Trotz guter Indikatoren für 2018 bestehen Risikofaktoren
„Im vergangenen Jahr ist die Weltwirtschaft sehr solide gewachsen und hat in der zweiten Jahreshälfte sogar an Momentum gewonnen“, sagt Yves Longchamp, Head of Research bei Ethenea. „Die Frühindikatoren der wichtigsten Wirtschaftsblöcke deuten einstimmig darauf hin, dass die synchrone Erholung weitergehen wird.“ Weltweit steige die industrielle Produktion, der Handel wachse mit hoher Geschwindigkeit. „Binnenwirtschaftlich treibt der private Konsum das Wachstum des
Bruttoinlandproduktes (BIP), unterstützt durch eine zuversichtliche Stimmung bei den Konsumenten und die stabile Neuentstehung von Arbeitsplätzen.“ Die Anlageinvestitionen seien jedoch in diesem Zyklus eher auf einem niedrigen Niveau verblieben. „Da für dieses Jahr mit einem starken Wachstum zu rechnen ist und die Kapazitätenauslastung steigt, könnte ein Investitionszyklus die nächste positive Überraschung sein.“
Drei Risikofaktoren wichtig für 2018
„Eine Mehrheit würde wahrscheinlich zustimmen, dass die Weltwirtschaft das neue Jahr auf einem starken Fundament betritt“, sagt Longchamp. „Drei Risiken müssen jedoch beobachtet werden: Erstens war der Inflationsdruck sehr gering und die Kerninflation blieb weitgehend stabil in der Komfortzone der Zentralbanken.“ In der Eurozone und in den USA habe die Lohninflation jedoch an Dynamik gewonnen, da die Arbeitslosenquote gesunken ist. „Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass das Deflationsrisiko nun hinter uns liegt und sich zunehmend ein gewisser Inflationsdruck entwickelt. Dies birgt das Risiko, dass die Zentralbanken möglicherweise gezwungen sein könnten, ihre Geldpolitik früher als bislang angenommen zu straffen.“
Zweitens zeige die niedrige Arbeitslosenquote in den USA in Verbindung mit der fortgesetzten Abflachung der US Zinskurve, dass sich die größte Volkswirtschaft der Welt in einer späten Phase des Konjunkturzyklus befinde. „Vor diesem Hintergrund und angesichts der Tatsache, dass alle Frühindikatoren und Wachstumszahlen gut sind, ist das Risiko künftiger Enttäuschungen nicht länger vernachlässigbar.“
Schließlich sei China ein Risikofaktor. Das Land plane zahlreiche Wirtschaftsreformen, die von einer Umstrukturierung und Stärkung staatseigener Unternehmen, über die Entschuldung des Finanzsystems bis zu einer Drosselung der Immobilienpreisinflation reichten. „Wir sind überzeugt, dass die Regierung diese Reformen umsetzen und China auf die Zukunft vorbereiten wird“, sagt Longchamp. „Kurzfristig könnten die Reformen jedoch weitreichende Auswirkungen auf das fragile Finanzsystem haben.“
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