund eineinhalb Jahre über die Zukunft der Rente ab 2025 beraten. „Herausgekommen ist leider nicht der erhoffte große Wurf“, kritisiert Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland). Vor allem bei der kapitalgedeckten Altersvorsorge habe es die Kommission verpasst, neue Akzente zu setzen beziehungsweise konkrete Konzepte vorzustellen. „Das ist ärgerlich, weil beim Thema private Altersvorsorge viele Bürger überfordert sind“, so Tilmes. Dabei ist gerade jetzt in der aktuellen Corona-Krise eine professionelle Finanzplanung, die die individuellen Bedürfnisse und die Lebensplanung berücksichtigt, extrem wichtig. Individuelle Hilfestellung leisten professionelle CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®. Die CFP®-Professionals verstehen die Kundenwünsche wirklich und helfen, diese langfristig zu erfüllen.
Auf 127 Seiten geht die Rentenkommission auf die drei Säulen der Altersvorsorge ein. Benannt wird unter anderem das Problem einer „erheblichen finanziellen Mehrbelastung in der Rentenversicherung“ durch die Alterung der Gesellschaft. Daraus resultiert eine der wichtigsten Empfehlung: So schlägt die Rentenkommission für das Rentenniveau ab 2025 einen Korridor zwischen 44 und 49 Prozent vor. Aktuell liegt der Wert bei 47,6 Prozent. Und für den Beitragssatz empfiehlt das Gremium eine Obergrenze zwischen 20 und 24 Prozent. Der Beitragssatz bezeichnet den Anteil des Bruttolohns, der an die Rentenkasse geht. Aktuell liegt der Satz bei 18,6 Prozent, den sich Arbeitnehmer und -geber teilen.
So weit, so nachvollziehbar. „Bei der privaten Zusatzvorsorge beschränken sich die Vorschläge allerdings weitgehend darauf, die Riester-Rente durch höhere Förderbeträge zu stärken, die Abschaffung von unmittelbarer und mittelbarer Förderung und die Transparenz der Vorsorgeprodukte zu verbessern“, erklärt Prof. Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch Academic Director Finance & Wealth Management an der EBS Executive School, Oestrich-Winkel, ist. „Die obligatorische Beitragsgarantie sollte flexibilisiert werden, damit der Beitragszahler zwischen Garantie und Renditechance wählen kann“.
Der Zustand der privaten Altersvorsorge sei zwar „nicht zufriedenstellend“, so heißt es in dem Bericht. Was die Gründe dafür sind und vor allem, wie man das – abgesehen von der Riester-Rente – von Seiten der Politik ändern will, darüber verlieren die Experten jedoch kaum ein Wort. „Die Vorschläge fallen insgesamt zu vage und unkonkret aus“, kritisiert Prof. Tilmes. Und vor allem fehlen Anreize, die die private Vorsorge attraktiv machen. Nicht nachvollziehbar ist nach Ansicht des FPSB außerdem, warum sich die Kommission nicht zu einer weiteren Anhebung der Regelaltersgrenze festlegen will. Diese Frage sollte zu einem späteren Zeitpunkt in einem Alterssicherungsbeirat beraten werden, so die Empfehlung. Dieser solle erst im Jahr 2026 erstmals eine Empfehlung aussprechen. Die derzeitige Regelung sieht bekanntlich vor, dass bis zum Jahr 2031 das Rentenalter stufenweise auf 67 Jahre angehoben wird. Die Bundesregierung hat nun angekündigt, die Empfehlungen der Kommission zu prüfen und in ihren weiteren Überlegungen einzubeziehen.
Private Altersvorsorge bekommt neuen Stellenwert
„Weil die Rentenkommission sich vor klaren Aussagen und Konzepten drückt, ist unklarer denn je, wie die Rente ab 2025 aussehen wird“, bemängelt Tilmes. Die Konsequenz daraus: „Es ist ein Fehler, sich nur auf die gesetzliche Rente zu verlassen. Wer im Alter genug haben will, muss selbst vorsorgen und Geld gezielt und intelligent zurücklegen.“ Konkret bedeutet das: Die Lücke in der gesetzlichen Altersvorsorge und die demografische Entwicklung zwingen zum Umdenken – und zwar bei Männern und Frauen gleichermaßen. Weil die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird, und die Inflation die Spareinlagen langfristig aufzehren wird, ist das Thema Altersvorsorge wichtiger denn je.
„Viele Menschen wissen jedoch nicht, welche Ausgaben sie als Rentner tatsächlich haben werden – und sorgen deshalb schlecht vor“, berichtet Prof. Tilmes aus der Beratungspraxis. Professionelle Finanzplaner, wie die vom FPSB zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Professionals), können hier Abhilfe schaffen. Denn das Ziel einer Finanzplanung ist es, ein auf realistischen Annahmen beruhendes Langzeitkonzept für den Vermögensaufbau und damit auch die Ruhestandsplanung zu erarbeiten. In die Berechnungen fließen sowohl die persönlichen Risikopräferenzen, der familiäre Lebensplan sowie weitere wichtige Parameter, wie etwa bestehendes Vermögen, aber auch Verbindlichkeiten, mit ein.
„Ein professionell erstellter Finanzplan kann dem verunsicherten Verbraucher helfen, entsprechende Defizite in der Ruhestandsplanung aufzudecken“, empfiehlt der FPSB-Vorstand. Nur solch ein genauer Fahrplan mit einer umfassenden Vermögens- und Rentenübersicht schafft die Voraussetzung, seinen lang ersehnten Ruhestand zufrieden und in finanzieller Freiheit genießen zu können.
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