Die Hiobsbotschaften rund um das Coronavirus reißen nicht ab, im Gegenteil. Weltweit nimmt die Anzahl der infizierten Personen stetig zu.

 

Diese Entwicklung verunsichert auch Regierungen, Notenbanken und den Kapitalmarkt. Wie nervös Investoren sind, zeigen die historischen Turbulenzen am Aktienmarkt. So büßte beispielsweise der US-amerikanische Leitindex Dow Jones am Montag, den 16. März 2020, knapp 13 Prozent an Wert ein. Das war der kräftigste Rückgang seit dem schwarzen Montag vom Oktober 1987.

Politik stützt Wirtschaft

Welche konkreten wirtschaftlichen Folgen die Ausbreitung des Coronavirus haben wird, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt immer noch ungewiss. Unumstritten dürfte jedoch sein, dass die Wirtschaft in eine Rezession schlittern wird. Experten sprechen von einer Rezession, wenn die Gesamtwirtschaft über mindestens zwei Quartale schrumpft. Dennoch ist die Lage nicht aussichtslos. Zahlreiche Regierungen rund um den Globus haben den Ernst der Lage erkannt und entsprechende Weichen gestellt. So hat die Bundesregierung etwa den Zugang zum Kurzarbeitergeld erleichtert – in der Hoffnung, Unternehmen vor einer Entlassungswelle zu bewahren und den Binnenkonsum zu unterstützen. Zudem hat die Regierung unbegrenzte Kreditlinien für hiesige Unternehmen angekündigt und im Bedarfsfall ein Konjunkturprogramm in Aussicht gestellt. Die US-Regierung arbeitet unterdessen an einem Konjunkturpaket, mit dem bis zu eine Billion US-Dollar in die Wirtschaft fließen soll.

Notenbanken mit umfangreichen Liquiditätsmaßnahmen

Um die Konjunktur zu stützen und die Lage an den Kapitalmärkten zu beruhigen, haben auch die wichtigsten Notenbanken schon zahlreiche Maßnahmen beschlossen. So hat die US-amerikanische Fed den Leitzins auf eine Spanne von 0 bis 0,25 Prozent gesenkt und darüber hinaus das Wertpapier-Aufkaufprogramm um 700 Milliarden Dollar erhöht. Die Europäische Zentralbank hat derweil in der Nacht zum Donnerstag bekanntgegeben, zusätzliche Anleihen im Wert von 750 Milliarden Euro aufzukaufen und darüber hinaus weitere – falls nötig – grenzenlose Maßnahmen angekündigt.

„Wir schließen uns der Meinung vieler Analysten und Fondsmanagern, mit denen wir im Austausch stehen, an und sind auch überzeugt, dass diese Maßnahmen dazu beitragen werden, die Wirtschaft zu stützen“, erklärt Anja Metzger, Vorstand der LAUREUS AG PRIVAT FINANZ. Doch wichtige Voraussetzung ist, dass sich das Virus nicht weiterhin so rasant verbreitet. Noch breitet sich die Pandemie aber weltweit recht zügig aus. Auch die wirtschaftlichen Folgen – sowohl der Krise an sich als auch der staatlichen Programme – sind komplex und nicht in Gänze absehbar. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass es an den Kapitalmärkten zunächst noch recht turbulent zugehen wird. Mittel- bis langfristig halten wir einen breiten Anlagemix in verschiedene Anlageklassen, wozu auch Aktien gehören, allerdings für alternativlos“, so Anja Metzger.

Ruhe bewahren

Trotz dieser herausfordernden Gemengelage lautet die Devise: Ruhe bewahren, statt in Panik zu verfallen. Schließlich lehrt die Vergangenheit, dass auf jede Krise eine Erholung folgte.

„Gerade wenn es an den Märkten turbulent zugeht, gilt es für Anleger umso mehr, weiterhin wachsam zu bleiben und besonnen zu reagieren. Panikverkäufe genauso wie übereilte Investitionen können zu hohen Verlusten führen. Anlageentscheidungen sollten gerade in einem herausfordernden Umfeld umsichtig geplant, auf die persönliche Situation zugeschnitten und auf einen mittel- bis langfristigen Anlagehorizont ausgerichtet sein“, empfiehlt Anja Metzger.

Risiken reduzieren und Chancen erhöhen

Um nicht Gefahr zu laufen zu früh zu investieren, bieten sich vor allem schrittweise Investitionen oder auch Sparpläne an. „In jeder Krise gab es Gewinner und Verlierer“, erinnert zudem Anja Metzger. Daher sind nun eine zukunftsorientierte Branchen- und Titelauswahl gefragt. Am ehesten umzusetzen ist solch eine Strategie mit aktiv gemanagten Fonds oder Vermögensverwaltungslösungen. Kostengünstigere ETFs, die einen gesamten Index nahezu eins zu eins abbilden, erscheinen in einem solch herausfordernden Umfeld wie derzeit hingegen nicht die beste Wahl zu sein.

 

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