Wird Christine Lagarde das neue Jahrzehnt mit einer grünen Agenda für die EZB beginnen?

 

Vor der Zinssitzung rechnet Scott Freedman, Co-Manager des BNY Mellon Sustainable Global Dynamic Bond Fund, mit der Vorlage eines grünen QE-Programms und entsprechendem Aufwind für Green Bonds:

„Die EZB hält nach neuen Investitionsmöglichkeiten Ausschau, und angesichts der zunehmenden Besorgnis über den Klimawandel könnten Anleger erleben, dass sich die EZB dazu verpflichtet, mehr Green Bonds als Teil eines geldpolitischen Konjunkturpakets zu kaufen. Green Bonds bieten nachhaltig orientierten Anlegern die Möglichkeit, in Umweltschutz, also das „E“ ihres ESG-Portfolios, zu investieren.

Insgesamt erwarten wir, dass der Markt für Green Bonds nach 2019 auch 2020 weiterhin rasant wachsen wird. Das liegt vor allem an der steigenden Nachfrage der Investoren: Manche wollen sich grundsätzlich in umweltfreundlichen Projekten engagieren, andere speziell den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft unterstützen.

Gleichzeitig wird 2020 die Zahl der zu finanzierenden grünen Projekte steigen. Auch werden immer mehr Emittenten erkennen, dass Green Bonds die Unternehmensreputation verbessern können. Einige Staaten – darunter Deutschland – planen zum ersten Mal einen Green Bond zu begeben.

Interessant ist dabei beispielsweise das geplante Programm zur Modernisierung der Deutschen Bahn, das über zehn Jahre die bestehende Infrastruktur instandsetzen und weiter elektrifizieren soll. Vom vorgesehenen Gesamtvolumen von 86 Milliarden Euro will die Bundesregierung 62 Milliarden Euro finanzieren.

Ich gehe davon aus, dass ein erheblicher Teil davon unter “grüne Gelder” fällt und somit die ersten “Green Bunds” begeben werden könnten. Grüne Staatsanleihen dürften auch mehr Unternehmen ermutigen, diesem Beispiel zu folgen.“

 

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