Die Zahl der im sogenannten Notlagentarif der Privaten Krankenversicherung (PKV) versicherten Personen ist auf den niedrigsten Stand seit sechs Jahren gesunken.

 

2019 zählte der PKV-Verband insgesamt 97.100 Versicherte in diesem Tarif. Das entspricht einem Rückgang von fast 5.000 Versicherten bzw. fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr und dem zweitniedrigsten Wert überhaupt: Lediglich im Jahr seiner Einführung 1993 waren mit 93.600 weniger Menschen im PKV-Notlagentarif versichert.

Der Notlagentarif ist kein PKV-Tarif im eigentlichen Sinn, sondern eine automatische Umstellung für Beitragsschuldner: Wer seinen Beitragsrückstand nach zweimaliger Mahnung des Versicherers nicht begleicht, wird dorthin umgestuft; der ursprüngliche Versicherungsschutz ruht dann vorübergehend. Notlagentarif-Versicherte haben Anspruch auf medizinische Versorgung von Akuterkrankungen, bei Schmerzen sowie rund um Schwangerschaft und Geburt.

Der Notlagentarif wirkt – auch in der Corona-Krise

Dafür ist der Beitrag mit durchschnittlich 100 Euro deutlich geringer als der vorherige Tarifbeitrag, sodass die Betroffenen schneller die Chance haben, ihre Schulden abzuzahlen und wieder in ihren Normaltarif zurückzukehren. Die durchschnittliche Verweildauer im Notlagentarif beträgt etwa ein Jahr. Das zeigt, dass er – genau wie vom Gesetzgeber beabsichtigt – den Betroffenen hilft, ihre vorübergehende Notlage zu überwinden.

Damit ist der Notlagentarif auch in der Corona-Krise gut geeignet, insbesondere selbstständigen Privatversicherten, die aufgrund der Pandemie unter Einkommenseinbußen leiden, zu helfen. Idealerweise würde der Gesetzgeber nun noch den sogenannten Standardtarif der PKV auch für seit 2009 neu Privatversicherte öffnen. Die PKV könnte dann all ihre Versicherten mit guter Rückkehroption in die Alttarife durch die Krise bringen.

Standardtarif und Basistarif kaum verändert

Übrigens gibt es auch für den genannten Standardtarif sowie für den Basistarif neue Zahlen, wobei die Bestände hier nahezu unverändert blieben: 2019 waren 51.400 Menschen im Standardtarif versichert, das sind 100 mehr als im Vorjahr. Der PKV-Basistarif verzeichnete 32.400 Versicherte, ein Plus von 400. Insgesamt befinden sich in diesen beiden Sozialtarifen weniger als ein Prozent aller Privatversicherten.

 

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