Das Thema nachhaltige Geldanlage wird zu einem immer größeren Trend und sowohl die öffentliche Diskussion rund um die Klimakrise, als auch die Nachfrage nach entsprechenden Angeboten steigen.
Aber wo nachhaltig draufsteht, ist leider nicht immer nachhaltig drin. Selbst weitverbreitete „Nachhaltigkeitsansätze“, wie einfache ESG-Ausschlusskriterien oder Best-in-Class-Verfahren, greifen viel zu kurz, denn teils werden einfach nur die „schlimmsten“ Unternehmen aussortiert. So kann es sein, dass „nachhaltige“ Fonds in Unternehmen aus Sektoren wie Atomkraft, Rüstung oder fossilen Energien investieren, weil die Unternehmen im Branchenvergleich „am wenigsten schädlich“ sind.
Nicht nur die Schlechtesten ausschließen, sondern die Besten auswählen
Was es stattdessen braucht, sind Investitionen in Unternehmen, die eine messbare positive Wirkung im Bereich der Pariser Klimaziele und den Nachhaltigkeitsziele der UN (SDGs) haben und Produkte entwickeln und anbieten, die Lösungen für die zukünftigen Herausforderungen von Mensch und Umwelt bieten. Nur von solchen Anlagestrategien geht eine positive transformative Wirkung aus und sie kommen dem zunehmenden Wunsch vieler Anleger nach, die in wirklich nachhaltige Investmentfonds investieren und mit ihrem Geld eben nicht bestimmte Branchen und Geschäftsfelder unterstützen und von deren Gewinnen profitieren wollen.
Mit diesem Wunsch müssen Anleger auch nicht auf Rendite verzichten, denn mehrere Studien haben gezeigt, dass sich nachhaltige Strategien auch positiv auf die finanzielle Rendite auswirken: Der Fokus auf nachhaltige Unternehmen im Investmentportfolio bedeutet eher eine Beschränkung des Risikos als der Rendite, da nachhaltige Unternehmen tendenziell stabilere und positive Wirtschaftsergebnisse erbringen.
Vermeidung von Greenwashing durch Reporting – nicht nur finanzieller Kennzahlen
Mit Veröffentlichung der EU-Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor Ende November 2019 wurde ein erster wichtiger Schritt zur Vermeidung von Greenwashing getan. Aber damit Anleger leichter erkennen können, wie nachhaltig ein Fonds ist, bedarf es neben Transparenz über die Zusammensetzung der Portfolios auch Reportings über die Wirkung der Fonds.
Dadurch werden Transparenz und Vergleichbarkeit geschaffen und das Ziel von wirklich nachhaltiger Geldanlage deutlich gemacht: Nicht nur einen möglichst kleinen negativen Fußabdruck zu hinterlassen, sondern durch gezielte Investments in ausgewählte Unternehmen einen möglichst großen positive Beitrag z.B. zur Erreichung der SDGs zu leisten und damit Lösungen für ökologische und soziale Herausforderungen zu unterstützen.
Beispiel für Wirkungsreporting
Am Beispiel der Fonds von Triodos Investment Management (Triodos-IM) kann man erkennen, wie sich die Auswirkung von Investmentfonds darstellen lässt. Alle Triodos-Fonds werden auf ihren ökologischen Fußabdruck hin mit anderen Benchmark-Fonds verglichen: Beispielsweise hat der Triodos Global Equites Impact Fund einen im Vergleich zum Benchmark MSCI World um 66% geringeren CO²-, einen um 55% geringeren Wasser- und einen um 51% geringeren Müll-Fußabdruck. Bei einem Investment von 10.000 Euro macht das pro Jahr schon eine Ersparnis von umgerechnet etwa einer Autofahrt von 8.000 km, über 3.000 Duschen und sechs Mülltonnen aus.
Durch den speziellen Investmentansatz, der sich an sieben Transformationsbereichen orientiert, wird gezielt in Unternehmen investiert, die einen nachweislich messbaren Beitrag zum Übergang in eine nachhaltige Wirtschaft leisten. In einem Vergleich mit dem MSCI World und dem MCSI World ESG Index zeigt sich der deutlich höhere Beitrag z.B. auf die SDGs.
Können ETFs genauso nachhaltig sein wie gemanagte Fonds?
Bei Exchange Traded Funds (ETFs) werden oft sehr niederschwellige Maßstäbe für Nachhaltigkeitskriterien angelegt und Best-in-Class-Ansätze verwendet. Dass passive Abbilden eines Index hat dann zufolge, dass zum Beispiel Aktien von Öl- und Kohlekonzernen in einem vermeintlich nachhaltigen ETF landen können. „Tatsächliche nachhaltige Transformation geht von gemanagten Fonds aus, die gezielt in sorgfältig ausgewählte Unternehmen investieren. Best in Class reicht nicht aus“, sagt Hans Stegeman, Head of Investment Analysis and Economics von Triodos-IM.
Aber nicht nur darin unterscheiden sich Investmentfonds mit umfangreichem Research und Ausschlusskriterien, wie die von Triodos-IM, wesentlich von vielen anderen „grünen“ Fonds und insbesondere von ETFs. Neben der Auswahl von Unternehmen, die zu einer progressiven positiven Entwicklung beitragen und auch hohen ESG-Kriterien entsprechen, entsteht dadurch eine positive Wirkung, dass in Form von Engagement, z.B. durch Stimmrechtswahrnehmung auf Hauptversammlungen und öffentliche Stellungnahmen, Einfluss auf die Unternehmen genommen wird.
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