Kombination aus Coronavirus und Ölpreisverfall sorgt für Unsicherheit
Die anhaltende Verunsicherung rund um den Coronavirus in Verbindung mit dem plötzlichen Ölpreisverfall Anfang letzter Woche hält die Kapitalmärkte in Atem: Starke Kursverluste in den vergangenen Tagen trieben Anleger in Scharen in „sichere Anlagehäfen“. Die Renditen von Staatsanleihen wie deutschen Bundesanleihen sanken in Folge auf neue Tiefststände von -0,91Prozent. „Der Ölpreisrückgang von 20 Prozent allein am 9. März stellt für die Weltwirtschaft und die Märkte, die noch die Auswirkungen rund um Covid-19 zu verkraften haben, einen zweiten exogenen Schock dar“, erläutert Jakob Tanzmeister, Investment Specialist für Multi-Asset-Solutions bei J.P. Morgan Asset Management. Trotz der Verunsicherung habe aber das Kernszenario, dass sich die Weltwirtschaft in der zweiten Jahreshälfte von den aktuellen Schocks erholt, für die Multi-Asset Fonds wie den JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund weiter Bestand. „Allerdings ist die Unsicherheit, was den genauen Verlauf angeht, gestiegen, da das genaue Zusammenspiel der beiden Schocks unklar ist“, betont Tanzmeister. Da das Risiko einer Fortsetzung der Volatilität an den Kapitalmärkten besteht, wurden die Income-Portfolios defensiver aufgestellt – zudem erwarten die Experten in den kommenden Wochen geld- und fiskalpolitische Impulse.
Folgen des Coronavirus für die globale Wirtschaft
Sicher ist aber schon jetzt, dass der wirtschaftliche Effekt durch Covid-19 länger andauern wird als zunächst angenommen. Zwar schreite Chinas Reaktivierung langsam voran, in anderen Ländern kommt es nun allerdings zu teilweisen Stillständen und Verhaltensänderungen „Das erste Quartal 2020 wird sich als das schwächste Quartal für das globale Wachstum dieser Expansion erweisen, und es wird eine gewisse Trägheit im zweiten Quartal geben. Wir rechnen jetzt für das Geschäftsjahr 2020 mit einem wesentlichen Rückgang des globalen Bruttoinlandsprodukts, der jedoch sehr ungleich verteilt sein wird“, sagt Tanzmeister. So geht der Experte davon aus, dass sich die US-Wirtschaft widerstandsfähiger zeigen wird. Nachdem in 2019 ein deutlicher Rückgang der Unternehmenstätigkeit zu verzeichnen war, sind die Cashflows der Unternehmen nun in einer solideren Ausgangsposition, um diesen Schock besser zu überstehen. Auch die Haushaltsbilanzen sehen vergleichsweise robust aus und die Sparquote ist mit 5 Prozent hoch.
Mittelfristig positve Auswirkungen niedrigerer Ölpreise für Verbraucher
Aus realwirtschaftlicher Sicht sollten die direkten wirtschaftlichen Auswirkungen des Ölpreisverfalls für die großen Volkswirtschaften begrenzt sein. „Zumindest mittelfristig dürften die positiven Auswirkungen niedrigerer Öl- und Benzinpreise auf die Verbraucher die negativen Auswirkungen auf den Energiesektor, der in den meisten Industrieländern und sogar in großen Schwellenländern gering ist, bei weitem überwiegen“, ist Tanzmeister überzeugt. Die negativen Ausreißer sind hier Kanada und teilweise Australien.
Selbst in den USA, die heute ein bedeutender Ölproduzent und Nettoexporteur sind, ist die Größe des Sektors volkswirtschaftlich begrenzt. Zudem sind Unternehmensinvestitionen im Energiebereich im Vergleich zu 2015, als Investitionen im Sektor hoch und steigend waren, aktuell weiterhin niedrig und fallend. Der Benzinanteil an den Verbraucherausgaben war jedoch ziemlich konstant. „Ein weiterer Rückgang der ölbezogenen Investitionen ist wahrscheinlich, sollte jedoch nicht mehr als ein paar Zehntel Prozent vom annualisierten BIP-Wachstum ausmachen. Dieser Effekt wird wahrscheinlich durch andere Verhaltensänderungen in den Schatten gestellt“, so Tanzmeister.
Das größere Risiko für den Konjunkturausblick besteht laut dem Experten deshalb nun in der Wechselwirkung zwischen Virus und dem Energieschock. Dies erhöht das Risiko, dass einige Unternehmen überproportional betroffen sind, was eine Welle von Insolvenzen auslösen könnte, bei denen die Störung des Finanzmarktes wieder auf die Realwirtschaft zurückfällt – und somit das Risiko einer Rezession durch Arbeitsplatzverluste, Stimmungsschock und eine Zunahme allgemeiner Unsicherheit verstärkt wird. „Die jüngsten Kursrückgänge und das Risiko einer erheblichen Funktionsstörung an den Finanzmärkten werden sehr wahrscheinlich weitere Reaktionen der Zentralbanken und Politik auslösen. Natürlich wird es Stimmen geben, die besagen, dass die Zentralbanken diesen Schocks nicht entgegenwirken können, aber in einer Situation wie dieser ist eine Lockerung der Geldpolitik normalerweise der Ersthelfer. Selbst wenn eine dann folgende steuerliche oder fiskalische Reaktion wirkungsvoller sein könnte“, unterstreicht der Experte.
