Merck Finck Privatbankiers Wochenausblick der Kalenderwoche 10

Italien­Wahl und Ergebnis der SPD­Mitgliederentscheidung über eine Fortsetzung der „GroKo“ – trotz dieser wichtigen politischen Themen am Wochenende bleibt die Angst vor stärker als erwartet steigenden Inflations­ und Zinstrends, insbesondere in Amerika, das Thema Nummer eins an den Börsen.

Mit Trumps gestriger Ankündigung von Strafzöllen auf Stahl­ und Aluminiumimporte steigt zudem nicht nur die Angst vor einem Handelskrieg. Da Zölle auch preistreibend wirken, fachen sie die Inflations­ und damit die Zinsängste weiter an.

Highlight in der Makrodaten­Agenda der kommenden Woche ist daher der US­Arbeitsmarktbericht für Februar am Freitag. Er wird zeigen, ob die Stundenlöhne ihr im Januar auf eine Jahresrate von 2,9 Prozent gesprungenes, dynamischeres Wachstum im Februar fortgesetzt haben oder nicht. Sollte das der Fall sein, würde es für einen weiter anziehenden Inflations­ und damit auch Zinstrend in Amerika sprechen. Daneben sind in den USA am Montag die „ISM“­ Einkaufsmanagerstimmung im Dienstleistungssektor sowie am Dienstag die Auftragseingänge der Industrie die wichtigsten zur Veröffentlichung anstehenden Daten.

In Europa stehen am Montag erst einmal finale Einkaufsmanagerstimmungsindizes für Februar sowie Eurolands Einzelhandelsumsätze für Januar auf der Agenda. Am Donnerstag folgen das finale und detaillierte Wirtschaftswachstum im Euroraum im vierten Quartal 2017 sowie in Deutschland Auftragseingangszahlen, bevor am Freitag die deutsche Handelsbilanz sowie die Industrieproduktion für Januar die Woche abschließen. Hinzu kommt am Donnerstag das – außer den politischen Entscheidungen – für Börsianer wichtigste Ereignis der Woche auf dem alten Kontinent: die EZB­ Sitzung.

Zitate Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck Privatbankiers

„Die US­Zinsängste bleiben das bestimmende Thema für die Finanzmärkte. Kurzfristig rückt zwar die Italien­Wahl in den Fokus – schon weil ihr Ausgang angesichts vieler unentschiedener Wähler unsicher ist. Trumps Ankündigung von Einfuhrzöllen facht aber die Inflations­ und damit Zinsängste weiter an.“
„Die zuletzt positiver als in Europa überraschenden US­Konjunkturdaten unterstützen die Wall Street. Aktuell wiegen die Zinsängste aber schwerer.“

„Nach wie vor halten wir stärker als vom Markt erwartet steigende Inflations­ und Zinstrends in diesem Jahr für das größte Risiko für die Finanzmärkte.“

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