Donald Trump wirbelt die Märkte durcheinander, Ankündigungen und Rücknahmen von Zollvorschlägen erfolgen im Stundentakt. Für die Märkte ergibt sich ein Wechselbad der Gefühle.

„Die Volatilität ist enorm hoch“, sagt Maik Komoss, Portfoliomanager des Fonds Vates Aktien USA. „Doch daraus ergeben sich nicht zwangsläufig auch gleichzeitig hohe Renditechancen.“ Denn die Beziehung zwischen Volatilität und Rendite ist weniger klar als oft angenommen.

Liegt im höheren Risiko die Chance auf höhere Gewinne? Die Antwort ist nicht so einfach wie gemeinhin vermutet. „Während es etwa laut der modernen Portfoliotheorie von Markowitz eine positive Korrelation zwischen Risiko und Rendite gibt, zeichnen empirische Studien ein differenzierteres Bild“, sagt Komoss. So haben etwa Eugene Fama und Kenneth French gezeigt, dass Renditen sich eher durch Faktoren wie Size (Aktien kleiner Firmen) und Value (unterbewertete Titel) als durch Volatilität erklären lassen. Und laut dem Low-Volatility-Paradoxon erzielen Aktien mit niedriger Volatilität langfristig bessere risikoadjustierte Renditen.

Hinzu kommen weitere Besonderheiten. Gerade in volatilen Marktphasen mit Kursverlusten steigt die Korrelation, also der Gleichlauf von Aktienkursen, oft deutlich – die Kurse sinken auf breiter Front. Und: „Selbst Anleger, die verstanden haben, dass das Aushalten kurzfristiger Schwankungen und Kursverluste essenziell für erfolgreiches Investieren ist, verkaufen bei Abschwüngen oft in Panik und verstärken einen Abwärtstrend damit noch“, so Komoss.

Ein weiteres Phänomen ist der Anstieg der Korrelation zwischen Einzelaktien in Zeiten hoher Marktvolatilität, insbesondere während Marktrückgängen: So zeigten etwa Longin und Solnik 2001, dass Korrelationen zwischen Aktien in Bärenmärkten signifikant ansteigen, während sie in Haussemärkten relativ stabil bleiben. Dieses Phänomen hat mehrere Erklärungen. „Da sind zum einen behaviorale Aspekte“, sagt Komoss. „In Krisenzeiten neigen Investoren zu Panikverkäufen, was eine verstärkte Gleichläufigkeit von Aktienkursen verursacht.“ Dazu kommen Liquiditätseffekte. In Marktabschwüngen geraten alle Assets unter Verkaufsdruck und dabei besonders solche, die als liquidierbar gelten. Auch makroökonomische Schocks sind ein Thema, denn systemische Krisen betreffen Unternehmen über alle Sektoren hinweg, was zu einem einheitlichen Muster von Kursverlusten führt.

Ob die von Trump und seiner Regierung ausgelösten Verwerfungen tatsächlich zu einem systemischen Schock führen, ist noch nicht sicher. „Ein Handelskrieg aber hat durchaus das Potenzial dazu“, so Komoss. „Hier kann eine selbst nur wenige Monate andauernde Eskalation zu starken Verwerfungen führen, Lieferketten zusammenbrechen lassen, alte Allianzen beenden und neue entstehen lassen.“ Für Investoren ist es dabei beruhigend, dass sich die Märkte tatsächlich bislang aus jeder Krise stärker als zuvor herausgearbeitet haben. „Und eine US-Regierung, so wichtig und kurzfristig entscheidend sie auch für die Märkte sein mag, birgt nicht aus sich heraus das Risiko eines Systembruchs.“

Das System Trump scheint eines zu sein, das zu hoher Volatilität anregt, um vielleicht sogar im Zeitverlauf davon zu profitieren. „Wer versucht, als Trump-Orakel die Zeichen zu deuten, wird oft genug in die falsche Richtung laufen“, sagt Komoss. „Optimal ist es, jetzt die Schwarmintelligenz der besten Investoren am US-Markt zu nutzen.“ Und genau danach richtet sich die Titelauswahl beim Vates Aktien USA. Hier haben die Portfoliomanager zuletzt verstärkt Positionen in Aktien aufgebaut, die von sich wandelnden Konsumgewohnheiten profitieren und deren Geschäft unabhängig vom Konjunkturzyklus ist. Und von Zollvolatilitäten.

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