Aon-Analyse der Geschäftsberichte 2018: DAX30-Unternehmen reduzieren systematisch Risiken der betrieblichen Altersversorgung
Die jährliche Analyse der Geschäftsberichte der DAX30-Unternehmen von Aon zeigt: Die betriebliche Altersversorgung ist robust. Auch wenn die Hälfte der Unternehmen wegen der schwächelnden Kapitalmärkte in 2018 einen Rückgang des Planvermögens zu verzeichnen hatte, können alle Konzerne weiterhin auf umfangreiches Deckungsvermögen zurückgreifen, das speziell für die betriebliche Altersversorgung reserviert ist. Der Deckungsgrad hat sich bei vielen DAX-Konzernen sogar verbessert, Unternehmen wie die Telekom haben ihre Kapitaldeckung sogar erheblich aufgestockt.
Aon hat die Pensionsverpflichtungen und die Trends der betrieblichen Altersversorgung in den Jahresabschlüssen der DAX-Unternehmen für 2018 analysiert. Die Pensionsverpflichtungen machen bei DAX-Konzernen nach wie vor einen bedeutenden Teil der Bilanzsumme aus, im Schnitt ca. 15%. Bilanzgrößen wie Verpflichtungsumfang (+0,4%) und Planvermögen (-1%) haben sich gegenüber dem Vorjahr insgesamt kaum verändert. Der durchschnittliche Rechnungszins – der wichtigste Faktor für die Ermittlung der Pensionsrückstellungen – blieb mit 1,92% konstant auf dem Niveau des Vorjahres. Die Bandbreite reicht von 1,6% (Deutsche Telekom) bis 2,3% (Deutsche Post und SAP).„Die DAX30-Konzerne sind bei ihrem internen Risikomanagement bestens aufgestellt.”, konstatiert Aon Geschäftsführer Fred Marchlewski. „Sie betreiben aktives Assetmanagement und überprüfen ihre Anlagestrategien regelmäßig, dabei werden alle wichtigen Risiken berücksichtigt. Das ist eine gute Nachricht für die betriebliche Altersversorgung, die weiterhin auf einer soliden Basis steht.”
Planen müssen die Unternehmen unter anderem mit Risiken wie Zins- und Gehaltsentwicklung sowie mit demographischen bzw. biometrischen Risiken. Besonders der letzte Aspekt stand im Geschäftsjahr 2018 im Fokus, da neue Sterbetafeln veröffentlicht wurden und damit aktuelle Erkenntnisse in der Bewertung der Verpflichtungen zu berücksichtigen waren. Die neuen statistischen Daten und die Anpassungen der Rechnungsgrundlagen bewirkten jedoch bei den DAX-Unternehmen – anders als bei früheren Anpassungen – nur einen moderaten Anstieg der Pensionsverpflichtungen.
In den letzten Jahren wurden die Pensionspläne bei den DAX-Konzernen risikoadäquat weiterentwickelt. An die Stelle klassischer Leistungszusagen sind mehr und mehr beitragsorientierte Systeme getreten. Insgesamt machen die beitragsorientierten Zusagen inzwischen 96% der Gesamt-Zusagen aus. Außerdem räumen die Unternehmen vielfach ihren Mitarbeitern ein Wahlrecht bei der Auszahlung ein. Dadurch nimmt der Anteil der Auszahlungen in Form von Raten oder Kapital gegenüber lebenslangen Renten immer mehr zu und Veränderungen in Lebenserwartung haben insgesamt eine geringere Auswirkung auf die Bilanzen.
Zur Sicherung der Pensionsverpflichtungen findet sich bei allen DAX-Konzernen speziell reserviertes Deckungsvermögen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen weist gegenüber dem Vorjahr ein geringeres Planvermögen aus, was eine direkte Folge der schwächelnden Kapitalmärkte in 2018 war. Dennoch hat sich der Deckungsgrad (Verhältnis von Planvermögen zu Pensionsverpflichtungen) bei vielen DAX-Konzerne verbessert.
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