Guy Wagner, BLI – Banque de Luxembourg Investments: Wirtschaftsindikatoren brechen weltweit ein
Der zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie verhängte Lockdown hat einen Zusammenbruch der globalen Wirtschaft bewirkt. Dies wird von den jüngsten Statistiken bestätigt. So ging das Bruttoinlandsprodukt in den USA im ersten Quartal gegenüber dem letzten Vierteljahr 2019 um 4,8 Prozent annualisiert zurück, obwohl die Maßnahmen der sozialen Distanzierung erst in den zwei letzten Märzwochen veranlasst wurden, schreiben Guy Wagner, Chefanlagestratege von BLI – Banque de Luxembourg Investments, und sein Team in der jüngsten Ausgabe ihrer monatlichen „Investment-Highlights‘.
„In den Industrieländern dürfte der wirtschaftliche Schock im zweiten Quartal den Höhepunkt seines Ausmaßes erreichen“, sagt Guy Wagner, Chefanlagestratege und Geschäftsführer der Kapitalanlagegesellschaft BLI – Banque de Luxembourg Investments.
Wirtschaftsindikatoren brechen weltweit ein
Im April stürzten die zusammengesetzten Einkaufsmanagerindizes für Dienstleistungen und das verarbeitende Gewerbe weiter ab, obwohl sie bereits im Vormonat eingebrochen waren; in den USA notierten sie bei 27,4 Zählern, in der Eurozone bei 13,5 und in Japan bei 27,8 Punkten. „Europa scheint die am stärksten betroffene Region zu sein; für das zweite Quartal rechnet die Europäische Zentralbank mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr.“ In China sank das BIP im ersten Jahresviertel um 6,8 Prozent (im Vorjahresvergleich); dies war die erste Verringerung seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen von 1992. „Aufgrund der erwarteten Rezession und des massiven Einbruchs der Ölpreise wird sich der Deflationsdruck in den kommenden Monaten verstärken“, meint der luxemburgische Ökonom. In den USA sowie in Europa sank die Gesamtinflationsrate im März.
Stärkster Monatsanstieg des S&P500 seit Januar 1987
Nach dem historischen Kurssturz an den Aktienmärkten im März fiel der Aufschwung im April ebenso spektakulär aus. Im April verbuchte der S&P500 den stärksten Monatsanstieg seit Januar 1987. „Auf Branchenebene wurde der Aufschwung angetrieben von Energie, zyklischem Konsum und Rohstoffen. Die zyklischen Sektoren blieben jedoch seit Jahresbeginn auf den unteren Rängen, wohingegen Gesundheitswesen und Technologie in den ersten vier Monaten sogar leicht positive Wertentwicklungen erzielten.“
EZB erleichtert Banken Zugang zu Liquidität
Nachdem die US-amerikanische Federal Reserve im März expansive geldpolitische Maßnahmen in beispiellosem Umfang ergriffen hatte, kündigte sie im April einige zusätzliche Maßnahmen an. Sie wolle beispielsweise High-Yield-Anleihen in ihr Anleihekaufprogramm aufnehmen sowie Kreditfazilitäten auf kleine Gemeinden ausweiten, die bislang von diesen Maßnahmen ausgeschlossen waren. In Europa beließen die Währungshüter das Volumen ihres Anleihekaufprogramms unverändert; sie betonten allerdings ihre Bereitschaft, den Umfang zu erhöhen, wenn dies nötig sei. „Dennoch erleichterte die Europäische Zentralbank den Banken den Zugang zu Liquidität und senkte die auf längerfristige Refinanzierungsgeschäfte erhobenen Zinsen“, so Guy Wagner abschließend.
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