Ausblick von Karen Ward, Chief Market Strategist EMEA sowie Tilmann Galler, Global Market Strategist bei J.P. Morgan Asset Management
Hier eine kurze Zusammenfassung:
- Die Wachstumsphase der US-Wirtschaft hat historisches Rekordniveau erreicht. Aber der Ausblick wird durch politische Unruhen bedroht. Während die Zölle selbst den Aufschwung wahrscheinlich nicht stoppen dürften, stellen die indirekten Folgen für die Investitionstätigkeit der Unternehmen ein größeres Risiko dar.
- Die US-Notenbank steht im Vorfeld der Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr unter enormen Druck, die Zinsen zu senken und den Wachstumsmotor in den USA in Gang zu halten. Das könnte die Wirtschaftsaktivität bis zu einem gewissen Grad unterstützen, aber die Konjunktur und Gewinne in den USA werden mit dem Abklingen der Steuersenkungseffekte an Dynamik verlieren.
- Jegliche Zurückhaltung Pekings im Hinblick auf das Öffnen der Schleusen zur Verteidigung des Wachstums in China liegt weit hinter uns. Die Frage ist jetzt, wie schnell die politischen Maßnahmen wirken und welche Folgen sie im Ausland haben.
- Europa ist die Region, die am anfälligsten für die Auswirkungen des Handelskrieges sein dürfte.
Es ist zwar noch nicht klar, ob die europäische Automobilindustrie als nächstes auf der Bestrafungsliste von Präsident Trump steht, aber die Unsicherheit fordert ihren Tribut – und der Spielraum für politische Unterstützung ist begrenzt.
- In der Vergangenheit neigten Investoren dazu, gegen Ende des Zyklus Risiken abzubauen. Angesichts einer besonders unübersichtlichen Lage und weil die Zentralbanken ihre Zinssätze nicht normalisiert haben, ist es dieses Mal weniger sicher, dass einheimische Anleihen und liquide Mittel ihre übliche Rolle für europäische Anleger übernehmen werden.
- Es erscheint daher sinnvoll, vorerst an einer defensiven Aktienallokation festzuhalten und gleichzeitig nach Alternativen wie Makrofonds und Real Assets zu suchen, um einen potenziellen Portfoliopuffer zu haben.
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