Eine Hundehalterhaftpflichtversicherung kommt für Personen-, Sach- und Vermögensschäden auf, die durch einen Hund verursacht werden.

Dabei besteht in sechs Bundesländern grundsätzlich eine Versicherungspflicht – in den meisten anderen gilt eine Pflicht für bestimmte Hunde. Der unabhängige Geldratgeber Finanztip hat Angebote für Hundehaftpflichtversicherungen getestet: Gute Policen gibt es schon ab 43 Euro, Halter sollten daher nicht am Leistungsumfang sparen.

Es ist schnell passiert: Der Hund springt die Zimmertür hoch und zerkratzt sie oder beißt vor lauter Schreck einen Fußgänger. Bei Schäden wie diesen haften Hundehalterinnen und Hundehalter. Das kann teuer werden: Für ein Pferd, das sich bei der Flucht vor einem Hund schwer verletzte und operiert werden musste, kostete die Behandlung ca. 14.000 Euro. Die Hundehalterin haftet für diesen Schaden und muss ihn ohne Versicherung aus eigener Tasche bezahlen – das urteilte das OLG Celle. „Daher sollte jeder, der sich einen Hund zulegt, eine Hundehaftpflicht abschließen. Denn die kommt für Schäden auf, die der Vierbeiner verursacht“, so Finanztip-Versicherungsexpertin Henriette Neubert. In Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Schleswig-Holstein ist die Hundehaftpflichtversicherung sogar für alle Hunde verpflichtend. Der Grund für die Unterschiede: Jedes Bundesland hat ein eigenes Hundegesetz.

Diese Leistungen und Deckungssumme sind wichtig

Hundebesitzer sollten bei der Tarifwahl auf eine ausreichend hohe Versicherungssumme achten, Finanztip empfiehlt mindestens 10 Millionen Euro für Personen- und Sachschäden. Mieterinnen und Mieter sollten Schäden in der Wohnung bis 50.000 Euro mitversichern. Der Schutz gilt auch für Hotels und Ferienwohnungen. „Auch Vermögensschäden sollten abgesichert sein. Beißt der Hund die Tierärztin, die in der Folge einen Verdienstausfall erleidet, übernimmt die Versicherung die Kosten“, so Neubert.

Schutz im Urlaub mitversichern

Wer den Hund mit in den Urlaub nimmt, sollte auch Auslandsaufenthalte mitversichern. Dabei ist der Vierbeiner für mindestens ein Jahr versichert – in Europa bei den meisten Anbietern länger. Auch auf Deckschäden (in Folge durch ungewollten Deckakt), den Verzicht auf bedingten Vorsatz (die Absicherung, wenn der Hund ohne Leine unterwegs war) und den Schutz nicht gewerblicher Hundehüter sollten Hundebesitzer bei der Wahl ihrer Versicherung achten.

Was kostet eine Tierhalterhaftpflicht für Hunde

„Je nach Hund gibt es einen guten Versicherungsschutz schon ab 43 Euro im Jahr für kleine Hunde, größere Hunde sind für unter 60 Euro abgesichert“, so Neubert. Für Hunderassen, die Versicherer als ungefährlich einstufen, empfiehlt der Geldratgeber die Tarife Barmenia Top-Schutz und Getsafe Comfort. Für Listenhunde ist tierversicherung.biz BIZPro empfehlenswert und für alle Hunde die Haftpflichtkasse THV Einfach Komplett 10 Mio.

Wenn der Hund schon mal zugebissen hat und der Versicherer zahlen musste, kann es schwierig werden, eine neue Versicherung abzuschließen. Auch wenn der alte Versicherer gekündigt hat, wird es schwerer, einen neuen Vertrag zu bekommen. In der Anbietertabelle von Finanztip können Hundehalter einfach und schnell Tarife vergleichen und finden auch in komplizierteren Fällen die beste Absicherung für den Vierbeiner.

Diesen Versicherungsschutz hat Finanztip getestet

Der Geldratgeber hat im Winter 2024/25 Hundehalterhaftpflichtversicherungen getestet. Dabei wurde eine Grundgesamtheit von zunächst 68 Tarifen betrachtet, die Finanztip über eine umfangreiche Googlesuche identifiziert hat. Der Geldratgeber hat Mindestkriterien für einen guten Versicherungsschutz aufgestellt. „Hundebesitzer, die schon eine Versicherung haben, können prüfen, ob diese alle wichtigen Leistungen abdeckt. Falls nicht, ist ein Wechsel zum Ende des Versicherungsjahres interessant”, so Neubert. Tarife für Hundehaftpflichtversicherungen sollten folgende Leistungen umfassen:

Versicherungssumme mindestens 10 Millionen Euro für Personen- und Sachschäden

Mietschäden mindestens 50.000 Euro für Immobilien; für bewegliche Sachen wie Inventar in gemieteten Räumen, aber auch Anhänger, Transportboxen und Fuhrwerke mindestens 10.000 Euro je Fall

Vermögensschäden mindestens 50.000 Euro, echte Vermögensschäden mitversichert

Auslandsaufenthalt – mindestens 1 Jahr weltweit

Deckschäden – mindestens ungewollter Deckakt

Verzicht auf bedingten Vorsatz, Führen ohne Leine, kein Maulkorb

Schutz für nicht gewerbliche Hundehüter – Kosten der Sozialversicherungsträger (Regressforderungen) versichert

Schäden durch tierische Ausscheidungen mindestens als Mietsachschaden – durch Erbrochenes, Urin und Stuhlgang; Flur- und Wasserschäden

Forderungsausfall – ab 2.500 Euro, Selbstbeteiligung in Ordnung

Online-Abschluss

Bei den verbliebenen 17 Tarifen fragte Finanztip die Preise für 12 Profile ab.

https://www.finanztip.de/haftpflichtversicherung/hundehaftpflicht/

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