BlueBay Marktkommentar

 

Boris Johnson hat es geschafft: Die konservativen Tories haben bei den Unterhauswahlen in Großbritannien triumphiert. Mit einer Mehrheit von 77 Stimmen wurden selbst die Prognosen der leidenschaftlichsten Parteigänger übertroffen. Bei der Labour-Opposition brachen die Stimmen dagegen aufgrund des „Corbyn-Effekts“ ein.

In den nächsten Wochen erwarten wir Schritte zur Ratifizierung des Brexits im Parlament, so dass das Vereinigte Königreich die EU Ende Januar verlassen kann. Dabei möchten wir darauf hinzuweisen, dass damit der Brexit nicht abgeschlossen ist, sondern wir erst am „Ende des Anfangs“ des Brexit-Prozesses stehen. Schließlich müssen die künftigen Handelsbeziehungen noch ausgelotet werden.

Dabei besteht ein gewisses Risiko, dass die politischen Entscheider auf Seiten der Europäischen Union wieder etwas härter auftreten. Denn ihr Entgegenkommen der vergangenen Monate beruhte wohl auf der Hoffnung, dass sich Großbritannien doch noch für einen Verbleib entscheidet. Damit könnte die Gefahr eines „No-Deal-Brexits“ nun wieder steigen.

Allerdings erlaubt Johnsons komfortable Parlamentsmehrheit ihm nun größere Freiheiten bei den Verhandlungen als es bei einer knappen Mehrheit der Fall gewesen wäre und er stärker auf die Hardliner hätte Rücksicht nehmen müssen.

Was die wirtschaftlichen Auswirkungen anbelangt, rechnen wir mit einer anhaltenden fiskalischen Lockerung und halten es für unwahrscheinlich, dass die Bank of England nun die Zinsen senken wird. Zudem erwarten wir, dass die Gilts weiterhin hinter anderen globalen Rentenmärkten zurückbleiben werden.

 

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