Die nachhaltige Blue Economy wird voraussichtlich eines der wichtigsten Anlagethemen des kommenden Jahrzehnts. Dies geht aus der ersten Umfrage hervor, bei der das Bewusstsein und Interesse der Anleger für dieses Thema untersucht wurde.
Schlüsselerkenntnisse:
▪ Neun von zehn Befragten sind an Anlagen in die nachhaltige Blue Economy interessiert und nahezu die Hälfte (48 %) zeigt «großes Interesse» an diesem Thema.
▪ Drei von vier Befragten haben nicht überprüft, wie sich ihr Portfolio auf die Ozeane auswirkt, und 21 % befinden sich vollständig im Unklaren darüber, dass ihr Anlageengagement und -risiko auch die Weltmeere betreffen kann.
▪ Beinahe ein Drittel der Vermögensinhaber investiert derzeit in keiner Weise in die nachhaltige Blue Economy – dies zeigt die Notwendigkeit, die Anleger besser darüber zu informieren, wie wichtig gesunde und widerstandsfähige Weltmeere sind.
▪ Die folgenden Sektoren scheinen hier die besten Anlagechancen zu bieten: Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel, Kampf gegen Plastik in den Weltmeeren und sonstige Verschmutzung sowie Unterstützung nachhaltiger Fischerei und Aquakulturen.
▪ Die Umfrage fällt zeitlich mit der 7. Kundenkonferenz der Credit Suisse zum Thema Conservation Finance zusammen, die letzte Woche in New York stattgefunden hat.
London, 20. Januar 2020 – Das Departement Impact Advisory and Finance der Credit Suisse und Responsible Investor haben heute die Ergebnisse einer umfassenden globalen Umfrage vorgestellt, in der das Bewusstsein von institutionellen Anlegern für die Blue Economy und Anlagen im Bereich der Weltmeere untersucht wurde. Aus der Umfrage geht hervor, dass durchaus ein hohes Interesse an der Blue Economy besteht – über ein Drittel der Befragten sieht dies als eines der wichtigsten Themen des kommenden Jahrzehnts –, jedoch liegt die entsprechende Expertise in der Branche auf niedrigem Niveau.
Sie zeigt ferner, dass sich zwar bereits Chancen bezüglich Early-Stage-, Impact- und festverzinslichen Anlagen bieten und perspektivisch auch Allokationen in Infrastruktur und kotierte Wertpapiere möglich sind. Jedoch bestehen weiterhin entscheidende Anlagehindernisse: ein Mangel an Investment-Grade-Projekten, fehlende interne Expertise und, aus Sicht der Vermögensinhaber, die Tatsache, dass ihre Vermögensverwalter ihnen keine Projekte anbieten.
Es ist daher dringend erforderlich, bessere Anlagebedingungen zu schaffen. Wenn es gelingt, weitere nachhaltige Projekte mit Track Records zu schaffen, Public-Private Partnerships (PPPs) zu fördern und Investitionen durch innovative, risikomindernde Finanzierungsansätze – etwa Blended Finance – auszuweiten, kann der nachhaltigen Blue Economy ein spürbarer Auftrieb verliehen werden.
Marisa Drew, CEO des Departements Impact Advisory and Finance der Credit Suisse, kommentiert die Umfrage wie folgt:
«Unsere Weltmeere sind nicht nur der größte natürliche Kohlenstoffspeicher der Erde, sie ermöglichen es zudem Milliarden von Menschen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Der ökonomische Wert der Weltmeere wird auf weltweit USD 24 Billionen geschätzti. Gemessen am BIP bilden die Weltmeere damit die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt. Paradoxerweise entfallen trotz intensivem und wachsendem Interesse der Anleger derzeit weniger Investitionen auf die Weltmeere als auf jedes andere der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen. Dies gilt besonders mit Blick auf privates Kapital. Wir rechnen damit, dass dieses aufkommende Anlagethema für die Anleger in den kommenden Jahren erheblich an Bedeutung gewinnen wird.»
Hierzu Dennis Fritsch, Researcher, Responsible Investor:
«Der Übergang vom derzeit kurzfristigen, destruktiven Umgang mit Meeresressourcen hin zu einer klimafreundlicheren, nachhaltigen Blue Economy stellt eine gewaltige Chance für die Wirtschaft und nachhaltige Anlagen dar. Sowohl Regierungen als auch die Öffentlichkeit regieren auf den beklagenswerten Zustand der Weltmeere. Wir wissen jedoch wenig darüber, welches Bewusstsein die Anleger dafür haben, wie sich ihre Investitionen auf die Meeresumwelt auswirken und welche Folgen dies wiederum für die Performance und den Wert ihrer Portfolios haben kann. Daher wollten wir wissen, ob es möglich ist, privates Kapital in eine nachhaltige Nutzung der Weltmeere zu lenken. Und wenn nicht, was sich hier ändern muss.»
Diese Ergebnisse stützen sich auf eine qualifizierte, umfassende Gruppe von 328 Befragten aus 34 Ländern, davon 53 % aus Europa. 59 % von ihnen sind Vermögensverwalter, die 41 % Vermögensinhabern gegenüberstehen. Bei der Mehrheit der Teilnehmer handelt es sich um Anleger in börsenkotierte Wertpapiere, festverzinsliche Anlagen und Multi-Asset-Strategien mit einem verwalteten Vermögen von über EUR 50 Milliarden.
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