Informationen über P&R von der Containermesse in Shanghai

 

Sehr geehrte Vertriebspartnerinnen und Vertriebspartner,

wegen der jüngsten Ereignisse im Zusammenhang mit einigen Gesellschaften der P&R­ Gruppe stellen wir Ihnen weitere verlässliche Informationen zum Containermarkt zur Verfügung. Mit deren Hilfe können Sie mögliche Fragen Ihrer Kunden wie gewohnt fundiert und plausibel beantworten.

Unsere Unternehmensleitung hat in der vergangenen Woche die weltweit größte Containermesse „Intermodal Asia 2018“ in Shanghai besucht und hat dort die führenden Container-­Vermietgesellschaften, -­hersteller und ­-händler getroffen. Aus vielen Gesprächen sehen wir unseren Eindruck bestätigt, dass der Markt nach wie vor – trotz der Verwerfungen im Zusammenhang mit den oben erwähnten Gesellschaften sehr stabil ist und attraktive Investitionsmöglichkeiten bietet.

Auch zukünftig hohe Nachfrage bei Vermietcontainern

Von den Vertretern führender Banken für die Finanzierung des Containergeschäfts haben wir erfahren, dass es auch in Zukunft für Reedereien schwierig ist, Container direkt zu finan­zieren. Deshalb bleiben Vermietcontainer nach wie vor gefragt. Als Gründe nennen die Banken, dass der Konzentrationsprozess auf der Reedereienseite zu Klumpenrisiken führt, die weitere Finanzierungen erschweren. Zusätzlich werden die regulatorischen Anforderungen zukünftig größer, da die meisten Länder weltweit die Basel IV ­Vorschriften in den nächsten Jahren umsetzen werden. Dadurch werden nicht nur Finanzierungen schwieriger, auch die Finanzierungskosten steigen. Wir gehen daher davon aus, dass dies einen positiven Einfluss auf die Mietraten in den nächsten Jahren haben wird.

Die Auslastung der Vermietcontainer bewegt sich mit Raten zwischen 95 und 99 Prozent seit etwas mehr als einem Jahr auf einem Niveau, das einer Vollauslastung gleichkommt. Insbesondere seit der Insolvenz der südkoreanischen Reederei Hanjin achten Container­Vermietgesellschaften darauf, dass das Verhältnis zwischen Mietraten und Einkaufspreisen nicht über Gebühr sinkt. Dadurch ergeben sich immer wieder attraktive Investionsmöglichkeiten, von denen Solvium mit gezielten Käufen von Neu-­ und Gebrauchtcontainern bereits profitiert hat und auch zukünftig profitieren kann.

Risikodiversifizierung und Folgen der Hanjin­-Insolvenz

Mittlerweile sind fast alle Container aus der Hanjin­-Insolvenz wieder im Besitz der Container­-Vermietgesellschaften. Die Kehrseite der Medaille: Die Eigentümer der Container mussten finanzielle Einbußen akzeptieren. Dies betraf nicht nur den Verlust der Mieteinnahmen, hinzu kamen Lager­ und Reparaturkosten, die an Depots und Terminals zu zahlen waren, um die Container freizukaufen. Für diese Kosten hätte eigentlich Hanjin aufkommen müssen, so dass es nicht verwunderlich ist, dass im Vergleich zu früher eine bessere Risikosteuerung und auskömmlichere Mietraten Standard in der Containervermietung geworden sind. Wir bei Solvium haben die Notwendigkeit einer breiten Diversifikation bei den Mietgesellschaften bereits frühzeitig erkannt, weshalb auch beispielsweise lediglich 2 Container aus dem gesamten Portfolio an Hanjin vermietet waren. Aus diesem Grund hatte die Insolvenz der Hanjin keine Auswirkung auf die Leistungsfähigkeit der Solvium ­Gruppe.

Die Preise für Neu­ und Gebrauchtcontainer legten einhergehend mit steigenden Stahlpreisen in den vergangenen Jahren merklich zu, nachdem sie davor über mehrere Jahre kontinuierlich gesunken waren. So lag die Bruttomietrendite (Verhältnis der Jahresmiete zum Kaufpreis ex factory) seit 2012 für TOP­-Reedereien in der Regel deutlich unter 10 Prozent vor Abschreibungen und vor allen externen Kosten! Da diese Raten über die Mietverträge für gewöhnlich über fünf Jahre festgelegt wurden, hat eine Insolvenz wie im Falle Hanjin verheerende Konsequenzen für die Profitabilität eines Containerportfolios, das nicht ausreichend diversifiziert ist.

Solvium hatte bereits bei Gründung im Jahr 2011 diese Markttrends erkannt. Deshalb haben wir uns zunächst ausschließlich auf gebrauchte Container konzentriert, die in Nischenmärkten beschäftigt sind. Zusätzlich haben wir großen Wert auf eine Risikodiversifizierung bei den Containermietern gelegt und so eine Containerflotte aufgebaut, die mehr als 100 unterschiedliche Mieter umfasst und Mietraten erzielt, die 30 bis 80 Prozent über den Mietraten der TOP­ Reedereien liegen.

Positive Entwicklungen bei den Containerpreisen

Laut „Drewry Maritime Research“ bewegen sich die Containerpreise (ex factory) seit einigen Monaten relativ stabil zwischen US$ 2.200 und 2.300 für 20 Fuß Standardcontainer. Die in China gesetzlich vorgeschriebene Umstellung von lösungsmittelbasierten Lackierungen auf wasserbasierte Farbsysteme führte im Jahr 2017 zu einigen Verzögerungen bei der Containerproduktion. Wir konnten uns aber letzte Woche persönlich bei einem Besuch der größten Fabrik der Singamas ­Gruppe in Qidong davon überzeugen, dass diese Umstellung abgeschlossen ist und die Kapazitäten wieder vollständig genutzt werden können. Dies schützt vor kurzfristigen Übertreibungen bei den Containerneupreisen und hilft allen Marktteilnehmern bei ihrer Planung. Das sind die Gründe, warum wir bei Solvium erst Ende 2016 angefangen haben, auch Angebote für neue Container aufzulegen.

Fazit

Die Gründe für die derzeitigen Probleme bei der P&R­ Gruppe sind sicherlich vielschichtig und von außen, auch mit sehr guten Marktkenntnissen, nicht vollständig zu erkennen. Nach unserer Einschätzung waren 2012 bis 2015 die stärksten Platzierungsjahre bei P&R. Damals waren die Mietraten im Verhältnis zu den Containerpreisen laut „Drewry Maritime Research“ bei den TOP-­Reedereien besonders niedrig.

Uns ist bekannt, das die Container­-Vermietgesellschaften, an denen P&R beteiligt ist, beziehungsweise über die Containerfinanzierungen vorgenommen wurden, im großen Ausmaß an Hanjin vermietete Container und Spezialcontainer verwaltet haben. Daher war P&R von der Hanjin­-Insolvenz wesentlich weitreichender betroffen als die Solvium­ Gruppe.

Letztlich erfolgte bei P&R die Umstellung auf die Vermögensanlagen mit Verkaufsprospekt im Marktvergleich sehr spät. Während Solvium bereits im Dezember 2015 die Billigung des ersten Direktinvestments als Vermögensanlage erhalten hat, zog P&R erst rund ein Jahr später nach. In der Zwischenzeit nutzte P&R eine Übergangsregelung im Vermögensanlagengesetz.

Mit freundlichen Grüßen, Solvium Capital GmbH

Marc Schumann I Andre Wreth

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