„Für 2025 scheint sich unter Marktteilnehmern bereits ein breiter Konsens für die Entwicklung an den Aktienmärkten – ganz im Gegensatz zum letzten Jahr – gebildet zu haben.
Die meisten Expertinnen und Experten erwarten Renditen auf mittlerem Renditeniveau von bis zu 15 Prozent“, sagt Éric Turjeman, Co-CIO bei Ofi Invest Asset Management. Der Fokus wird auch 2025 auf den USA liegen, obwohl noch Vieles ungewiss ist:
„Auch wenn Donald Trump seine Prioritäten deutlich gemacht hat, darf man nicht vergessen, wie unberechenbar er ist, weshalb sein Verhalten auf den Finanzmärkten für Überraschungen sorgen könnte.
In den kommenden Wochen dürften alle genau verfolgen, wie sich die Zinssätze entwickeln werden, insbesondere weil die zehnjährigen US-Anleiherenditen wieder angezogen sind. Das Ziel, die Inflation auf unter 2 % zu bringen, ist überhaupt nicht sicher und könnte ebenfalls für Volatilität sorgen.
Aber die Aktienmärkte werden vor allem von den Gewinnwachstumsaussichten getrieben. Die allgemeine Prognose von 15 % erscheint ehrgeizig und würde eine ausgeglichenere Marktentwicklung als im letzten Jahr erfordern, als das Thema künstliche Intelligenz das Gewinnwachstum in die Höhe getrieben hatte.
Mit dem fast 23-fachen der für 2025 prognostizierten Gewinne liegt der S&P 500 auf einem hohen Niveau. Jede gegenläufige Entwicklung wird zu Enttäuschungen führen.
Im Bereich der künstlichen Intelligenz, bei dem die Investitionsprognosen nach wie vor exorbitant sind, wollen Anleger sehen, dass sich ihre Investitionen tatsächlich auszahlen. Entsprechend werden sie die Geschäftszahlen der sogenannten BATMMAAN-Unternehmen, also Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia, Tesla und Broadcom, genau verfolgen.
Erholung in Europa?
In Europa deuten die Frühindikatoren auf ein erneutes Wachstum hin. Die europäischen Märkte haben 2024 mit Ausnahme Frankreichs zugelegt, ohne dass das Gewinnwachstum dazu beigetragen hätte. Sie sind nicht günstig, aber auch nicht zu hoch bewertet. Der für 2025 erwartete Gewinnanstieg dürfte ausreichen, um eine Aufholjagd an den europäischen Märkten einzuleiten.
In Asien hängt viel von den Ergebnissen der Verhandlungen mit der Trump-Regierung ab. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die Risikoprämie des chinesischen Marktes mit der Ankündigung von Konjunkturmaßnahmen durch die nationale Regierung weiter zurückgehen wird.
In Japan läuft es gut. Die Geldpolitik stützt die Wirtschaft nach wie vor, Lohnzuwächse lassen den Konsum der privaten Haushalte steigen, und der schwache Yen fördert die Unternehmensexporte. Die Aussichten für das Gewinnwachstum sind also positiv, zumal die Corporate-Governance-Reformen Unternehmen dazu anhalten, ihre Finanzstrukturen mehr an den Anteilseignern auszurichten.“
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