Laut dem ersten Portfolio-Panorama-Bericht von Janus Henderson reagierten europäische Anleger mit einer Reduzierung des Aktienrisikos in ihren Portfolios auf die Marktturbulenzen und die gestiegene Unsicherheit im Jahr 2024. Allerdings deuten die Daten – einschließlich der Umschichtung in Small Caps – auch auf vorsichtigen Optimismus hinsichtlich der sich verbessernden mittelfristigen Aussichten hin.
Der Portfolio-Panorama-Bericht analysiert die Allokationstrends in 140 europäischen Kundenportfolios von März bis Dezember 2024 sowie im Januar und Februar 2025.
Laut dem ersten Portfolio-Panorama-Bericht des Portfolio Construction and Strategy (PCS)-Teams von Janus Henderson nehmen europäische Anleger strategische Umschichtungen bei der Portfolioallokation vor, um auf die sich verändernden makroökonomischen und geopolitischen Faktoren zu reagieren.
Die Daten zeigen, dass europäische Anleger ihr Exposure in Small-Cap-Aktien erhöhen und gleichzeitig eine strategische Umschichtung in verschiedene Fixed-Income-Anlageklassen vornehmen. Dies spiegelt den Spagat zwischen der Suche nach neuen Wachstumschancen und der Wahrung von Stabilität in einem unsicheren makroökonomischen Umfeld wider – geprägt von geopolitischen Neuausrichtungen, Zollbedrohungen und divergierenden Zentralbankpolitiken. Unterdessen sorgen die Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz für zusätzliche Unsicherheit und veranlassen Anleger, ihre Portfolios neu zu bewerten und nach den nächsten großen Wachstumsfeldern Ausschau zu halten.
Der Portfolio-Panorama-Bericht analysiert die Trends von 140 Kundenportfolios, die zwischen März und Dezember 2024 sowie im Januar und Februar 2025 in Europa (ohne Großbritannien) in den Janus Henderson Edge™ aufgenommen wurden: aus Frankreich, Spanien, Deutschland, Italien, Belgien, Luxemburg, Schweiz, Niederlande, Malta, Österreich und Portugal. Der Bericht konzentriert sich auf aggregierte Daten aus europäischen Portfolios (ohne Großbritannien) über zwei verschiedene Sechsmonatszeiträume: den „vergangenen Zeitraum“ (März – August 2024) und den „aktuellen Zeitraum“ (September 2024 – Februar 2025).
Aktien: Starker „Home Bias“: Europäische Anleger bleiben im Vergleich zu globalen Aktien übergewichtet
Europäische Anleger setzten weiterhin auf den sogenannten „Home Bias“ bei europäischen Aktien und behielten eine Übergewichtung inländischer Aktien gegenüber globalen Titeln bei. Dabei bleibt Technologie der führende Sektor, gefolgt von Industrie und Gesundheitswesen. Large Caps machen nach wie vor die Mehrheit der Aktienbestände aus: Ihr Anteil stieg im „vergangenen“ und im „aktuellen“ Zeitraum von 66 % auf 68 %, während die Allokation in Small Caps zunahm und in Mid Caps zurückging. Das Exposure gegenüber Small Caps stieg von 9 % auf 12 %, während der Anteil von Mid Caps von 25 % auf 20 % zurückging. Trotz des Rückgangs der Mid-Cap-Allokation liegt diese weiterhin deutlich über dem globalen Aktienindex.
Fixed Income: Europäische Anleger vollzogen einen Strategiewechsel hin zu verschiedenen Fixed-Income-Anlageklassen als Möglichkeit sich angesichts veränderter Bedingungen und der Zinssenkungen der Zentralbanken, die die Cash-Erträge zusätzlich belasten, Renditen zu sichern.
Die europäischen Anleger verlagerten ihren Schwerpunkt von Werterhaltungsstrategien (Geldmärkte und Cash) auf defensive Fixed-Income-Anlagen, darunter Staats- und hochwertige Unternehmensanleihen. Mit den Zinssenkungen der Zentralbanken hat sich die durchschnittliche Duration in den europäischen Portfolios leicht erhöht – von 1,65 auf 1,70 Jahre im „vergangenen“ und „aktuellen“ Zeitraum.
Allokationen in Staatsanleihen stiegen leicht von 31 % auf 32 % und in Unternehmensanleihen von 40 % auf 45 % über beide Zeiträume. Der Anteil der defensiven Strategien erhöhte sich ebenfalls in beiden Zeiträumen deutlich von 36 % auf 59 %. Parallel zur Abkehr von den auf Kapitalerhalt ausgerichteten Strategien erfolgte eine Umschichtung von Cash und Geldmarkt in Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und verbriefte Wertpapiere. Diese Umschichtung verdeutlicht den Wunsch nach Stabilität inmitten der anhaltenden makroökonomischen Unsicherheit – die Anleger positionieren sich für mögliche Zinssenkungen der Zentralbank.
Alternatives und Implementierung: Im Zuge der anhaltenden Aktienhausse in den Jahren 2023 und 2024 verringerten europäische Anleger ihre Allokationen in Liquid Alternatives.
Die Allokationen gingen in den letzten sechs Monaten von 2,8 % auf 1,1 % im „vergangenen“ und „aktuellen“ Zeitraum zurück. Long-Short-Aktienstrategien, die sich im „vergangenen Zeitraum“ als bevorzugter Ansatz herauskristallisiert hatten, sind deutlich zurückgegangen und liegen im „aktuellen Zeitraum“ bei nahezu Null, während das Exposure in nicht kategorisierten alternativen Fonds erhöht wurde.
Die durchschnittlichen Portfoliogebühren sind gesunken und spiegeln den Anstieg bei passiven oder Indexfonds wider, die für ihre niedrigeren Kosten bekannt sind. Die Portfolioallokation in passiven oder Indexfonds stieg von 11 % auf 26 % im „vergangenen“ und „aktuellen“ Zeitraum. Die Portfoliokostenquoten sanken erheblich von 96 auf 51 Basispunkte in beiden Zeiträumen.
Matthew Bullock, Head of Portfolio Construction and Strategy, EMEA & APAC, Janus Henderson, sagt: “Die Ergebnisse unseres ersten Portfolio-Panorama-Berichts zeigen die vorsichtige Haltung europäischer Anleger im aktuellen Marktumfeld. Die zunehmende Konzentration auf Small-Cap-Aktien spiegelt die Suche nach neuen Wachstumschancen wider, während die gleichbleibenden Allokationen in Fixed-Income-Anlagen die weitere Ausrichtung auf Stabilität unterstreichen. Spannend wird sein, wie sich die Anleger in den nächsten Monaten verhalten werden und ob der Rückgang bei Liquid Alternatives und Long-Short-Aktienstrategien von Dauer oder ein kurzfristiger Trend ist. Angesichts der sich entwickelnden globalen Marktdynamik wird das Verstehen dieser Portfolioumschichtungen für langfristige Anleger von entscheidender Bedeutung sein.”
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