Ein Marktkommentar von Hermann Ecker, Portfoliomanager bei der Bayerische Vermögen Management AG.

 

Die Coronakrise wird die Märkte noch viele Monate beschäftigen – auch wenn das womöglich zwischendurch gar nicht mehr danach aussieht. Der Grund liegt in der regional unterschiedlichen Verbreitung des Virus. Auch die staatlichen Gegenmaßnahmen unterscheiden sich. Für Anleger bedeutet das zusätzlich Risiko. Vor allem kleinere Unternehmen mit regionalen Schwerpunkten können von der Pandemie deutlich ausgebremst werden. Wer dagegen als Investor auf globale Marktführer setzt, hat diese Sorge nicht. Doch was macht einen weltweit aufgestellten Marktführer überhaupt aus?

Neben der globalen Ausrichtung und einer Marktkapitalisierung von mindestens einer Milliarde US-Dollar fokussieren uns wir von der Bayerische Vermögen Management AG auf eine Reihe qualitativer Kriterien. Dabei interessiert uns nicht der momentane Ist-Zustand, der möglicherweise einer raffinierten Bilanzkosmetik zuzuschreiben ist, sondern der langfristige Trend. Beispielsweise sollten die Nettofinanzverbindlichkeiten von echten globalen Marktführern über einen Zeitraum von mehreren Jahren maximal das Dreifache des Ergebnisses vor Steuern betragen. Auch sollte das Geschäftsmodell robust genug sein, um operative Verluste zu verhindern.  Auch in der tiefsten Krise. Gerade beim letzten Punkt würde es wenig helfen, nur die vergangenen zehn Jahre zu betrachten. Erst der Blick auf die Jahre der Finanzkrise zeigt, ob ein Geschäftsmodell solide genug ist. Und weil Zahlen immer nur im Spiegel der jeweiligen Bilanzierungsstandards zu bewerten sind, sollten Anleger bei deren Interpretation zusätzlich darauf achten, dass es bei der Rechnungslegung während des Beobachtungszeitraums keine größeren Veränderungen gegeben hat.

Was sich komplex anhört und viele Privatanleger mit Sicherheit vor Herausforderungen stellen dürfte, ist für ein erfahrenes Investoren-Team mit eingespielten Anlage-Prozessen Alltag. Neben den oben skizzierten Minimal-Anforderungen an globale Marktführer gibt es weitere Kriterien, die dabei helfen, die wirklich guten Unternehmen von Welt zu finden. Neben stabilen Erträgen und einem Wachstum von mindestens fünf Prozent, gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Faktoren, die später auf dem Kurszettel den Unterschied machen können. Beispielsweise sind Unternehmen mit einem starken Markenportfolio langfristig besser aufgestellt, als Konkurrenten, die jedes neue Produkt mit großem Marketing-Aufwand erst am Markt etablieren müssen.

Auch die Aktionärsstruktur sollte bei der Suche nach den besten globalen Marktführern eine Rolle spielen. Während strategische Ankeraktionäre und langfristig denkende Eignerfamilien für ein Unternehmen von Vorteil sein können, da sie Perspektiven eröffnen und nachhaltige Geschäftsmodelle favorisieren, sollten Anleger bei anderen Investorengruppen hellhörig werden. Vor allem Beteiligungsgesellschaften oder auch Hedgefonds suchen mit ihren Investments häufig den schnellen Reibach. Diese kurzfristige Perspektive von Quartal zu Quartal kann langfristig bedeutungsvolle Investitionen verhindern und einem Unternehmen schaden. Folglich sollten Anleger bei der Suche nach globalen Qualitätsaktien die Aktionärsstruktur keinesfalls ignorieren.

In der Praxis gibt es wenige Unternehmen, die wirklich alle diese Kriterien zu einhundert Prozent erfüllen. Dann kommt es für Anleger darauf an, maßvoll abzuwägen und Schwächen im Detail im Spiegel der langfristigen Perspektive eines Unternehmens zu bewerten. Nach der Bewertung von Unternehmen anhand klar definierter Kriterien ist es letztlich diese Abwägung, die den Mehrwert ausmacht, den aktive Manager ihren Kunden bieten. Am Ende dieses Prozesses sollten Unternehmen stehen, die Aktionären bei möglichst geringem Risiko kontinuierliche Erträge bieten und auch auf die drängendsten Fragen der Zukunft Antworten haben. Sind die besten globalen Marktführer identifiziert, entscheidet nicht zuletzt und gerade während volatilen Zeiten der Investitionszeitpunkt darüber, wie aussichtsreich ein Investment wirklich ist. Anleger tun daher gut daran, auch beim Investitionsprozess auf Qualität und Erfahrung zu bauen.

Über die Bayerische Vermögen Management AG:

Der Vermögensverwalter mit Niederlassungen in Kempten, Bad Reichenhall und Braunschweig bietet seinen Kunden seit 2016 vielfältige Lösungen für den langfristigen Vermögensaufbau. Das Unternehmen ist nach § 32 KWG lizensiert und betreut Kunden ab einer Anlagesumme von 30.000 Euro in sogenannten Strategiedepots und Kunden ab einer Anlagesumme von 300.000 Euro in Individualdepots. Neben Strategiedepots auf Basis von Investmentfonds in verschiedenen Risikoklassen, bietet die Bayerische Vermögen Management AG mit den Strategien „Globale Marktführer“, „Globale Marktführer Plus“ und „Digitalisierungsgewinner“ auch Produkte mit Einzeltitelauswahl an. Das Selbstverständnis des Vermögensverwalters fußt auf langfristigen und vertrauensvollen Kundenbeziehungen sowie einer transparenten Kostenstruktur.

 

Verantwortlich für den Inhalt:

Bayerische Vermögen Management AG, Alte Saline 11, 83435 Bad Reichenhall, Tel: 08651 / 99636-40, www.bvm.bayern