«Klima- und Umweltschutz müssen die Grundlage wirtschaftlicher Entscheidungen sein, damit unser Wohlstand nicht weiter gefährdet wird.» Diesen Appell richtet das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) an die Parteien, die jetzt mit Sondierungen für eine Koalition beginnen werden.
«Klimawandel und Artensterben sind eine große Gefahr für Unternehmen», erklärt die Geschäftsführerin Verena Menne vom FNG. Für das Jahr 2024 lag die globale Durchschnittstemperatur erstmals 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau, 50-100% der globalen Wirtschaftsleistung hängen vom Funktionieren der Ökosysteme ab. Der menschengemachte Klimawandel birgt durch Extremwetterereignisse, Dürren und Überschwemmungen erhebliche Risiken für die Wirtschaft. Der rasante Rückgang der Arten bedroht unsere Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten.
Und doch haben Klimawandel und Artensterben kaum eine Rolle beim Wahlkampf zur gestrigen Bundestagswahl gespielt. «Diese Faktoren müssen in unternehmerische Entscheidungen eingepreist werden.» Damit die Wirtschaft widerstandsfähig gegen die Folgen des Klimawandels wird, müssen diese Risiken minimiert werden. «Schutzmaßnahmen zur Risikominimierung werden am Ende weniger kostenintensiv sein als die Behebung der Schäden durch Klimawandel und Biodiversitätsverlust. Aufgabe der Bundesregierung ist es, die Rahmenbedingungen für die Nachhaltigkeit zu gewährleisten», so Menne. «Wenn die Transformation der Wirtschaft gelingt, wird Deutschland international wettbewerbsfähig bleiben.»
Dazu gehöre auch, dass die neue Bundesregierung darauf hinwirkt, die bestehende EU-Regulierung zu vereinfachen, aber ihr aktuelles Ambitionsniveau zu erhalten, fordert das FNG.
Wirtschaft und Nachhaltigkeit zusammen denken
Verena Menne, die das FNG in der europäischen Dachorganisation für nachhaltige Geldanlagen, EUROSIF, vertritt, fordert von der neuen Regierung, die Interessen einer nachhaltigen deutschen Wirtschaft zu repräsentieren: «Wirtschaft und Nachhaltigkeit schließen sich nicht aus – im Gegenteil: nur wenn die globale Erderwärmung so niedrig wie möglich gehalten wird und wir uns nicht unserer Lebensgrundlage berauben, ist die Grundlage für unseren wirtschaftlichen Wohlstand gegeben.»
Das Forum Nachhaltige Geldanlagen e.V. (FNG), der Fachverband für Nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz, repräsentiert rund 200 Mitglieder, die sich für mehr Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft einsetzen und feierte 2021 sein 20-jähriges Bestehen. Das FNG fördert den Dialog und Informationsaustausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und setzt sich für verbesserte rechtliche und politische Rahmenbedingungen für nachhaltige Investments ein. Es gibt die FNG-Nachhaltigkeitsprofile heraus und hat das FNG-Siegel für nachhaltige Investmentfonds entwickelt. Das FNG ist außerdem Gründungsmitglied des europäischen Dachverbands Eurosif.
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