Die Techniker Krankenkasse (TK) bietet Versicherten mit Corona-Infektion oder Corona-Verdacht ab Dienstag (28. April 2020) eine ärztliche Fernbehandlung an.

 

Alle TK-Versicherten mit entsprechenden Symptomen können sich an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr unter der Telefonnummer 040 – 46 06 61 91 00 beraten lassen. Bei Bedarf können die Versicherten sich in einem separaten Angebot – der TK-Onlinesprechstunde – behandeln, Medikamente verordnen und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) ausstellen lassen. Für den direkten E-Rezept-Anschluss an die Apotheken kooperiert die TK mit dem Gesundheitsdienstleister NOVENTI.

Arztbehandlung ohne Ansteckungsgefahr

TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas: “Gerade die Corona-Pandemie zeigt die großen Vorteile der Fernbehandlung. Patienten mit Corona-Verdacht können sich von Ärzten behandeln lassen, ohne sich selbst, die Praxismitarbeiter oder andere Menschen auf dem Weg zum Arzt anzustecken. Die Digitalisierung bietet zahlreiche Chancen und Lösungen, die wir nicht nur jetzt, sondern auch nach der Corona-Zeit sehr gut für die Versorgung unserer Versicherten nutzen können.”

Kontaktlose Übergabe der Medikamente durch Botendienst

Bei der TK-Onlinesprechstunde behandeln die Ärzte die Versicherten über die TK-Doc-App per Videotelefonie. Bei Arzneimittelverordnungen können die Versicherten zwischen einem klassischen Papierrezept und einem elektronischen Rezept wählen. Hierzu erhält der Versicherte einen QR-Code auf sein Smartphone, den er direkt an Apotheken weiterleiten kann. Durch den Botendienst der Apotheken ist auch eine Lieferung nach Hause inklusive einer kontaktlosen Übergabe des Arzneimittels möglich. Die TK unterstützt ihre Versicherten bei Bedarf mit einer speziellen Hotline, wenn sie eine Apotheke mit Botendienst suchen, bei der sie auch digitale Rezepte einlösen können.

Gute Erfahrungen mit dem E-Rezept

Der stellvertretende TK-Vorstandsvorsitzende Thomas Ballast sagt dazu: “Wir haben im vergangenen Jahr hervorragende Erfahrungen mit dem elektronischen Rezept gemacht. Die können wir jetzt sehr gut für die aktuellen Herausforderungen der Corona-Krise nutzen. Wir arbeiten gerade daran, dieses Erfolgsmodell flächendeckend mit zahlreichen Ärzten und Apotheken auszubauen.” Um den direkten E-Rezept-Anschluss der Arztbehandlung an die Apotheken sicherzustellen, haben die TK und NOVENTI eine gemeinsame Schnittstelle entwickelt, mit der bundesweit bis zu 7.000 Apotheken E-Rezepte erhalten und mit der TK abrechnen können. Dr. Hermann Sommer, Vorstandsvorsitzender von NOVENTI Health SE: “Wir freuen uns sehr, damit einen echten Beitrag zum Infektionsschutz zu leisten. Wir sehen in der aktuellen Krise, wie wichtig die Apotheken vor Ort für das deutsche Gesundheitssystem sind. Durch die Integration des E-Rezepts in unsere Apothekensysteme wird das Handling für den Apotheker deutlich einfacher und fügt sich nahtlos in den täglichen Apothekenbetrieb ein.”

Netzwerk offen für weitere Anbieter

Die technische Umsetzung des E-Rezepts liegt bei der Firma eHealth-Tec, mit der die TK bereits in einem Pilotprojekt in Hamburg erfolgreich zusammenarbeitet. Thomas Ballast von der TK sagt: “Mit unseren Partnern verfügen wir über eine gute Grundlage für ein bundesweites Versorgungsnetz. Weitere Apotheken sind in unserem Netzwerk jederzeit willkommen.” Die TK ist hierzu mit weiteren Vor-Ort- und Versandapotheken sowie Apothekensoftware-Herstellern im Gespräch. Auch der einfache Anschluss von weiteren Arztpraxen über Standard-Praxissoftwaresysteme ist geplant.

Auf Wunsch auch elektronische Übermittlung der AU an die TK

Auch bei einer Krankschreibung erfolgt die Übermittlung an die TK auf Wunsch des Versicherten auf elektronischem Weg. Der Versand der Durchschläge für den Versicherten und den Arbeitgeber muss derzeit aus rechtlichen Gründen noch auf dem Postweg erfolgen.

Zur Nutzung der Onlinesprechstunde können Versicherte die TK-Doc-App kostenlos in dem Play Store von Google und dem App Store von Apple (in den kommenden Tagen) herunterladen und sich in der Onlinefiliale “Meine TK” authentifizieren. Für die Behandlung hat die TK einen Vertrag zur besonderen Versorgung mit der ife Gesundheits-GmbH im schleswig-holsteinischen Nehmten geschlossen.

 

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