Marktkommentar von Larry Hatheway, Group Head GAM Investment Solutions und Chefökonom bei GAM Investments

 

Verschiedene Faktoren haben das Vertrauen der Anleger geschmälert, insbesondere der aufkeimende Populismus in der Politik. Investoren sind zunehmend besorgt über eine Eskalation von Handelskonflikten mit entsprechend negativen Auswirkungen auf das globale Wachstum und künftige Ertragsaussichten. Während Zölle auf spezifische Branchen und Sektoren durchschlagen, besteht die größere Sorge darin, dass sich diese Entwicklungen auch negativ auf das Vertrauen in die Unternehmen allgemein auswirken. Investitionen in neue Produkte und Dienstleistungen sowie in das Humankapital der Firmen würden leiden. Dabei bilden sie die Grundlage der globalen Expansion.

Christine Lagarde, die Direktorin des Internationalen Währungsfonds (IWF), und der Fed­-Vorsitzende Jerome Powell haben dieses potenzielle Risiko für die Weltwirtschaft und die Märkte erkannt. Diese Botschaft hat trotz der Anzeichen einer Erholung des Wachstums zur Jahresmitte und eines guten Starts in die Berichtssaison des zweiten Quartals Zweifel und Vorsicht bei den Marktteilnehmern verstärkt.

In Europa ist die Unsicherheit bezüglich des Brexit nach wie vor hoch. Enge Abstimmungen im Parlament des Vereinigten Königreichs zu Themen, die vom Brexit betroffen sind, deuten darauf hin, dass es schwierig wird, im Unterhaus klare Mehrheiten für Lösungsvorschläge zu erzielen. Dies wird es der britischen Regierung schwer machen, ein vernünftiges Verhandlungsergebnis mit der EU zu erzielen. Mit der Brexit­-Deadline im Herbst befindet sich das Pfund wieder in der Defensive, da Anleger die Risiken eines „No Deal“­ Brexit einpreisen. Die anhaltende Unsicherheit wird das Pfund weiter belasten.

Wie kann oder soll man nun in diesen schwierigen Märkten investieren? Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass aktives Management der richtige Weg ist. Im Gegensatz zur „klassischen“ 60­40-Allokation zwischen Aktien und Anleihen halten wir jedoch einen 30­30­40­-Ansatz für derzeit am besten geeignet: 30 Prozent globale Aktien, 30 Prozent Anleihen mit kurzfristigen Laufzeiten und 40 Prozent nicht­direktionale Strategien.

Bei Aktien bevorzugen wir eine Kombination von thematischen Positionen, zum Beispiel in ausgewählten Bereichen innerhalb von Technologie-­Investments, in ertragsstarken Qualitätsaktien sowie Regionen, die sich in einem säkularen Wandel befinden, wie beispielsweise Japan. Festverzinsliche Allokationen konzentrieren sich auf kurzfristige, unkorrelierte Positionen, wie zum Beispiel hypothekarisch besicherte Wertpapiere oder nachrangige Schuldverschreibungen. Schließlich widmet sich ein größerer Teil den nicht­direktionalen Strategien, die Erträge aus wertpapierspezifischen Risiken, Long-­Short­-Anlagen oder Sondersituationen (etwa Merger­-Arbitrage) generieren.

 

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