Kommentar von Dr. Salman Ahmed, Chief Investment Strategist bei Lombard Odier Investment Managers, zum Ausgang der  Wahlen in Großbritannien:

 

Die Wahlen in Großbritannien brachten den Konservativen über Nacht einen großen Sieg – sogar deutlicher, als von uns erwartet -, was bedeutet, dass sich die politische Landschaft in dem Land wieder einmal verändert hat. Mit einer Mehrheit von 88-90 hat Premierminister Boris Johnson einen großen Spielraum gewonnen, um den Kurs des Landes zu bestimmen – angefangen bei der Genehmigung eines Austrittsabkommens und dem damit verbundenen EU-Austritt bis zum 31. Januar 2020. Vor allem aber ermöglicht das Ergebnis für die Tories wieder eine Bewegung in Richtung politischer Mitte, da die Brexisten von der DUP und ERG aufgrund der Ergebnisse nun an Macht verlieren werden. Ein ähnliches Bild dürfte sich auch bei den Labours zeigen, deren hart linksgerichtete Botschaften von den Wählern entschieden abgelehnt wurden.

Alles in allem sehen wir dieses Ergebnis sehr positiv für Großbritannien. Zum einen wird dadurch die Wahrscheinlichkeit eines soften Austrittabkommens erhöht, zum anderen die Unsicherheit verringert. Gleichzeitig könnte es zu einem in Gangsetzen der über die Zeit aufgestauten Unternehmensinvestitionen führen, und dadurch das Wirtschaftswachstum des Landes im nächsten Jahr angetrieben werden. Die Übergangsfrist bis Dezember 2020 dürfte aus unserer Sicht ebenfalls verlängert werden, was sowohl für die EU als auch für Großbritannien mehr Spielraum bietet.

Vor diesem Hintergrund revidieren wir unsere GBPUSD-Prognose für das nächste Jahr auf 1,45 und sehen eine anhaltende Outperformance der europäischen und britischen Aktien gegenüber den USA (die voraussichtlich im nächsten Jahr mit einer erhöhten politischen Unsicherheit werden rechnen müssen).

Weltweit waren Anzeichen einer Wende an der Handelskriegsfront zu erkennen, sowie Meldungen über ein Phase-1-Abkommen zwischen den USA und China, das eine spürbare Rücknahme der bestehenden Zölle und die Aussetzung der Zölle am 15. Dezember nach sich zieht.

Diese konkreten Entwicklungen sollten die Stimmung weiter verbessern, da sich die Unternehmensinvestitionen voraussichtlich im nächsten erholen werden – nach einer sehr deutlichen Abkühlung der Konjunktur, bedingt die Handelsstreit. Zusätzliche Unterstützung dafür liefert die weiterhin sehr unterstützende Geldpolitik der US-Notenbank Fed sowie der Europäischen Zentralbank EZB, die auch in den jeweiligen letzten Sitzungen bestätigt wurde.

Wie wir bereits in unserem im November veröffentlichten Ausblick auf das Jahr 2020 ausführlich diskutiert haben, gehen wir risikobewusst ins nächste Jahr und haben eine positive Haltung gegenüber europäischen und Schwellenländeraktien.

 

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