Die EU-Kommission hält trotz anfänglich anderslautender Meldungen an ihren Plänen zu einem europaweiten verpflichtenden Zugang zu Finanzdaten, dem Financial Data Access and Payments Package (FIDA), fest. Das Vorhaben wurde im veröffentlichten Arbeitspapier 2025 der Kommission weiterhin als „pending proposal“ aufgelistet.
„Wir sehen FIDA jedoch weiterhin kritisch“, sagt der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), Michael H. Heinz. „Schließlich stellt dieses Projekt die gesamte Finanz- und Versicherungsindustrie vor nicht zu unterschätzende und größtenteils unnötige Aufgaben der Datenaufbereitung, -bereitstellung und -weitergabe und verursacht somit hohe Kosten. Ob damit ein größerer Kundennutzen einhergeht, darf jedoch bezweifelt werden. Dank unseres Büros in Brüssel und den guten Kontakten zu den europäischen Entscheidungsträgern sind wir schnell von den Vorgängen in Kenntnis gesetzt worden.“
Der BVK kritisiert insbesondere, dass eine politisch nicht überzeugende Regulatorik eine Datenweitergabe von Risiko- und Vertragsdaten verursacht, deren Zielsetzung seitens der Initiatoren zu keinem Zeitpunkt überzeugend erklärt werden konnte. Versicherungsvermittlern würden zudem zusätzliche Arbeiten und Mühen auferlegt, ihre Kunden- und Maklerverwaltungsprogramme FIDA-konform einzurichten.
Deshalb moniert auch BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer: „Die EU-Kommission kann bisher noch nicht einmal sagen, welche Daten im Rahmen von FIDA ausgetauscht werden sollen. Wir finden, dass sich die EU eher für eine Entlastung der Finanzberatung und -vermittlung einsetzen sollte. Das wäre für die Kunden als auch für die Finanz- und Versicherungsbranche vorteilhafter als ein fragwürdiger Zugang von Finanzdaten. Bedauerlicherweise mussten wir jedoch in der jüngeren Vergangenheit immer wieder feststellen, dass die EU die Reihenfolge von dringenden Projekten nicht bedenkt und Projekte politisch motiviert anstößt, die undurchdacht und schwer umsetzbar sind, wie z. B. die ganze Berichterstattung zur Nachhaltigkeit. Der BVK wird sich weiter über seinen Dachverband BIPAR in das aktuelle Vorhaben einbringen.“
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