Income-Strategie profitiert von breiter Streuung und Flexibilität des Multi-Asset Portfolios
Jakob Tanzmeister betont, dass Multi-Asset-Fonds in diesen volatilen Phasen von ihrer Diversifizierung profitieren können. Die Flexibilität der Income-Strategie zahlt sich zudem aus, denn Anlageklassen wie beispielsweise REITs oder Infrastruktur reagieren nicht so sensitiv auf die Marktbewegungen. „Unsere Positionierung auf der Anleihenseite in Hypothekenanleihen, Cash, Unternehmensanleihen mit Investment Grade Rating und kurzlaufende Unternehmensanleihen stärkt die Defensive. Diese Assets dienen sowohl als Portfolio-Absicherung, als auch um die erhöhte Wahrscheinlichkeit von Reaktionen der Zentralbankpolitik widerzuspiegeln.“ Bei Hochzinsanleihen bleibt das Income-Management rund um Michael Schoenhaut und Eric Bernbaum weiter vorsichtig und zieht es vor, die Bonität im Portfolio vergleichsweise hoch und die Positionsgrößen im historischen Vergleich geringer zu halten. Insgesamt bleibt die Strategie, was Risikoanlagen angeht, moderat positioniert, wobei die Manager weiterhin stark auf die Diversifizierung des Portfolios setzen und defensive Positionen wie die Duration nutzen, um die Widerstandsfähigkeit des Portfolios sicherzustellen. Aktien mit defensiver Dividendenausrichtung sehen die Income-Manager mittelfristig weiterhin konstruktiv, reduzieren jedoch die Positionsgrößen aufgrund der aktuellen Marktschwankungen, da sie davon ausgehen, dass die Märkte kurzfristig volatil bleiben werden. Innerhalb dieser defensiven Positionierung bevorzugen sie weiterhin US-Aktien und in moderater Dosis Schwellenländer, die sich in den letzten Wochen positiv für die Diversifizierung erwiesen haben.
„Wir haben 2020 mit einer relativ defensiven Ausrichtung des Portfolios begonnen, verglichen mit längerfristigen ‚neutralen‘ Risikoniveaus des Fonds. Dies äußert sich in einer geringeren Aktiengewichtung von aktuell 29 Prozent und einer verstärkten Diversifikation unserer Anleihenallokation durch qualitativ hochwertige Anlagen wie bonitätstarke Hypothekenanleihen, die aktuell bei knapp 10 Prozent liegen. Die Duration betrug 4 Jahre, was einem durchschnittlichen Niveau entspricht“, führt Tanzmeister aus. Im Vergleich zu einem breiten Index war der Global Income Fund im Energiesektor untergewichtet, und insbesondere bei Hochzinsanleihen in defensiven Sektoren wie Kommunikation, Gesundheitswesen und Konsum (nicht zyklisch) dagegen übergewichtet. Diese defensiven Sektoren profitieren teilweise von der soliden Ausgangslage der US-Konsumenten und haben sich als besonders robust in wirtschaftlichen Schwächephasen erwiesen.
„Die weiterhin relativ defensive Positionierung und die breite Streuung der Anlageklassen im Fonds haben sich in diesem volatilen Marktumfeld bewährt. Per 13.3. betrug die Performance in der Anteilklasse A (div) EUR seit Jahresbeginn -11,45 Prozent – im Vergleich zu -24,1 Prozent des MSCI World EUR hedged, was eine Abwärtserfassung von weniger als der Hälfte des Aktienmarktes darstellt. Dies entspricht dem Risikoprofil der Strategie“, führt der Experte aus. Die risikoärmere Variante JPMorgan Investment Funds – Global Income Conservative Fund verzeichnet seit Jahresbeginn eine Wertentwicklung von -4,12 Prozent (Anteilklasse A (div) – EUR, Stand 13.03.2020).
Im vergangenen Jahr konnte der Global Income Fund eine Wertentwicklung von 10,7 Prozent erzielen und diesen Trend mit einem All-Time-High am 18. Februar dieses Jahres fortsetzen. Im Vergleich zum MSCI World Index hat er in 2019 Kursabschwünge durchschnittlich nur zu 14% mitgemacht, an Kurssteigerungen aber zu 30% partizipiert.
Ausschüttungsniveau bleibt trotz Niedrigzinsumfeld stabil
Auch bei den letzten Ausschüttungen konnte der JPMorgan Investment Funds – Global Income Fund und sein defensiveres Pendant, der JPMorgan Investment Funds – Global Income Conservative Fund, überzeugen. In der vierteljährlich ausschüttenden Anteilklasse lag diese im Februar für den Global Income Fund bei annualisiert 4,1 Prozent p.a. (Anteilklasse A (div) – EUR, Stand Februar 2020, nicht garantiert) und für den Global Income Conservative Fund bei 3,5 Prozent (Anteilklasse A (div) – EUR, Stand Februar 2020, nicht garantiert). Die jährlich ausschüttende Anteilklasse A (dist) – EUR erzielte eine Ausschüttung im Global Income Fund von 2,8 Prozent, der Global Income Conservative Fund lag bei 1,5 Prozent (Stand März 2020, nicht garantiert).
„Dank seiner breiten Streuung und vergleichsweise defensiven Ausrichtung konnten wir in der Income-Strategie die jüngsten Kursverluste im Zuge der Sorgen um die Ausbreitung von COVID-19 und den Ölpreisschock gut abfedern und haben weniger Schwankung gesehen als bei reinen Aktieninvestments“, so Tanzmeisters Fazit.
Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die aktuelle und zukünftige Wertentwicklung.
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